Auf dem Pariser Automobilsalon zeigen uns die Japaner den neuen Nissan Micra. Die fünfte Generation des Kleinwagen-Klassikers nimmt Anleihen beim Nissan Sway – einem Kleinwagen-Konzept, das Anfang 2015 in Genf gezeigt wurde. Damit einher gehen Verbesserungen an der Aerodynamik und somit bessere Fahrleistungen – wohl auch dank der neuen Downsizing-Motoren. Insgesamt soll der Nissan Micra also effizienter, geräumig und sicherer geworden sein, als sein Vorgänger. Und damit der Kleinwagen auffällt, gibt es in ihn in vielen farbenfrohen Lackierungen – womit die Hauptzielgruppe ebenfalls geklärt sein dürfte.

Micra Gen5
Am Heck des neuen Nissan Micra zeigen sich charakterstarke Bumerang-Rückleuchten

Flach, breit, lang: Das sollen die Proportionen des neuen Kleinwagens aus Japan sein und sprechen damit eindeutig die Sprache der Dynamik. Auch, wenn der Nissan Micra gegenüber seinem Vorgänger wuchs. Damit das aber nicht weiter auffällt, ziert ihn eine Charakterlinie, die sich über die gesamte Fahrzeuglänge erstreckt. An der Front findet zudem der markentypische V-Motion Kühlergrill Verwendung, der für eine entsprechende Familienzugehörigkeit sorgt. Hinten wirkt der Japaner angenehm eigenständig: Hier finden sich Bumerang-Rückleuchten und ein „schwebendes Dach“. Bekannt ist hingegen das Stilmittel des in der C-Säule versteckten hinteren Türgriffs. Das ist zwar nicht sonderlich innovativ, dafür sieht der dadurch hervorgerufene Coupé-Look attraktiv aus. Selbiges lässt sich vom Dachspoiler sagen, der als Verlängerung der Dachlinie integriert wurde.

Mit den gewachsenen Abmessungen geht – was nicht immer der Fall ist – auch ein Plus an Platz im Innenraum einher. Zudem haben die Japaner die Sitzposition optimiert, sodass die Passagiere nun tiefer im Fahrzeug sitzen und sich integriert fühlen. Selbst große Fahrer können sich nun wohl fühlen. Und dank des Zuwachses an Breite und Radstand soll der neuen Nissan Micra sogar das beste Platzangebot seiner Klasse bieten. Abwarten und Sake trinken – jedoch nur, wenn man nicht mehr ans Steuer muss.

Micra Gen5
Alles so schön bunt im Interieur des Nissan Micra

Bis zu 125 Möglichkeiten zur Individualisierung im neuen Nissan Micra

Wichtig ist aber nicht nur das Raumangebot, sondern vor allem auch die Sicherheit. Dementsprechend gönnten die Japaner dem Nissan Micra der fünften Generation allerhand aktuelle Systeme und Assistenten. Sie halten die Spur, greifen korrigierend ein, bremsen in Notsituationen selbstständig, erkennen sogar Fußgänger und zeigen die passierten Schilder an. Außerdem wird vor Fahrzeugen im toten Winkel gewarnt und per Around-View-Monitor der Parkvorgang erleichtert. Alles zwar weder neu noch serienmäßig, in der Kleinwagenklasse aber bei weitem noch nicht flächendeckend angekommen.

Seitens des Infotainments setzen die Japaner auf einen Sieben-Zoll-Touchscreen. Hierüber bedient man sowohl das Navigationssytem, wie auch das Smartphone oder spezifische Apps. Außerdem lassen sich Apple-Endgeräte via CarPlay verknüpfen und über die Sprachsteuerung Siri bedienen. Eingebettet ist alles in einen Armaturenträger, der von der Tragfläche eines Segelflugzeugs inspiriert wurde.

Nissan Micra 5: Gesteigerte Agilität

Segeln soll man wohl auch mit dem neuen Fahrwerk können. Es soll nicht nur den Komfort steigern, sondern auch die Agilität in den Fokus rücken. Dafür verfügt der Nissan Micra über eine aktive Fahrkomfort-Regelung sowie eine ebenso aktive Spurkontrolle. Im Ergebnis zeigt sich die Untersteuerneigung reduziert, was man bereits im Nissan Qashqai und Nissan X-Trail erfahren kann. So ergibt sich ein direktes Lenkgefühl mit einer verbesserten Rückmeldung – bislang nicht gerade die Stärke des Micra.

Micra Gen5
Die Form des Armaturenbretts soll an eine Flugzeug-Tragfläche erinnern

Stark waren auch die Motoren des kleinen Japaners nicht. Das wird sich wohl in der fünften Generation nicht ändern. So leitet der 0,9 Liter Benziner – Turbolader sei Dank – immerhin 90 PS. Der gleichstarke Diesel braucht dafür vier Zylinder und 1,5 Liter Hubraum. Ergänzend soll zum Marktstart noch ein 1,0 Liter-Motor ohne Aufladung seinen Weg unter die gewölbte Motorhaube finden. Mit 73 PS ist er nicht gerade eine Ausgeburt an Dynamik und macht seine frische Optik damit zur Mogelpackung. Also lieber zum kräftigeren Aggregat greifen und hoffen, dass die Japaner einen Nissan Micra NisMo auflegen. Man wird ja wohl noch tagträumen dürfen?