War die Mercedes-Benz A-Klasse in der E-Cell Variante der Zeit vorraus oder war sie einfach nur ein Trendsetter, ein Ideengeber, eine Steilvorlage?

Als ich über die NAIAS 2015 in Detroit lief stolperte ich ja förmlich über den neuen Chevrolet Bolt. Eine Studie von einem kleinen Elektrofahrzeug und die erinnert mich an den Vorgänger der aktuellen A-Klasse, besser gesagt an die Mercedes-Benz A-Klasse E-Cell welche im Jahr 2010 in Paris vorgestellt wurde.

A-Klasse

Foto: © Mercedes-Benz

Vergleichen wir doch mal die Technik. Die A-Klasse verfügte über einen Elektromotor mit einer Leistung von 68 PS bzw. verfügt das Fahrzeug über ein Drehmoment von 290 Nm. Temporär stehen 95 PS zur Verfügung, in dem Fall geht es dann innerhalb von 5 Sekunden auf Stadtgeschwindigkeit. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h.

In deem sogenannten Sandwichboden der A-Klasse E-Cell sind zwei Lithium-Ionen Batterien mit einem Energieinhalt von insgesamt 36 kWh verbaut. Die elektrische A-Klasse (W196) wurde übrigens nur 500 mal gefertigt.

A-Klasse

Foto: © Mercedes-Benz

Schauen wir uns jetzt mal den Chevrolet Bolt an. Na? Fällt was auf? Schaut euch mal die Seitenlinienführung, die C-Säule, die hinteren Fenster und auch das Heckfenster an.

Chevrolet Bolt

Während die A-Klasse früher eine maximale Reichweite von 200 km versprach, setzt Chevrolet mit dem Chevrolet Bolt ein paar Meilen drauf. 200 Meilen – das sind ca. 320 km – soll der Chevrolet Bolt schaffen. Warum ich nun von Meilen spreche? Der Chevrolet Bolt soll 2017 in den USA auf den Markt kommen, ob er auch den Weg nach Deutschland schafft ist ungewiss, eventuell als Opel, denn Chevrolet selbst wird ja nur noch die Chevrolet Corvette und den Chevrolet Camaro (die sogenannten Iconic Cars) in Deutschland vertreiben.

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320 km wären allerdings eine Ansage, auch hier in Deutschland. Die Tatsache, dass der Chevrolet Volt in den USA nun ein Facelift bekommt und der Opel Ampera in Deutschland ausläuft spricht aber gegen den Bolt auf unseren Straßen.

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Wie dem auch sei, werfen wir einen Blick auf die Technik der Concept-Studie. Upsa! Die wurde in Detroit gar nicht kommuniziert. Fest steht: Er soll unter 30.000 US-Dollar kosten, allerdings wurde hier die aktuelle Subventionierung schon abgezogen. Die Batterien kommen von LG und damit man das Gewicht der Akkus kompensiert setzt Chevrolet auf konsequenten Leichtbau. Stromsparend sind die Scheinwerfer und Rückleuchten in LED-Technik und der Innenraum zeigt sich futuristisch, auch der Chevrolet Bolt kommt fast ohne herkömmliche Tasten aus.

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Von der Größe wäre der Chevrolet Bolt etwas länger als der neue Opel Karl und etwas kürzer als der Opel Ampera. Ausreichend Platz also sogar für die kleine Familie? Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung und auch wenn ich nicht daran glaube, dass Deutschland irgendwann mal ein Elektro-Auto-Land werden wird. “Form and function have never meshed so well together” sagte Ed Welburn, das ist der Vize-Präsident vom globalen GM Design und das könnte man angesichts der Ähnlichkeit zur alten A-Klasse doch durchaus auch als Kompliment verstehen.

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