Oha, jetzt wird es literarisch. Keine Sorge, der Shakespeare Titel wird hier nicht ausgeführt, sondern ist wörtlich zu nehmen. Der Ford Fiesta ist nun schon über vierzig Jahre auf dem Markt und erfährt eine Höherpositionierung. Klar, schließlich darf ja seit kurzem der Ka+ den Brot-und-Butter-Anteil hieven. Dementsprechend höher wollen die Kölner den neuen Ford Fiesta ansiedeln. Da passt es ganz gut, dass der Kleinwagen in der achten Generation ausgereifter, erwachsener und weniger verspielt wirkt. Und – um auf den Titel zurück zu kommen – es ist wahrlich für jeden etwas dabei: Von nobel bis sportlich bedient der neue Fiesta jeden Wunsch. Wir blicken auf das für Mitte 2017 angekündigte Modell.

Facelift oder komplett neu ?

Ja, bei den ersten Fotos habe ich mich auch gefragt, ob der neue Ford Fiesta überhaupt richtig „neu“ ist oder ein Facelift bekommen hat. Ford spricht hier von der achten Generation, also einem gänzlich neuen Modell – aber das tat Volkswagen mit dem Golf VI seinerzeit auch. Also beiseite mit dieser Frage und zu den Fakten.

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Die optischen Änderungen sind vor allem am Heck zu erkennen

Erhältlich ist der Kleinwagen auch weiterhin als Drei- und Fünftürer und widersteht damit dem Trend, auf die dreitürige Variante zu verzichten, wie es etwa beim Renault Clio der Fall ist. Alles beim Alten also. Das lässt sich größtenteils auch von der Optik behaupten. Allerdings wirkt der neue Ford Fiesta deutlich gestraffter und weniger aufgeregt als das Modell der siebten Generation. Aber das Haupterkennungsmerkmal – der markentypische Kühlergrill – bliebt ihm erhalten. Hinzu gesellen sich Scheinwerfer, die weniger sichelförmig als zuvor ausfallen, sowie neue Rückleuchten, die nun horizontal anstatt vertikal ausgerichtet sind. Außerdem zu verzeichnen, aber kaum zu erkennen: Das Wachstum um sieben Zentimeter. Damit durchbricht der Fiesta erstmals die Vier-Meter-Schwelle.

Das Wachstum soll vor allem dem Innenraum zugutekommen. Zwar wuchs der Radstand nur um vier Millimeter, doch die Vordersitze sollen besonders dünn ausgeführt sein, sodass mehr Platz auf der Rückbank entsteht. Ein deutlicher Unterschied zeichnet sich hingegen beim Interieur-Design ab. Glänzte das Cockpit bisher nicht gerade mit einem großen Bildschirm, sondern überforderte mit einer Knöpfchenflut und Mehrfachbelegung der Tasten, räumten die Kölner bei der achten Generation des Fiesta damit gründlich auf.

Du kleiner “Schmollbraten”

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Ansehnlicher und hochwertiger: Interieur mit neuem Infotainmentsystem

Das Cockpit zeigt sich nun klar und strukturiert. Auch die Materialien wirken wesentlich angenehmer. So verfügt das neue Modell über weniger Hartplastik, sondern bietet mehr weiche, unterschäumte Kunststoffe. Zentrales Element ist der neue große Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts. Über ihn lassen sich viele Fahrzeug-Funktionen steuern und – man kennt es aus dem TV-Spot – die Bedienung über Sprachbefehle handhaben.

Bei den Antrieben tat sich ebenfalls wenig. Der 1,25 Liter Vierzylinder entfällt bei der achten Generation völlig, dafür steht der bekannte 1.0 Liter Dreizylinder im Fok(c)us. Erhältlich ist er in drei Leistungsstufen: 100, 125 und 140 PS stehen bereit. Darunter gibt es zwei neue Einstiegsaggregate mit 1,1 Litern Hubraum und 70 bzw. 85 PS. Neu ist ein 1.5 Liter Diesel mit 120 PS, während der Selbstzünder mit 85 PS vom Vorgänger bekannt ist.

Wie es sich für ein neues Modell gehört, bietet auch der neue Fiesta ein umfangreiches Paket an Assistenten. So kann der Kleinwagen mit einem Totwinkelwarner, einem Spur- und Müdigkeitsassistenten oder einem erweiterten Notbremsassistenten ausgerüstet werden. Letzterer erkennt sogar Fußgänger im Dunkeln. Neu ist zudem der Einparkassistent, der nun um einen finalen Bremseingriff erweitert wurde.

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Mit dem Ford Fiesta Vignale soll es richtig fein werden

Der Ford Fiesta rückt nach oben

Im Zuge der Neuausrichtung des Modells, veränderte sich natürlich auch das Angebot an Ausstattungen. So ist auch weiterhin die ST-Line erhältlich, die besonders dynamische Kunden anspricht. Hinzu kommt beim neuen Fiesta der „Vignale“. Wir kennen diesen Namen bereits vom Mondeo oder Kuga und genau, wie bei diesen beiden, verspricht der Fiesta Vignale eine besondere Noblesse. So kommt diese Variante mit speziellen Lackfarben und beispielsweise abgestepptem Leder. Neu und dem Trend der Crossover-Trend folgend kommt der Fiesta Cross daher, der dem Hyundai i10 Active ähnelt. Hier bekommt man eine Höherlegung und Kunststoffbeplankung für den neuen Kleinwagen. Vielleicht ist das bei den gewachsenen Abmessungen ja nötig?