Der GL bekommt etwas mehr von allem – zunächst aber erstmal einen Buchstaben. Das S steht natürlich nicht für Stratmann, sondern für die Zugehörigkeit zur S-Klasse. Mercedes-Benz GLS! Die neue Generation soll, wie immer, alles etwas besser können, ist auf dem zweiten Blick allerdings keine Revolution. Nur ein Facelift, eine Evolution. Aber eine schöne, mit Mehrwert für den Kunden: So bietet der einzige vollwertige Siebensitzer in der europäischen Premium-SUV-Klasse nicht nur üppige Platzverhältnisse, wie man es von ihm gewohnt ist, sondern auch einen einzigartigen Komfort und eine technische und dynamische Weiterentwicklung.

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Ihr wollt nicht so viel lesen? Gar kein Problem, wie wäre es mit dieser Folge von Voice over Cars?

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Mein Mercedes-Benz GLS Fahrbericht

Der Mercedes-Benz GLS meint es also ernst. Das bis zu 2,5 Tonnen schwere SUV wird mit allerhand Technik vollgestopft. So wartet der Benz mit erweiterten Dynamic Select-Fahrprogrammen und der neueste Ausbaustufe der Airmatic auf. Dank dem Luftfahrwerk lässt sich die Bodenfreiheit – je nach Wunsch und entsprechendem Untergrund – verstellen. Der GLS hat eine Bodenfreiheit von bis zu 306 Millimeter und damit eine Wattiefe von bis zu 600 Millimeter. Zudem wurde das Stoßdämpfersystem ADS weiterentwickelt und lässt den Mercedes-Benz GLS zusammen mit der Wankstabilisierung „Active Curve System“ spurtreu wie auf Schienen gleiten, optional sogar mit Anhänger der dann auch von den Assistenzsystemen profitiert.

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Zu den Features gehört neben dem Collision Prevention Assistent auch ein Seitenwindassistent. Dieser ist sehr nützliches Detail, wenn man bedenkt, dass der Mercedes-Benz GLS stolze 1,85m hoch ist und einen üppigen Aufbau fortbewegt. Hinzu gesellen sich der Attention Assist, das Unfall-Früherkennungs-System Pre-Safe und ein erweiterter Bremsassistent mit Kreuzungs-Assistent. Der elektronisch geregelte Allradantrieb sorgt zusammen mit dem Kurvendynamik-Assistenten für ein dynamisches und gleichzeitig sicheres Vorankommen. Die Speedtronic übernimmt ein vom Fahrer gewähltes Tempolimit – zum Beispiel in der Stadt – und überwindet dieses nur beim Kickdown-Befehl, während die Distronic Plus mit Stop&Go-Funktion stressigen Staus den Schrecken nimmt. Der Totwinkel- sowie der aktive Spurhalte-Assistent machen das Fahren zudem noch entspannter, während das LED Intelligent Light System jederzeit die Nacht zum Tag macht und selbst die dunkelsten Flecken selektiv ausleuchtet.

Der GLS ist natürlich kein Kurvenräuber, aber dank den verschiedenen Fahrdynamik-Regelungen und der Fahrprogramme-Auswahl zwischen Komfort, Glätte und Sport lässt sich der Geländewagen aber an viele Ansprüche anpassen und zeigt sich – vor allem dank dem 4MATIC Antrieb – selten überfordert.

Angepasst wurden auch die Konnektivität sowie das Infotainmentsystem des GLS, das nun auf den modernstem Stand gebracht wurde. Es verfügt über ein 8-Zoll-Media-Farbdisplay, doch wisst ihr was mich am meisten begeistert? Der Mercedes-Benz GLS bekommt auch Apple CarPlay, das konnte ich ausprobieren, funktioniert.

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Natürlich darf der Luxus im Interieur nicht zu kurz kommen. Feinstes Leder, Ambiente-Beleuchtung, Klavierlack, dazu sehr gute Sitze, die sich auch noch optional verstellen lassen. Sitzheizung, Sitzklimatiersierung oder Massage-Funktion. Optional auch alles zusammen, das ist schon Luxus auf Rädern. Wer häufiger seine Großfamilie befördert, sollte ggf. Abstand nehmen von dem Klavierlack, denn das zeigt sich schon sehr Empfindlich was Kratzer betrifft.

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Gewohnt hoch ist die Bewegungsfreiheit in allen drei Sitzreihen sowie das üppige Kofferraumvolumen von 680-2300 Litern. Ganz ehrlich? Fährt man mit 7 Personen, dann bleibt im Gepäckraum natürlich nicht mehr viel Platz. Legt man aber alle Sitze um, was auch elektronisch möglich ist, dann beträgt die maximale Laderaumlänge 2,12m bei einer Zuladung von 815kg – nur für den Fall, dass man auf die Idee kommt das edle Interieur mit sperrigem Ladegut zu belasten. Ich würde eher einen Anhänger anhängen, der GLS darf bis zu 3,5 Tonnen ziehen.

