Die Stuttgarter schauen auf der Paris Motor Show in die Zukunft und präsentieren ein SUV Coupé – den Mercedes-Benz EQ. Der nicht eben kleine Schwabe fährt vollelektrisch und soll die zukünftige Elektromobilität aus der Sicht der Stuttgarter einläuten. Dennoch nennt Mercedes keinen Zeitplan für die Elektrifizierung, die weitreichend ausfallen soll. So plant man Stromer für alle Baureihen. Zu Grund liegt dafür eine neue Architektur, die zahlreiche Möglichkeiten bietet.

Generation EQ, Exterieur, Studio, „Black Panel“-Frontgrill ; Generation EQ, exterior, studio, "Black Panel" front grille;
Einfach mal blau machen: Illuminierter Kühlergrill

Mercedes EQ: Ein SUV Coupé also. Das passt, schließlich sind diese Konzepte gerade total “hip” und finden viel Zuspruch. Das sieht man etwa am BMW X6 oder am Mercedes-Benz GLC Coupé. Wofür aber steht EQ? Müssen wir uns an ein neues Mercedes-ABC gewöhnen? Schon wieder? Keine Panik: die beiden Buchstaben stehen für „Electric Intelligence“ und sollen das Potential der schwäbischen Stromer zeigen.

Generation EQ, Exterieur, Studio ; Generation EQ, exterior, studio;
Das Heck erinnert dezent an ein aktuelles koranische SUV

Dabei vertraut Daimler auf eine voll variable Architektur, die vom kleinen bis zum großen Modell eingesetzt werden kann. Also ganz gleich, ob Limousine, Cabrio oder SUV, die Plattform kann in angepasster Form angewendet werden. Beim Mercedes-Benz EQ vertraut sie auf einen Mix aus verschiedenen Komponenten, die sowohl der Steifigkeit, also auch der Gewichtsersparnis zuträglich sein sollen. Verwendung finden neben normalem Stahl auch Aluminium und Carbon. Die Position der Batterien ist dabei zwischen den Achsen. Jene verfügen in der größten Version über eine Kapazität von 70 kWh. Das Resultat: Eine Reichweite von 500 km – zumindest theoretisch. Was tatsächlich am Ende auf dem Kilometer-Zähler steht, wird die Zukunft zeigen. Verantwortlich für die Steigerung soll aber ein neues Batterie-Management sein.

Mercedes-Benz EQ: Schöne neue Elektro-Welt

Von einer Steigerung kann man auch beim E-Aggregat selbst sprechen. Der Antrieb des Mercedes-Benz EQ leistet 407 PS bzw. 300 kW und setzt sich aus zwei Elektromotoren zusammen. Daraus resultiert ein maximales Drehmoment von 700 Nm, das variabel zwischen den Achsen verteilt wird. So entsteht ein permanenter, elektrischer Allradantrieb, der dem SUV Coupé ordentlich Beine macht. Schließlich soll der Sprint von null auf einhundert Stundenkilometer in unter fünf Sekunden erledigt sein.

Generation EQ, Interieur, fahrerorientiertes Cockpit ; Generation EQ, interior, driver-oriented cockpit;
Touch me: Fast gänzlicher Verzicht auf Tasten und Knöpfe

Schnell erledigen lässt sich wohl auch das Laden, schenkt man den Stuttgartern Glauben. So kann man den Mercedes-Benz EQ entweder mit dem Stecker oder via Induktion laden. Zudem steht das CCS – also das Combined Charging System – bereit. Es soll eine Schnellladung mit 50 bis 150 kWh ermöglichen. Darüber hinaus heißt es, dass auch 300 kWh in Planung seien, womit man 100 km Reichweite in fünf Minuten „tanken“ könne.

Futuristisch gebären sich aber nicht nur die Pläne zur E-Mobilität, sondern auch der Blick ins Interieur. Hier spiegelt sich die künftige Designsprache wieder und hebt die „sinnliche Klarheit“ auf ein ganz neues Level. So verzichtet der Mercedes-Benz EQ fast vollständig auf Knöpfe oder Tasten. Bedient wird fast gänzlich per Touch-Geste. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, kommt natürlich auf die Ausgereiftheit des Systems an. Gleiches gilt für die Vernetzung: Die Schwaben haben einen neues Kreisverkehr-Management im SUV Coupé installiert, das das autonome Fahren stark verbessern soll. Eine hoffentlich runde Sache.