Strömungsgleichrichter! Das Unwort des Jahres 2015? Nun, in Sachen VW-Skandal bzw. dem Abgas-Skandal könnte ein einfacher Strömungsgleichrichter nun zum Bauteil des Jahres werden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich lachen oder weinen soll, denn der VW-Skandal sieht nun – aus der Ferne – nach einer Sparmaßnahme aus. Bei den 1.6 Liter EA 189 Motoren soll ein Software-Update und der nachträgliche Einbau von einem Strömungsgleichrichter vor dem Luftmassenmesser helfen. Das war alles? Ein anderes Programm und das modifizierte Schutzgitter (was sowieso vor und hinter jedem Luftmassenmesser hängt)? Bei vielen anderen Motoren, soll sogar das Software-Update allein reichen. War das schon alles? Kaum zu glauben oder?

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Bei aller Liebe, die ich auch dem VW Konzern entgegenbringe, ist das nicht ein Spar-Problem. Wurde da am 1.6 Liter Motor am falschen Ende gespart? Hat sich hier ein Controller zunächst Fleißpünktchen verdient weil er ein paar Cent pro Motor sparen konnte? Das so bei Volkswagen Geld eingespart wird ist nichts neues, bei den Nutzfahrzeug-Modellen mit dem EA189 Motor wird ja schließlich auch die attraktive Motoren-Verkleidung weggelassen. Egal, was lehrt uns nun der VW-Skandal? Wer “billig kauft” – “kauft zweimal” – und man sollte nicht immer am falschen Ende sparen, zumal die VW Fahrer ja in der Regel gar nicht “billig” gekauft haben, aber der Gewinn der liegt, bzw. versteckt sich ja, wie so oft, im Einkauf…

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Wie geht es denn nun weiter? Dem KBA wurden die erarbeiteten technischen Maßnahmen der betroffenen EA 189-Dieselmotoren vorgestellt und vom Kraftfahrtbundesamt bestätigt. Beim 1,6-Liter EA 189-Motor wird, wie gerade schon geschuldet, direkt vor dem Luftmassenmesser ein sogenannter Strömungstransformator befestigt. Klingt toll, oder? Strömungstranformator! Das ist – auf Deutsch – nichts anderes als ein Gitternetz. Die Aufgabe: Den verwirbelten Luftstrom vor dem Luftmassenmesser zu beruhigen, damit die Messgenauigkeit erhöht wird. Dazu kommt dann bei den 1.6 Liter Motoren noch das Software-Update, welches bei den 2.0 Liter Aggregaten ausreicht. Bis dato gibt es noch keinen Lösungsansatz für die 1.2 Liter Motoren.

Volkswagen: “Ziel bei der Entwicklung der technischen Maßnahmen bleibt, die jeweils gültigen Emissionsziele zu erreichen, ohne Beeinträchtigung der Motorleistung, des Verbrauchs und der Fahrleistungen. Da jedoch zunächst alle Modellvarianten gemessen werden müssen, kann die Erreichung dieser Ziele zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht final bestätigt werden. Auf Grundlage dieser, vom KBA akzeptierten, technischen Maßnahmen werden für die betroffenen EU28-Märkte aktuell die notwendigen Servicekonzepte erarbeitet. Ziel ist es, ab Januar 2016 die ersten Fahrzeuge im Rahmen eines Rückrufes auf den erforderlichen technischen Stand zu bringen. Nach aktueller Einschätzung werden sich sämtliche Maßnahmen im Zuge des Rückrufes für alle Motorvarianten über das Kalenderjahr 2016 erstrecken. Volkswagen wird den erforderlichen Zeitaufwand, der durch die Umsetzung der technischen Maßnahmen entsteht, für alle Kunden so gering wie möglich halten. Darüber hinaus wird Volkswagen mit jedem Kunden Kontakt aufnehmen und sich darum bemühen, die individuellen Kundenbedürfnisse im Rahmen der Umsetzung der technischen Maßnahmen zu berücksichtigen, um etwaige Nachteile für die Kunden, wie z.B. mögliche Mobilitätseinschränkungen, zu vermeiden. So sichert die Marke Volkswagen in diesem Zusammenhang zu, dass allen Kunden eine angemessene Ersatzmobilität kostenfrei angeboten wird.”

Quelle / Foto: Volkswagen