Den GLS 63 konnten wir nicht fahren. aber auch die anderen Aggregate sind alles andere als schwach auf der Brust. Auf Seiten der Benziner markiert der GLS 500 mit 455PS / 335KW die zweitstärkste Version nach dem AMG. Das Plus von 20PS gegenüber dem Vorgänger ist dabei weniger beeindruckend, als die gewaltigen 700Nm Drehmoment. Der V8 ermöglicht einen Sprint auf 100 km/h in 5,3 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Wer das Potential komplett ausreizt, der wird von dem NEFZ-Verbrauch natürlich nur träumen, der wird nämlich mit 10,9l auf 100km angegeben.

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Kleinster Benziner ist der GLS 400 mit einem V6-Biturbo und drei Litern Hubraum. Das ist ganz schön dekandent, oder? Dieser Antrieb verfügt über 333 Pferdestärken und ab 1.600 U/Min liegen 480 Nm an der Kurbelwelle an. Die Fahrleistungen sind dabei ebenfalls nicht von schlechten Eltern: Innerhalb von 6,6 Sekunden geht es von 0 auf 100 Stundenkilometer und Schluss ist erst bei Tempo 240 km/h. NEFZ sagt hier übrigens 8,9 Liter auf 100 km, den Wert kann man aber nicht erreichen wenn man den GLS den Timmeljoch hochscheucht.

Die Diesel-Sparte wird zunächst von einem einzigen Selbstzünder abgedeckt. Das ist der GLS 350d. Der Dreiliter-V6 verfügt über 258PS und stellt 620 Nm zur Verfügung. Innerhalb von knapp 8 Sekunden ist man bei Tempo 100 und bei 222 km/h ist dann Schluss. Der Verbrauch wird hier mit 7,1 Liter angegeben, auch den konnten wir im bergigen Tirol nicht erreichen.

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Geschaltet wurde automatisch über die 9-Gang Wandlerautomatik. Was soll ich da sagen? Die hat einen perfekten Job gemacht, da gibt es nichts zu kritisieren, dass ein GLS sich nicht so sportlich fahren lässt wie ein Sportwagen, muss ich keinem erzählen, dass so ein GLS etwas höher aufbaut und damit auch etwas mehr schaukelt dürfte auch normal sein. Das Fahrprogramm Glätte lässt den GLS auf nasser oder zugeschneiter Fahrbahn im zweiten Gang lossprinten und sorgt dann für die notwendige Traktion in allen Lagen.

Die zahlreichen elektronischen Helferlein lassen einen das Fahrzeug sehr gut beherrschen, die Lenkung ist mir persönlich nicht direkt genug, aber hey – das ist ein GLS und kein GT und man muss natürlich auch noch etwas Platz nach oben lassen, denn a) gibt es ja noch den GLS 63 und b) kommt früher oder später auch die richtig neue Generation vom GLS, denn der hier ist wie erwähnt ein Facelift. Aber man muss auch nicht immer alles gleich komplett neu machen, vor allem wenn es eigentlich gut ist.

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Los geht es ab März 2016, der Basispreis startet ab 74.791,50 Euro – dann geht es steil nach oben, so wie unsere Probefahrt auf den Timmelsjoch.

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Die technischen Daten vom Mercedes-Benz GLS

Testfahrzeug 2015 Mercedes-Benz GLS 500 4MATIC
Hersteller Mercedes-Benz
Bauform SUV
Motor V8 biturbo
Hubraum 4.7 Liter
PS 455 PS
KW 335 KW
Antriebsart Allradantrieb
Getriebeart Wandler-Automatik-Getriebe
Getriebe 9G-TRONIC
Maximales Drehmoment 700 Nm
Beschleunigung 0 auf 100 km/h 5.3 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit / v/max 250 km/h
Kombinierter NEFZ-Verbrauch laut Hersteller 10.9 l/100 km
Kombinierter CO2-Ausstoss laut Hersteller 255 g/km
Kraftstoffart Super
Tankinhalt 100 Liter
Länge 5.13 Meter
Höhe 1.85 Meter
Breite ohne Außenspiegel 1.93 Meter
Radstand 3.08 Meter
Wendekreis 12.4 Meter
Leergewicht 2.445 KG
zulässiges Gesamtgewicht 3.250 kg
maximale Zuladung 805 kg
Kofferraumvolumen min ca. 200-680 Liter
Kofferraumvolumen max 2.300 Liter
Basispreis 74.792 Euro
Basispreis Testwagen 97.104 Euro
Listenpreis Testwagen inkl. Sonderausstattungen ca. 120.000 Euro

Mercedes-Benz GLS Fotos

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Technische Zeichnungen / Abmessungen vom Mercedes-Benz GLS

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Quelle: Mercedes-Benz 2015