Das Internet macht das Fahren effizienter und sicherer? Wie das funktionieren soll, zeigt uns Bosch auf der diesjährigen CES. Vorgestellt werden vernetzte Funktionen und Assistenzsysteme sowie eine leichte Bedienbarkeit durch einen preisgekrönten Touchscreen, der die Ablenkung des Fahrers minimieren soll. Er bietet eine haptische Rückmeldung und das Gefühl einer Knopftastatur.
Der deutsche Konzern zeigt auf der CES in Las Vegas zudem eine Vorschau auf das automatisierte Fahren. Dazu dient das Bosch-Showcar, das eine neue Art der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine ermöglichen soll. Es bietet die „richtige Information zur richtigen Zeit“, wie man bescheiden bei Bosch sagt.
Spannend ist zudem, dass das Armaturenbrett und die Mittelkonsole in einem rein elektronischen Display vereint. Hier werden die Inhalte der jeweiligen aktuellen Umgebung des Fahrzeugs angepasst. Kommt etwa ein Fußgänger von rechts, warnt das Fahrzeug mit einer entsprechenden Farbgestaltung. Aber nicht nur so kommuniziert der Wagen mit dem Fahrer: So ist etwa ein Terminkalender integriert, der bei einem Terminausfall automatische die Route zum nächsten Termin ändert. Die Vernetzung endet aber nicht mit dem PKW, sondern integriert auch das Smart Home. Aus dem Auto kann man etwa die Heizung oder Sicherheitstechnik des Heims aus der Ferne steuern. Bedient wird all dies mittels Gesten und Sprache, ganz dem Trend der diesjährigen CES entsprechend, da im Moment scheinbar alle Hersteller damit aufwarten.
Zurück zur Bedienung: Bosch wurde bereits im Vorfeld der Messe mit dem CES 2016 Innovation Award in der Kategorie “In-Vehicle Audio/Video” gekrönt. Gekürt wurde ein neuer Touchscreen, der unterschiedliche Oberflächenstrukturen erzeugen kann. Da sich die Display-Elemente erfühlen lassen, gelingt die Bedienung wesentlich einfacher – man kann das Infotainment und andere Funktionen also steuern, ohne hinzuschauen. Dabei werden raue, glatte oder gemusterte Oberflächen geschaffen, während sich der Touchscreen beim bloßen Hinschauen nicht von einem gewöhnlichen Display unterscheidet.
Die Vernetzung bringt aber nicht nur auf diesem Wege Sicherheit: Bosch bietet einen „Schutzengel aus der Cloud“ an – so der O-Ton. Dabei greift das Auto auf aktuellste Fahrerinformationen, wie etwa cloudbasierte Falschfahrerwarnungen. Die Meldungen informieren den Piloten bereits nach gut zehn Sekunden über die Vorkommnisse und damit wesentlich schneller, als die bisherigen Verkehrsnachrichten. Diese Funktion kann als App günstig in bestehende Informations-Systeme integriert werden, somit der Nutzen nicht nur für Neuwagen-Käufer besteht. Ab 2016 soll das System verfügbar sein – keine utopische Zukunftsmusik also.
Das trifft vielleicht eher auf den Autopiloten zu, aber auch diesen plant Bosch ab 2020 anzubieten. So such sich das Auto seinen Parkplatz mit dem „Automated Valet Parking“. Fahrzeuge werden so selbstständig in Parkhäusern geparkt; das reine Abstellen vor dem jeweiligen Parkhaus genügt. Per Smartphone-App gibt der Fahrer den Befehl sich selbst Stellplatz zu suchen. Möchte man zurück zu seinem Fahrzeug, muss man nicht lange suchen, das Auto kommt selbstständig zurück. Möglich ist dies aber auch nicht mit einer intelligenten Parkhaus-Infrastruktur und Bord-Sensorik. Wir sind also gespannt, wie schnell die Zukunft eintritt – aber Bosch scheint recht auf dem Boden geblieben zu sein und es ernst zu meinen. Willkommen im Hier und Jetzt also!