Auf dem Goodwood Festival of Speed wurde die Flunder zum ersten Mal der Weltöffentlichkeit präsentiert. Jetzt wurde der Supersportler zum ersten Mal sachgerecht bewegt und begeistert. Ungetrübter Fahrgenuss in zwei Varianten – einmal als Renn- und einmal als Straßenversion. Welchen Unterschied es zwischen beiden gibt und was der auf 311 Stück limitierte Brite auf dem Kerbholz hat, haben wir uns etwas genauer angesehen.

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„Der Lotus 3-Eleven ist das leistungsstärkste und schnellste straßenzugelassene Fahrzeug, das jemals die Fabrik in Hethel verlassen hat“, das Spricht Bände. Schließlich ist der britische Hersteller dafür bekannt, sehr auf die schlanke Linie seiner Fahrzeuge zu achten. Wenn man nun also ein Leichtgewicht mit viel Leistung paart, dann kann das nur wahnwitzige Fahrleistungen ergeben. Mit einer Beschleunigung in exakt 3.0 Sekunden von 0 auf 100km/h zählt der Lotus 3-Eleven damit eindeutig zur Elite der Sportwagenwelt. Lässt man den rechten Fuß eisern auf dem Gas stehen, erreicht man die 160km/h Marke in nur 6.0 Sekunden – sehr beeindruckend.

Wie man es den Sportler schon auf den ersten Blick ansieht, zelebriert er das pure Fahrerlebnis. Sitzheizung? Fehlanzeige! Radio? Wozu? Ordentliche Leistung? Aber hallo! 466 PS treffen auf 890 km Trockengewicht. So ließ sich auch der Rundenrekord auf der hauseigenen Teststrecke in Hethel mit einer Zeit von nur 1,19.5 Minuten brechen. Damit, so sagt Jean-Marc Gales, CEO der Lotus Gruppe, definiere der Lotus 3-Eleven die bisherigen Spielregeln neu. Schließlich bewegt sich der Bolide in einem Leistungsbereich, der sonst nur von sehr wenigen Supersportwagen erreicht wird. Wo gibt es sonst solche Fahrleistungen für unter £100,000 GBP?

Was bekommt man also für sein Geld, wenn man eines der 311 Exemplare ergattert hat? Im Fall der Rennvariante zum einen eine extrem leichte Karosserie aus Kohlefaserverbund, die das Trockengewicht – wie bereits erwähnt, auf 890kg trocken drückt. So ergibt sich mit der Leistung von 466PS ein Leistungsgewicht von 1.9 kg/PS. Die Kraftübertragung übernimmt ein sequentielles Xtrac 6-Gang Renngetriebe. Zudem ist der Lotus 3-Eleven mit Trockensumpfschmierung, einem extra Ölkühler und einem Sperrdifferential ausgerüstet. Als Höchstgeschwindigkeit geben die Briten 290km/h an, was wohl eher einem theoretischen Wert entspricht. Die Rennversion eignet sich vor allem für abartige Kurventempi und kam für Hochgeschwindigkeitsfahrten – vor allem ohne Frontscheibe. Ist der spezielle Heckspoiler installiert, presst er den Zweisitzer mit 215 kg bei 240 km/h auf den Asphalt. Unter dem Strich macht das exakt 97,083 GBP ohne Steuern für die Rennversion.

Die Straßenvariante bringt ein Trockengewicht von 925 kg mit. Dank ihrer Leistung von 416 PS erreicht die Rakete die 100 km/h-Marke in 3.4 Sekunden und lässt es erst bei 280 Sachen gut sein. Die sechs Gänge werden per Hand eingelegt und finden den Kraftschluss über eine Hochleistungskupplung. Auch die Straßenversion bringt ein Sperrdifferential für gute Traktion in Kurven mit.

Kommen wir zu den Optionen: Die Track-Variante besitzt ein Fahrwerk mit Doppel-Dreiecks-Querlenkern und einstellbaren Stabilisatoren, das für die zivilere Version gegen Aufpreis bestellbar ist. Zudem sind beide eide serienmäßig mit Öhlins-Dämpfern ausgestattet, die bei der Rennversion serienmäßig zweifach einstellbar sind, während sie für die Straße aufpreispflichtig erhältlich sind. Beiden gemein ist zudem eine 4-Kolben-Bremsen mit innenbelüfteten und gelochten Bremsscheiben von AP Racing. Die High-End-Variante des Lotus bringt zudem High-Performance-Rennbeläge mit. Wer es aerodynamisch richtig krachen lassen will, der kann eine optionale Cockpitabdeckung für beide Versionen bestellen. Diese verbessert die Aerodynamik des Luftstromes im Cockpitbereich macht das Gefährt aber zum absoluten Einsitzer. Für Auswertungszwecke gibt es eine Instrumenteneinheit im Cockpit, die zwischen den den Modi „Straße“ und „Rennstrecke“

Umgeschaltet werden kann. Dort kann man sich verschiedene Werte anzeigen lassen, wie etwa die Querbeschleunigung. Der Lotus 3-Eleven schafft – mal ganz nebenbei bemerkt – 1,5g.

Dieser Wert unterstreicht deutlich, warum Marc Basseng, Lotus 3-Eleven Testfahrer, im Lotus 3-Eleven ist das perfekte Fahrzeug für schnelle Runden auf dem Nürburgring sieht. Die Zeit? Genaue Angaben gibt es bislang noch nicht, aber eines verrät uns Lotus: es sind weniger als sieben Minuten…