Wir haben in vergangenen Jahr bereits vom japanischen Luxus-Coupé berichtet, dem Lexus LC 500. Jetzt ist es so weit: Der große Zweitürer betritt die Bretter, die die Welt bedeuten. Wie man es von den Japanern bereits kennt, kommt das Coupé nicht nur mit einem reinen Verbrennungsmotor, sondern auch mit einem Hybriden und hört dann auf den Namen LC 500 h. Aber ganz gleich, ob man zum V8 oder zum Hybrid greift: Die Motorisierungen sind weniger auffällig als sein Äußeres, das aus allen Perspektiven überaus extravagant erscheint. Scharfe Kanten und Linien, der fast schon monströse Kühlergrill und auch die restliche Gestaltung treffen auf die klassische Eleganz eines Coupés. Spotlight auf das japanische Luxus-Coupé.

Luxus Coupé mit zwei Herzen

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Außergewöhnlich, aber dennoch elegant: Der Lexus LC 500

Lexus, eine Marke, die in Deutschland zwar kein Schattendasein mehr fristet, aber auch nicht gerade eine Flächenbekanntheit genießt, wie ein Toyota Corolla. Hier fällt aber genau das Stichwort: Toyota. Lexus ist nämlich der Nobel-Ableger des japanischen Großkonzerns und macht das mit dem LC 500 sowie LC 500 h überdeutlich. Aber der auffällige Zweitürer will gar nicht in die Schublade des reinen Luxus gesteckt werden, sondern auch mit seinen dynamischen Talenten gefallen.

So baut der Lexus LC 500 auf einer neuen Heckantriebsarchitektur auf. Der Unterbau besteht aus hochfesten Stählen, während die Karosserie zu großen Teilen auf Aluminium vertraut. Damit verfügt das Coupé über die steifeste Plattform, die die Japaner je gebaut haben – heißt es. Beim Fahren soll sich das durch ein bestechendes Handling und Kurventalent deutlich machen. Aber nicht nur dem Coupé soll diese neue Struktur dienen, sondern auch dem kommenden Lexus LS – dem Oberklasse-Flaggschiff der Japaner. Neben der Alu-Außenhaut, wird der LC 500 außerdem über ein Dach aus Kohlefaser verfügen, das das Gewicht weiter reduziert. Am Ende sollen lediglich 1.941 kg auf der Waage stehen. Verglichen mit der Konkurrenz vom Schlage eines Mercedes S Coupé ein guter Wert, wobei der LC 500 h nochmals rund 60 kg drauflegt.

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Ansehnlich, aber eine Herausforderung bei der Bedienung: Das Cockpit des Lexus LC 500

Der Lexus LC 500 zieht locker vorbei

Angefeuert wird das Luxus-Coupé zum einen von einem 5.0 Liter Achtzylinder mit 477 PS. In nur 4,5 Sekunden soll es a­uf Tempo 100 gehen, während die Höchstgeschwindigkeit auf 270 km/h limitiert wird. Ein spannender Wert, schließlich machen die meisten anderen Kandidaten bei politisch korrekten 250 km/h dicht. Mit weniger Leistung kommt der Lexus LC 500 h vorgefahren. Sein 3,5 Liter V6 wird mit einem Elektromotor gekoppelt, der über einen­ Lithium-Ionen-Akku verfügt. Doch auch mit ihm soll der Standardsport schnell abgehandelt sein: Lediglich 5,0 Sekunden nennen die Japaner.

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Dank 270 km/h Topspeed wird man den LC 500 oft von hinten sehen

Wirklich spannend wird es aber erst beim Getriebe. Der Lexus LC 500 wird mit einer Zehn-Stufen-Automatik angeboten. Es ist zu hoffen, dass sich das Getriebe beim vielen Schalten nicht verzählt und durcheinander kommt. Dennoch: Mit Hilfe des Automaten können ein niedriges Geräuschniveau und gute Fahrleistungen bei einem gleichzeitig niedrigen Verbrauch realisiert werden. Verbaut wird das Getriebe in Transaxle-Bauweise und sitzt für eine gute Gewichtsverteilung an der Hinterachse.

Verquere Infotainment-Bedienung

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Die Stummel an der Instrumenteneinheit kennen wir aus den 80er Jahren. Eine Mode-Reinkarnation?

Innen vertrauen die Japaner leider weiterhin auf eine gewöhnungsbedürftige Bedienung des Infotainments. So ist das Touchpad-Element in der Mittelkonsole zwar in einer hochwertigen Umgebung mit tollen Materialien eingelassen, doch Lexus hält an der umständlichen Bedienung fest. Schade, schließlich wünscht man sich von einem Coupé in der Luxusklasse etwas mehr. Zumal der Lexus LC 500 nicht gerade ein Billigheimer ist: Rund 100.000 Euro werden für den extrovertierten Zweitürer fällig.