Na ja: So klein ist er ja nicht mehr, der Kia Rio. So misst der Kleinwagen mit 4,06 Metern Kompaktklasse-Format made in the 90s. Zudem gibt es 325 Liter Kofferraumvolumen, was manch arrivierter Premium-Hersteller ebenfalls in der Kompaktklasse anbietet. Und – man muss es leider betont sagen – ENDLICH bekommt der Rio einen modernen Downsizing-Motor mit Turbolader und 1.0 Litern Hubraum. Nicht zuletzt dadurch wollen die Koreaner die Agilität gesteigert haben, während der Komfort ebenfalls zugenommen haben soll.

Zwar war das Vorgängermodell noch lange nicht alt, doch der neue kann vieles besser – verspricht zumindest Kia. Und es klingt vielversprechend, was die Koreaner im Köcher haben. Allein der Umstand, dass der Vorgänger zwar mit 110 PS in der Papierform nicht untermotorisiert war, mit seinem zähen 1.4 Liter Sauger aber nicht gerade für Fahrspaß gesorgt hat, war eine Wachablöse wert.

Endlich: Motoren mit mehr Dampf im Kia Rio

So kommt der neue Kia Rio, den wir im Groben bereits vorgestellt haben, nun mit der dynamischen Erlösung: Ein 1.0 Liter Dreizylinder mit Turboaufladung und 100 oder sogar 120 PS. Er liefert sein maximales Drehmoment von 172 Nm zwischen 1.500 und 4.000 Umdrehungen und sollte sich damit angenehm schaltfaul – und sparsam – fahren lassen. Genaue Verbrauchswerte liegen aber noch nicht vor. Fragt sich nur, warum erst der neue Kia Rio und nicht schon der Vorgänger auf den 1.0 Turbo zurückgreifen durfte? Schließlich befeuert der Dreizylinder auch schon das Schwestermodell, den Hyundai i20…

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Mit über vier Metern Länge kann man kaum noch von “Klein”wagen sprechen

Wie beim Vorgänger auch, gibt es weiterhin die Saugmotoren mit vier Zylindern und 1.2 bzw. 1.4 Litern Hubraum. Sie leisten 84 und 100 PS, dürften aber kaum in der Gunst der Käufer liegen. Ihnen steht ein 1.4 Liter Diesel mit 90 PS zur Seite, um das Angebot abzurunden. Dieser dürfte aber wohl eher theoretischer Natur sein, da Selbstzünder in der Kleinwagen-Liga eher ein Schattendasein fristen.

Sicherheit und Konnektivität auf hohem Niveau

Verbessert hat sich beim neuen Kia Rio aber nicht nur das Angebot an Motoren, sondern auch die Sicherheit. Er soll bereits zu seinem Marktstart Anfang des nächsten Jahres zu den sichersten Fahrzeugen seines Segments zählen. Selbstbewusst streben die Koreaner hier eine fünf Sterne Wertung beim NCAP Crashtest an. Zudem wird der neue Kia Rio mit modernen Assistenten ausgestattet. So ist etwa ein Notbremsassistent mit Fußgängererkennung erhältlich, was ein Novum in der Klasse darstellt. Daneben kommt – und zwar serienmäßig – eine mit dem ESP kombinierte Gegenlenkunterstützung für kritische Fahrsituationen.

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Chic und moder: Das Interieur des neuen Kia Rio

Besonderen Wert haben die Entwickler aber nicht nur auf die Sicherheit gelegt, sondern auch auf die Konnektivität. So bietet das Navigationssystem im neuen Kia Rio den Multimediadienst Kia Connected Services. Zugeliefert wird das System von TomTom und bietet Echtzeit-Verkehrsinfos ober beispielsweise Wetter-Daten. Zum Abrufen der Informationen wird die Internetverbindung des Smartphones genutzt. Damit aber nicht genug, stehen Apple CarPlay und Android Auto parat. Letzteres ermöglicht es über verschiedene Apps Musik zu hören, per Google Maps zu navigieren und einiges mehr. Zum Schluss tut sich diesbezüglich nur eine Frage auf: Wie viele Kunden kaufen einen Kleinwagen in der Topausstattung mit großem Navi?