Die NAIAS in Detroit ist noch im vollen Gange, da kommuniziert Rüsselsheim bereits das erste Highlight für den Genfer Automobil-Salon. Das Opel GT Concept wird seine Weltpremiere auf dem Automobilsalon 2016 feiern und weil bei Opel richtig fähige Leute arbeiten, weiß man, dass uns schon die kleinsten Häppchen reichen um den Mund wässrig werden zu lassen. In dem nachfolgenden Video kündigt Karl-Thomas Neumann (KT genannt – das ist der Opel Chef) das Opel GT Concept an:

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Das Unternehmen, mit Stammsitz in Rüsselsheim, möchte damit die nächste Stufe der skulpturalen Opel-Design-Philosophie zünden.

Sie werden Opel mit neuen Augen sehen. Die Studie schließt an die große Tradition des Hauses an, was schon durch den Namen deutlich wird: Der Opel GT Concept kommt.

Karl-Thomas Neumann, Opel Deutschland

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Da muss man schon ganz genau hinsehen, denn in dem oben eingebundenen Youtube-Video spiegelt sich nur für einen ganz kurzen Moment ein charakteristisches, rotes Detail im Auge des Betrachters. Opel will uns am 21. Januar 2016 weitere Details zum multimedialen Fraß zuwerfen.

Mein Blick in die Glaskugel: Ich tippe, dass das Opel GT Concept auf der bereits gezeigten Opel Monza Studie und auf dem Buick Avista aufbaut, welcher ja gerade in Detroit auf der NAIAS 2016 präsentiert wurde.

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Der Opel GT von Opel könnte die angetriebene Hinterachse  zurückbringen zu Opel, denn ein Opel GT muss eigentlich über den Motor vorne und den Antrieb hinten verfügen, alternativ höchstens noch ein Allradsystem, aber bitte keinen Frontkratzer. Potente Motoren für den neuen Opel GT hat Opel im Regal, da gibt es ja durchaus aufgeladene Turbo-Benziner die unter der Haube eine gute Figur machen könnten, aber es gibt derzeitig keine Plattform für einen Hinterradantrieb bei Opel.

Der erste Opel GT war ein zweisitziges Coupé-Modell, welches von der  Adam Opel AG in dem Zeitraum von August 1968 bis Juli 1973 hergestellt wurde. 103.463 Fahrzeuge liefen vom Band und überzeugten zahlreiche Kunden. Der erste Opel GT galt als deutsche Corvette und die Opel GT Fahrer erkannte man unter anderem an den starken Oberarmen, die Scheinwerfer musste man nämlich über einen Hebelmechanismus umklappen.

1968-Opel-GT-66599Der Opel GT kam als Opel GT 1100 und Opel GT 1900 auf den Markt. Der 1,1 Liter Motor des GT 1100 mobilisierte knapp 60 PS (44 kW), während der viel beliebtere GT 1900 mit seinem 1,9 Liter Motor bereits 90 PS (66 kW) erzielen konnte. Die Höchstgeschwindigkeit lag damals bei 185 km/h mit der 90 PS Version, der 1,1 Liter GT schaffte gerade mal 155 km/h und wurde vermutlich auch deswegen im Jahre 1970 schon wieder eingestellt. Es folgte noch der etwas preiswerte Opel GT/J und das J steht nicht für Jens sondern für Junior.

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1968-Opel-GT-Advertisement-42586Opel bewarb den Opel GT damals übrigens mit dem Slogan „Nur Fliegen ist schöner“ und auch damals experimentierte man schon mit Elektrofahrzeugen. Am 17. Mai 1971 erreichte ein elektrisch angetriebener Opel GT die Höchstgeschwindigkeit von 188 km/h, nach 44 km war allerdings der Akku leer, somit musste die Rekordfahrt abgebrochen werden, es sollten eigentlich 100 km erreicht werden.

 

Im Jahre 2007 reanimierte Opel den Namen und brachte einen Pontiac Soltice bzw. einen Saturn Sky auf die deutschen Straßen. Beworben wurde der zweite Opel GT mit den Slogans „Die Legende ist zurück“ und „GT’aime“, doch die große Liebe flammte nicht auf. Das Modell hatte einen 2,0-Liter-Turbo-Ecotec Benziner mit einer Leistung von 194 kW (264 PS) unter der Haube. Das maximale Drehmoment lag bei 353 Nm, damit beschleunigte der zweisitzige Roadster innerhalb von 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h und schaffte Tempo 229 km/h.

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Der Roadster wurde nach zwei Jahren und knapp 7.500 gefertigten Fahrzeugen wieder eingestellt. Nun, fast sieben Jahre später, wird es Zeit für den dritten Opel GT – der von mir aus aber auch Opel Monza, Opel Calibra oder gar Opel Manta heißen könnte.

Die Marke Opel hat in den letzten Jahren gezeigt, dass die “schlechten Zeiten” vorbei sind, Opel überzeugt durch Innovationen, technische Lösungen und einem tollen Design. In Sachen Haptik, Verarbeitung und Fahrspaß hat Opel mit den aktuellen Fahrzeugen belegt, dass die Rüsselsheimer definitiv auf dem richtigen Weg sind. Nun fehlt nur noch ein emotionales Fahrzeug im Portfolio, aber das will man ja nun ändern. Ich freue mich auf den neuen Opel GT.

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Beim Design sollen die Studie Monza, aber der der auf der Detroit Motor Show gezeigte Buick Avista Pate stehen, die Technikpatenschaft ist dagegen noch ungeklärt. Ein Opel GT müsste mit Frontmotor und Hinterradantrieb kommen um am Markt eine echte Chance zu haben – eine entsprechende Plattform steht aber im Opel-Modellprogramm derzeit nicht zur Verfügung. Bei den Motoren stünden allerdings aufgeladene Vierzylinder von 200 bis über 300 PS bereit. Aus Unternehmen-Kreisen hört man hinter vorgehaltener Hand, dass die Referenzpunkte der Original GT und der Experimental GT aus 1965 sein soll. Man plant allerdings kein Repro-Design, sondern möchte die Designphilosopie fortführen, dabei soll das Opel GT Concept purisitisch und innovativ zugleich sein. Ich bin mehr als nur gespannt.