Die diesjährige Techno Classica stellen die Stuttgarter unter den Stern der luxuriösen Cabriolets und sportlichen Roadster, womit die Kultur des offenen Automobils als Mittelpunkt des Messeauftritts der Schwaben steht. Dabei wird die Tradition des C-Klasse Cabrios ebenso behandelt, wie Klassiker – so wie das S-Klasse Cabrio oder der Mercedes-Benz SL.

Caption orig.: Mercedes-Benz Typ 300 SL Roadster, 1960

Außerdem wird das Thema der neu etablierten Marke „All Time Stars“ präsentiert. Daneben zeigen sich sechzehn offiziell anerkannte Mercedes-Benz Markenclubs in Essen und veranstalten zusammen mit dem Traditionsautobauer eine Zeitreise durch die Welt des Cabriolets und der Roadster.

Im Jahre 1886, als Carl Benz und Gottlieb Daimler das Kraftfahrzeug erfanden, war ein offenes Vehikel noch Normalität und geschlossene Wagen waren allerhöchstens als Kutschen zu sehen. Seit 1920 etablierten sich Limousinen und die Großserienfertigung, sodass Cabrios zu Liebhaberfahrzeugen mutierten. Da sich Mercedes selbst das Credo setzt, nur den höchsten Ansprüchen zu genügen und die Freiheit des Offenfahrens mit höchstem Komfort zu kombinieren sowie kultivierte Leistung und faszinierendes Design miteinander zu vereinen, brachten die Stuttgarter nur ihre besten Stücke mit nach Essen.

So etwa ein S-Klasse Cabrio des Typs A 217 oder ein 500 K Cabrio, das von 1934 bis 1936 gebaut wurde. Sie gehören ebenso zur internationalen Luxusklasse, wie das 170 S Cabrio, das mit dem Jahrgang 1949 der frühen Nachkriegszeit entspringt. Als Messegast der 1950er Jahre zeigt sich der Mercedes 300 S Roadster, der erstmals auf dem Pariser Autosalon 1951 präsentiert wurde und damals der teuerster Personenwagen aus deutscher Produktion war. Ebenfalls ausgestellt wird die Baureihe W 111, die nicht nur ihren eleganter Charakter zeigen soll, sondern auch das erste offene Fahrzeuge mit Sicherheitskarosserie und Knautschzone vorn wie hinten war. Eines meiner absoluten Highlights ist immer ein 280 SE 3.5 Cabrio – einfach traumhaft schön. Das Exponat in Essen wurde im Jahr 1969 gebaut und ist mit seinem 200 PS starken V8-Motor besonders kräftig. Die Leistung reicht für beachtliche 205 km/h Spitzengeschwindigkeit.

Sportliche Fahrleistungen bieten natürlich auch die Roadster aus Stuttgart, wie etwa der 300 SL Rennsportwagen. Jener konnte erfolgreich im internationalen Spitzensport mitfahren und Doppelsiege bei den 24 Stunden von Le Mans oder der Carrera Panamericana in Mexiko verbuchen. Er baut auf dem Flügeltürer von 1954 auf und bildet die Basis für den aktuellen SL der Baureihe R231.

Daneben findet sich, als Vorbote für das aktuelle C-Cabrio, das als Star von Genf gehandelt wird, der 190 E in einer offenen Variante und zeigt, dass bereits beim damaligen „Baby-Benz“ die Überlegung, eine offene Variante aufzulegen, durchaus präsent war. Doch der Prototyp ging nie in Serie, gab aber eine Entscheidungshilfe für das E-Cabrio der Baureihe W 124 im Jahr 1991.
Neben den Exponaten zeigt Mercedes-Benz auch die „All Time Stars“.

Der neu etablierte Fahrzeughandel der Mercedes-Benz Museum GmbH spezialisiert sich auf den Verkauf hochwertiger Young- und Oldtimer. Der Schwerpunkt liegt bei alltagstauglichen Klassikern. Damit man lange Freude mit ihnen hat, werden sie penibel nach einem 160-Punkte-Plan unter die Lupe genommen. Dabei wird in drei Editionen kategorisiert, die Auskunft über den Zustand und die Originalität des jeweiligen Traumwagens geben sollen.

Die „Concours Edition“ bezeichnet Young- und Oldtimer mit Seltenheitswert, die nur wenige Kilometer gefahren wurden und möglichst im Originalzustand vorfahren. Die „Collectors Edition“ benennt technisch und optisch gute Zustände, während eine leichte Patina den besonderen Charakter der jeweiligen Fahrzeuge unterstreicht. Die „Driver´s Edition“ wiederum betitelt Young- und Oldtimer für den Alltag, die vielleicht sogar für Selbstschrauber vorgesehen sind. Bei allen zeigt sich aber ein guter technischer Zustand. Und falls man doch einmal selbst schrauben will, stehen die Mercedes-Benz Classic Partner zur Seite.