Kombinationswagen: Hm, das klingt irgendwie sperrig. Und es stimmt, der Ausdruck stammt von einem niedersächsischen Volumenhersteller und entstand in den 1950er Jahren. Das hat mit Italien natürlich nichts zu tun und so verzichtete Fiat auf den etwas schnöden Ausdruck Kombi. Das neue praktische Gefährt hört auf den Namen Fiat Tipo Station Wagon und beschreibt einen Kombi, der nicht recht weiß, so er hin gehört. Er ist nah dran an der Kompaktklasse, könnte aber auch im Bereich der Kleinwagen wildern, schließlich haben diese mit über vier Metern Länge ehemaliges Kompakt-Maß erreicht.
Mit 550 Litern Basis-Kofferraum-Volumen braucht sich der Fiat Tipo Station Wagon zumindest nicht vor Kompakt-Rivalen zu verstecken. Allenfalls ein VW Golf Variant bietet hier mehr. Und der kostet deutlich mehr als der Italiener, der bei 15.990 Euro startet. Damit ist der Tipo einer der größten Kombis seines Segments. Klappt man die Rücksitze per „Flip&Fold“ um, ergibt sich eine Ladefläche von 1,8 m Länge. Zahlreiche kleine Ablagen und Fächer – mit und ohne Abdeckung – erleichtern den Alltag. Und solle der Stauraum dennoch einmal nicht ausreichen, gibt es immer noch die Dachreling, die mit einer Dachbox eine Erweiterung darstellt.
550 Liter Ladevolumen: Der Fiat Tipo Station Wagon steckt was weg
Bei den Motoren hat man die Wahl zwischen zwei Selbstzündern oder zwei Benzinern, wobei alle die Euro 6 Abgasnorm erfüllen. Die Diesel leisten 95 bzw. 120 PS und geizen vor allem beim Durst: Lediglich 3,7 Liter sollen im Durchschnitt durch die vier Brennräume fließen. Auch die Benziner decken dieses Leistungsfenster ab. Während die kleinere Leistungsstufe ohne Aufladung 95 PS aus ihren 1.4 Litern Hubraum holt, vertraut der 120 PS Motor auf einen Turbolader.
Drei Ausstattungsvarianten stehen beim Station Wagon zur Wahl, die sich „Pop“, „Easy“ und „Lounge“ nennen. Bereits die Basis bietet sechs Airbags, eine Klimaanlage und mittlerweile vorgeschriebene Sicherheitssysteme, wie ESP oder eine Reifendruckkontrolle. „Easy“ macht das Leben insofern „leichter“, das neben anderen Kleinigkeiten das Entertainment „Uconnect“ serienmäßig verbaut wird. Es bietet einen fünf Zoll Touchscreen und eine Bluetooth-Verbindung, über die sich telefonieren oder Musik streamen lässt. Die Topausstattung „Lounge“ bietet darüber hinaus Nettigkeiten, wie Leichtmetallfelgen, einen Tempomat oder etwa eine Klimaautomatik.
Ich für meinen Teil bin gespannt, ob der Fiat Tipo Station Wagon ein weiteres Standbein für die Italiener werden kann. Schließlich ist der Fiat 500 bereits seit einer gefühlten Ewigkeit auf dem Markt – wenn auch jüngst facegeliftet. Meine Prognose: Die Chancen dürften nicht schlecht stehen. Deutschland ist Kombi-Land und der Tipo attraktiv gestylt. Dazu passen die Preise. Oh ha, da war es nun, das graue Wort „Kombi“. Scusa! Ich meinte natürlich: Vielleicht wird Deutschland ja „Station Wagon“-Land.