Zwei CES 2017 Messetage liegen hinter mir, viele Eindrücke, viele Zukunftsvisionen, viel Stress. Die Messehallen waren voll. Viele Menschen, viele blinkende Lichter, viele Reize für fast alle Sinne. Ich musste raus. Eine Auszeit nehmen. Eine kurze Ausfahrt mit dem Mercedes-Benz SL 400 (heißt in den USA 450) – raus aus Las Vegas – dem Trubel und den Blinklichtern entfliehen. Ich kann euch versichern, es war himmlisch.
Die 367 Pferdchen konnten wir in den USA natürlich nicht ausreizen, somit kann ich fast nichts zum V6-Biturbo-Triebwerk sagen, ausser das die Neunstufen-Automatik einen hervorragenden Job macht und der 3 Liter Benziner mit seinem maximalen Drehmoment von 500 Nm das knapp 1,7 Tonnen schwere Cabriolet ausreichend schnell beschleunigt. Zu schnell ist man bei den maximal erlaubten 65 Meilen und ich werde einen Teufel tun und hier in den USA die Geschwindigkeits-Hinweise missachten. Nach knapp 4,9 Sekunden ist man bei Tempo 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h? Hier in den USA ein Traum, der vermutlich auch ein Traum bleiben wird und so ist der Mercedes-Benz auch irgendwie ein Traumwagen.
Ich will mehr rote Autos auf der Straße, rote Autos sind toll. Rot ist die Farbe der Liebe. Rot steht für Selbstbewusstsein und Stärke. Rot steht aber auch für Vitalität, Leidenschaft, Aktivität, Dynamik und natürlich auch für Erotik und ich kann dem Fahrzeug ein paar Punkte davon definitiv nicht absprechen. Die Farbe designo hyazinthrot metallic kostet übrigens einen Aufpreis von genau 1.606,50 Euro, für mich ein Pflichtkauf! Genau wie das elektrische Windschott, Airscarf und die Cupholder, denn wer will bei seiner Alltags-Flucht schon auf die Getränke verzichten.
Konkurrenz bekommt der Mercedes-Benz SL nun aus dem eigenen Haus, denn da gibt es ja nun einen weiteren zweisitzigen Roadster mit durchaus sportlichen Genen. Aber in der Preisklasse (ab 99.097,25 Euro geht es los) spielt man wohl eher mit dem Gedanken, wie man zwei oder mehrere Fahrzeuge in die Einfahrt bekommt.
Ich liebe Cabrio fahren, das ist ein ganz besonderes Gefühl. Man fühlt alles irgendwie intensiver und so bin ich echt dankbar gewesen für diese Flucht aus Las Vegas. Down to Earth mit einer Kutsche die von 367 Pferdchen angetrieben wird, irgendwie paradoxe Vorstellung, oder?
Was bleibt noch zum Mercedes-Benz SL 400 zu sagen? Die Konnektivität passt dank CarPlay und Co (nur im SL 400 optional bestellbar), der Rest ist auf einem sehr hohen Niveau und das Dach lässt sich bis zu Geschwindigkeiten von 40 km/h auch während der Fahrt öffnen und schließen. Dank Nackenfön und Sitzheizung friert man auch nicht bei kälteren Temperaturen und wenn es zu heiß wird freut man sich sicherlich über die Sitzklimatisierung. Der Kofferraum zeigt sich ausreichend dimensioniert für zwei Gepäckstücke. Der Innenraum, tja – wenn man nun die neue S-Klasse, die neue E-Klasse oder die neue C-Klasse kennt und vergleicht, dann wirkt der Mercedes-Benz SL “altbacken”. Ohne Frage, alles lässt sich intuitiv bedienen, aber inzwischen ist Mercedes-Benz einfach ein paar Schritte weiter und gerade im Bereich vom Innenraum sieht man dem SL dann schon an, dass es sich beim aktuellen SL um eine Modellpflege handelt.
Hier in den USA, muss es vermutlich ein V8 sein, obwohl – wofür eigentlich? Der V6, im Mercedes-Benz SL 400, präsentiert sich als kräftiger und gleichzeitig kultivierter Geselle. Der NEFZ-Verbrauch sagt was von 7,7 Liter, das Tankvolumen wird mit 65 Liter angegeben. Das Kofferraumvolumen liegt zwischen 222–362 Liter. Doch interessiert sowas eigentlich? Bei einem Fahrzeug dieser Klasse? Zwei Handgepäckstücke passen rein und der Verbrauch ist doch sowieso abhängig von der Gaspedalstellung und die Leistung reicht definitiv aus für das ein oder andere temporäre Gesichtslifting. Motor vorne, Antrieb über die Hinterachse, dazwischen ausreichend Platz für zwei Personen.
Hier in den USA bräuchte man eher mehr farbige Autos, denn Color makes the World beautiful und ja, das darf man gerne auch auf andere Bereiche übertragen. Bjoern Habegger von mein-auto-blog.de mag auch rote Fahrzeuge, er wird sicherlich auch bald über den SL schreiben. Ihm habe ich den Ausflug zu verdanken, es war seine Idee rauszufahren und dank ihm habe ich nun auch ein Foto geschossen auf das ich mega – stolz bin, meiner Meinung nach das schönste Foto von einem Auto was ich je selbst gemacht habe, dafür hat sich das frühe Aufstehen definitiv gelohnt!
Hier findet ihr alle CES 2017 Beiträge, die auf rad-ab.com erschienen sind…