Wir kennen ihn, den Lexus RC F mit 5.0 V8. Er ist einer der letzten Sportwagen, der noch ohne Zwangsbeatmung auskommt und seine 477 Pferde über Drehzahl und Hubraum generiert. Aber nicht jeder, der sich ernsthaft für die RC-Baureihe interessiert, möchte auch das sportliches Modell bestellen. Deshalb hat Lexus nun das Modellprogramm nach unten abgerundet und schiebt den RC200t sowie den RC300h nach.
Der kleinere der beiden, der Lexus RC 200t bildet dabei den Einstieg in die Coupé-Welt der Zweitürer, wenn es um Lexus geht. Der Japaner verfügt so über einen Zweiliter-Benziner mit Twin-Scroll-Turboaufladung und holt daraus 245 PS. Bereits im unteren Drehzahlbereichen stellt der Vierzylinder 350 Newtonmeter bereit. So kann das Coupé in 7,5 Sekunden Landstraßentempo erreichen. Schluss ist erst bei 230 Kilometern. Die Kraftübertragung übernimmt eine Achtstufen-Automatik, die die Kraft an die Hinterachse leitet. Zudem gibt es die GAI-SHIFT Control, die dafür sorgt, dass die Gänge der entsprechenden Fahrsituation angepasst werden. Wer dennoch lieber selbst schalten möchte, muss zwangsläufig auf die Schaltwippen hinter dem Lenkrad zurückgreifen, da eine manuelle Variante nicht vorgesehen ist.
Darüber rangiert der Lexus RC300h. Der Hybrid kombiniert einen 2,5 Liter Benziner mit vier Zylindern mit einem Elektromotor. So soll eine Systemleistung von 223 Pferdestärken generiert werden, die den Japaner in 8,6 Sekunden auf 100km/h beschleunigt. Nicht schlecht für ein Auto mit einem grünen Gewissen. Spannend aber, dass der Hybrid mit der angegeben Leistung nur 190km/h Spitzengeschwindigkeit schafft. Der Grund dafür liegt wohl bei den Akkus, die bei höheren Geschwindigkeiten überhitzen. Dafür entschädigt aber der Durchschnittsverbrauch von nur 4,9 Litern auf 100km. Im EV-Modus verbraucht der Hybrid sogar keinen Tropfen Benzin und fährt rein elektrisch vor, emittiert also auch keine Schadstoffe oder Geräusche.
Wie auch der Lexus RC200t, ist sogar der Hybrid RC300h mit einem F Sport Paket erhältlich. Inbegriffen ist hier ein Torsen-Differenzial an der Hinterachse, das den Schlupf begrenzen soll. Zudem erhält man ein adaptives Fahrwerk, das positiv auf die Fahrdynamik wirken soll. Beim Design wirkt sich diese Paket auch aus: Der Diabolo-Grill weist sportlichere Konturen auf und wird von speziellen Leichtmetallrädern und für diese Ausstattung vorbehaltenen Lackierungen ergänzt.
Innen bekommt man eine von zwei Infotainment-Lösungen kredenzt. Zum einen steht das Lexus Media Display bereit, zum anderen kann man aber auch das Lexus Premium Navigationssystem mit 7-Zoll-Bildschirm wählen. Gesteuert werden beide Varianten mit dem Lexus Touchpad der zweiten Generation. Wählen kann man auch zwischen verschiedenen Soundsystemen, wobei das Mark Levinson Premium Surround Soundsystem mit 17 Lautsprechern die Spitze markiert. Natürlich nimmt man bei Lexus auch die Sicherheit sehr ernst und stattet das Coupé deshalb serienmäßig mit einem Pre-Crash Safety System und einem adaptiven Tempomaten aus. Optional kann man einen Totwinkelwarner oder einen Querverkehrs- und Fernlichtassistent bestellen. Ich bin gespannt, ob sich das Mercedes-Benz C-Coupé, der Audi A5, der bald einen Nachfolger bekommen dürfte und der BMW 4er warm anziehen müssen. Aber echte Japan-Freunde können sich ohnehin nur selten für deutsche Derivate begeistern.