Gute Frage! Eventuell sollte man, bevor man den Begriff Prollkarre verwendet (gestern bei Facebook geschehen) hinterfragen was eigentlich hinter dem Begriff Proll steht. Ich empfehle einen Exkurs, von mir aus sogar bei Wikipedia.

Ich höre gerne Musik im Auto, gerne auch laut und meinen Musikgeschmack kann ich nachweislich als “schlecht” bezeichnen. Darüber hinaus mag ich laute Motoren mit einem tollen Klang, V6, V8, V12 – ja so ein Motor kann mich schon glücklich machen. Wenn dann die Auspuffanlage noch dafür sorgt, dass der Klang der Spritvernichtung zu einem sonorem Intermezzo wird, quasi zum Zwischenakt, zu einem O(h)rgasmus zwischen dem Wechselbad der Gefühle und der Gänge, ja dann kann es passieren, dass ich eine Abfahrt verpasse, weil der Klang der Abgasanlage laut war als die Stimme vom Navigationsgerät.

Ich selber bin ja nicht so der Rennfahrer, aber ich sehe mir gerne an wenn andere – wirklich – ehrlich – nun richtig ehrlich – ich schwör – die Fahrzeuge so beherrschen, dass sie die Fahrzeuge quer stellen und durch den temporären Haftungsverlust die Reibungsenergie in Rauchschwaden umwandeln.

Das ist eine Form von Kunst und hat doch mit prollig nichts zu tun, oder? Es ist doch quasi die chemische Umwandlung von Stoffen und Materialien, eigentlich ist jeder Dritter auch ein Chemiker, ein Physiker, zumindest aber ein begnadeter Fahrphysiker. Meine ersten Drift-Versuche landeten damals in einem Einkaufswagen, besser gesagt in den Metall-Gestellen wo man diese rein schiebt. Seit dem lasse ich das und überlasse das auch lieber Menschen die das können.

Prollig waren “früher” tiefer gelegte Fahrzeuge, mit breiten Felgen, auffälliger Lackierung und Kirmesbeleuchtung im Innenraum. Mein früheres ich war definitiv ein Proll und ich war es gerne. Heute? Nun, in einige Gummi bereifte Kasperkisten meiner eigenen Vergangenheit würde ich heute wohl nicht mehr einsteigen aber ich mag auch weiterhin optisch ansprechende, sportliche Fahrzeuge. So wie z.B. den C63 AMG, den BMW M3, den BMW M4 und da mein Herz ja sowieso für Cabrios schlägt vermutlich auch für das neue BMW M4 Cabriolet. Gestern postete jemand bei Facebook: “Prollkarre” – Wenn der BMW M4 als Cabrio eine Prollkarre ist, dann bin ich auch gerne ein Proll.

Wirklich! Meiner Meinung nach ist der BMW M4 ein wunderschönes Cabrio – welches über ein Klappdach verfügt und mit Stoffmütze sicherlich noch attraktiver wäre – und mit der Leistung mehr als nur ausreichend dimensioniert. Unter der Haube? Der aufgeladene Reihen-6-Zylinder Benziner! 3 Liter Hub(t)raum, 431 PS, 550 Nm und wohin geht die Kraft, natürlich auf die Hinterachse. Innerhalb von 4,4-4,6 Sekunden geht es von 0 auf 100 km/h und kurze Zeit später ist dann auch schon die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h erreicht. Da ist man dann übrigens vermutlich wieder froh über das Metallklappdach, welches für mich dennoch einen Kritikpunkt mit sich bringt. Man kann es nur bei sehr langsamer Fahrt öffnen und schließen, das wirkt dann ja doch schon fast wieder wie ein Proll-Feature, oder? 

BMW-M4-Cabrio-Fahrbericht-F83-Mondstein-Individual-bimmer-today
Weitere Informationen zum BMW M4 Cabrio gibt es drüben beim Jan und Benny durfte das Fahrzeug schon eine Runde fahren.