Pünktlich zu seinem 50. Jubiläums blickt Mercedes-AMG nicht nur mit zahlreichen Detailverbesserungen des Sportwagens AMG GT in die Zukunft. Nein, die Affalterbacher präsentieren eine weitere Baureihe, die zunächst nur als Showcar auf dem Genfer Automobilsalon zu sehen ist – das Mercedes-AMG GT Concept. Es soll einen Ausblick darauf geben, welche alternativen Antriebskonzepte AMG konzipiert. Wir schauen uns das viertürige Coupé, das den Ausbau der AMG GT-Familie vorantreiben soll, genauer an.
Ein Panamera-Konkurrent: Das Mercedes-AMG GT Concept
Nach SLS AMG und AMG GT zeigt Affalterbach nun eine komplett in Eigenregie am Firmensitz entwickelt dritte Baureihe, die auf den Namen Mercedes-AMG GT Concept horcht. Die wesentlichen Designelemente an Front und Heck zeigen die Familienzugehörigkeit zum AMG GT, machen aber auch keinen Hehl daraus, dass hier ein viertüriges Coupé entstanden ist. Und zwar eines, das die Hybridisierung bei AMG einläutet. So will das Mercedes-AMG GT Concept beeindruckende Fahrdynamik mit hoher Effizienz paaren, die aus einem innovativen Antriebsstrang entspringt.
Future Performance made by AMG
Im Showcar kombinieren die Schwaben einen hochmodernem V8-Benzinmotor mit einer leistungsfähigen Elektromaschine. Durch ihre intelligente Vernetzung, ein modulares Batterie-Konzept und extrem leistungsstarke, leichte Batterien entsteht ein Performance- Hybrid-Triebstrang mit einer großzügigen elektrische Reichweite, heißt es seitens AMG. Dabei sollen Systemleistungen von bis zu 600 kW in der höchsten Ausbaustufe möglich sein. Und daraus resultieren Fahrleistungen, die zu den starken drei Buchstaben passen: Von 0-100 soll es in weniger als drei Sekunden gehen.
Design – auf den ersten Blick ein AMG
Mit dem Mercedes-AMG GT Concept soll die Erfolgsgeschichte des AMG GT damit nahtlos fortschreiben werden. Allerdings nicht in Form eines kompromisslosen Sportwagens, sondern mit den Vorteilen eines dynamischen Fastbacks. Dazu zählen die große Heckklappe ebenso, wie der variable Innen- und Gepäckraum, was hohen Alltagsnutzen verspricht.
Diese Funktionalität will das Mercedes-AMG GT Concept mit der Sportlichkeit der AMG GT Sportwagen verbinden – und das sieht man auf den ersten Blick. Über das Chassis spannt sich eine Karosserie mit muskulösen Proportionen und einer klaren Flächengestaltung. So wurde die Motorhaube tief gezogenen und führt den Blick in Richtung des mittlerweile bekannten Panamericana-Grills. Hinzu kommen eine stark geneigte Windschutzscheibe und die Designphilosophie der sinnlichen Klarheit. Spannend zu betrachten sind die neuen Grafiken der extrem schmalen Hauptscheinwerfer sowie die extravagante Lackierung im Farbton Hot Red.
Heckpartie im typischen AMG GT Look
Bei den Frontscheinwerfen haben sich die Schwaben etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Die „Nano active fibre technology“ für Tagfahrlicht und die Schlussleuchten. Das Tagfahrlicht stellt ein spezielles, leuchtstarkes Lichtsystem dar, das in einer frei gestalteten Lichtschnur erzeugt wird. So entsteht ein dreidimensionaler Leuchteffekt, der eine eigenständige Lichtsignatur hervorbringt. Hinzu gesellt sich der nicht mehr ganz so neue „serielle Blinkimpuls“ – also Lauflichtblinker, wie wir sie von Audi kennen. Beim Mercedes-AMG GT Concept wurden sie aber weiterentwickelt und fallen mit einer schnelleren Abfolge auf. Für eine Ausleuchtung der Fahrbahn unmittelbar vor dem Fahrzeug kommen zwei röhrenförmige Stablichter zum Arbeiten, die von den großen LED- Hauptscheinwerfern und ihrem Linsensystem mit einem Fernlicht ergänzt werden.
Am Heck erkennt man das Mercedes-AMG GT Concept als typischen AMG. Dafür findet man Designelement, die das Heck aggressiv und breit wirken lassen. So etwa den an den Seiten nach unten geschwungenen Diffusor in Sichtkarbon. Etwas ungewohnt hingegen ist die zentral angeordnete Endrohrblende, die allerdings an den Mercedes-AMG GT R erinnern soll. Gleichzeitig will das Mercedes-AMG GT Concept aber nicht nur Reminiszenzen an seinen Sportwagen-Bruder wecken, sondern auch in die Zukunft blicken. Dafür sorgen etwa die Außenspiegel, die gar keine sind. Sie wurden durch aerodynamisch vorteilhafte Miniaturkameras ersetzt, die Mirror Cams.
Fastback mit typischer AMG Performance
Fangen bei der Performance wir unten an – an der Bremsanlage. Hinter den Feinspeichen-Felgen verbirgt sich eine AMG Keramik-Hochleistungsverbundbremse, die der Leistung der bis zu 600 kW gewachsen sein sollte. Den Antritt will das Mercedes-AMG Concept vom SLS AMG Electric Drive geerbt haben, schließlich realisierte dieser Fahrleistungen und das Fahrvergnügen eines Supersportwagens mit einem batterie-elektrischem Antrieb.
Beim Fastback arbeitet jedoch ein leistungsstarker 4,0-Liter-V8-Biturbomotor mit einer zusätzlichen, starken Elektromaschine. Das soll nicht nur für ein besonders spontanes Ansprechverhalten sorgen, sondern auch für eine ausgewogene Achslastverteilung. Für einen schlupffreien Antrieb arbeitet zudem der vollvariable Allradantrieb AMG Performance 4MATIC+ im Affalterbacher. Hier treibt die E-maschine die Hinterräder direkt an und wirkt wie ein zusätzlicher Booster. Zudem kommt im Mercedes-AMG GT Concept das Prinzip des Torque Vectoring zum Arbeiten, wodurch jedes Rad eine individuelle Drehmoment-Zuteilung erfährt.
Wie aber wird die Batterie geladen? Zum einen natürlich während der Fahrt, über die bekannte Brems-Rekuperation. Zum anderen unter Zuhilfenahme des Verbrennungsmotors. Aber kann man den supersportlichen Fastback auch zu Hause an die Steckdose hängen? Dazu schweigt AMG bislang noch – aber wir sprechen hier auch von einem Showcar. Das soll aber rein elektrisch fahren können. Den größten Spaß dürfte hingegen die Kombination der beiden Antriebsquellen machen und für standesgemäße Fahrleistungen sorge.