Ein Shooting Brake – mitunter die schönst Karosserieform, die es geben kann – eine stark subjektive Ansicht. Aber was ist ein Shooting Brake eigentlich? Grundsätzlich beschreibt dieser Anglizismus nichts anders, als besonders dynamische Kombi-Form einer Karosserievariante, die per se nicht so vorgesehen ist. Entscheidendes Detail: Zwei Türen bzw. die Coupé-Form. Das kann der neue Porsche Panamera Sport Turismo nicht aufweisen, aber die Zeiten, in denen ein Coupé ausschließlich zwei Türen bot, sind längst gezählt. Wir sehen uns die zehn wichtigsten Fakten des neuen Zuffenhauseners an.
1. Die ansehnlichere Karosserieform
Der Porsche Panamera ist eine Limousine, die ein wenig zwischen den Klassen changiert. Zum einen Luxuslimousine – besonders durch die dynamischen Antriebe und ihr Handling – zum anderen aber eher in der oberen Mittelklasse angesiedelt, was auf seine Größe zurückzuführen ist. Der Porsche Panamera Sport Turismo wandelt nun vollends außerhalb jedweder Klasse und kommt als eleganter Kombi mit 4+1 Sitzkonzept vorgefahren
2. Design
Der Porsche Panamera Sport Turismo gleicht der Limousine bis zur B-Säule, das sieht man. Hier erwartet einen das typische Panamera-Gesicht mit seinen rundlichen LED-Scheinwerfern und den großen Lufteinlässen. Nach hinten fällt die Dachlinien jedoch nicht Porsche 911-aesk ab, sondern mündet in ein elegantes Kombi-Heck, mit integriertem Dachspoiler. Schöner Nebeneffekt: Durch das weiter nach hinten gezogene Dach und dessen D-Säule wird die sinnliche Hüfte unterhalb des Greenhouses attraktiv betont. Ansonsten finden die bekannten Rückleuchten Verwendung.
3. Interieur
Hier lassen sich – bis auf den Kofferraum natürlich – keine Veränderungen feststellen. Vorn wie hinten findet man dieselben Platzverhältnisse vor, wie in der Limousine. So reisen vier Erwachsene kommod im Zuffenhausener, während der Fahrer auf digitale Instrumente blickt, die man von seinem Modell-Bruder kennt.
4. Sitzkonfiguration
Interessant ist beim Porsche Panamera Sport Turismo, dass er gegenüber der Limousine eine neue Sitzkonfiguration zulässt. So bietet der Fond eine 2+1-Sitzbank, was zwei ausgeformte Einzelsitze außen und einen Notsitz für Kurzstrecken dazwischen bedeutet. Darauf lässt sich aber auch verzichten – schließlich werden Sport Turismo-Kunden wohl nur selten zu fünft reisen. Und so kann man optional eine rein viersitzige Konstellation bestellen.
5. Kofferraum
Wir kommen zur Schokoladenseite des neuen Stuttgarters: seinem hübschen Rücken. Es geht aber nicht um das attraktive Design, sondern um das, was sich dahinter verbirgt. Und das ist ein geräumiges Gepäckabteil. Bei aufgestellten Rücksitzen bietet der Sport Turismo 520 Liter, legt man die Dreier-Rücksitzbank im Verhältnis 40:20:40 um, entstehen bis zu 1.295 Liter. Das ist zwar weit entfernt vom Format eines ausgewachsenen Kombis, diese sind in der Regel aber auch nicht so hübsch.
6. Die Konkurrenz des Porsche Panamera Sport Turismo
Es wurde schon angesprochen: Die Panamera Limousine ist von ihren Abmessungen eher mit der gehobenen Mittelklasse zu vergleichen. Bei der Power kommen natürlich die starken Modelle vom Schlage eines Audi RS7, BMW M6 GC oder Mercedes CLS in Frage. Und beim Porsche Panamera Sport Turismo? Konkurrenz braucht der Stuttgarter nicht zu fürchten – sie hat sich selbst abgeschafft, schließlich hat Mercedes die Produktion des CLS Shooting Brake eingestampft. Jammerschade!
7. Aktiver Heckspoiler
Er wurde beim Design schon genannt: Der Dachkantenspoiler. Doch dieses aerodynamische Hilfsmittel ist kein fix angebrachtes Pendant, sondern ein aktiver Heckspoiler, wie bei der Limousine. Bis 170 km/h arbeitet er als aktive Aerodynamikhilfe zur Verringerung des Kraftstoffverbrauchs. Im Geschwindigkeitsbereich darüber wandert der Spoiler in die Performance-Stellung und bringt mehr Stabilität. Bis zu 50 kg Anpressdruck kann der Spoiler so erzeugen.
8. Motoren
Erhältlich sind alle Aggregate, die wir bereits aus der Limousine kennen. Den Einstieg macht man mit dem Porsche Panamera Sport Turismo 4 mit 330 PS und V6-Motor. Wesentlich mehr Leistung bietet der Diesel mit 422 Pferdestärken und wird 4S mit 440 PS übertrumpft. Erhältlich ist der Sport Turismo zudem als E-Hybrid mit 462 PS oder als sportliches Topmodell “Turbo”. Dann werden 550 PS an alle vier Räder geleitet.
9. Preise
Nun, sich einen Porsche leisten zu können, ist kein günstiges Unterfangen – oh Wunder. Also kurz und bündig: Den Einstig mit V6 macht man mit 97.557 Euro, der E-Hybrid kostet 112.075 Euro. Der Porsche Panamera Sport Turismo wechselt für mindesten 120.048 Euro den Besitzer und für den Diesel werden mindestens 123.975 Euro fällig. Den 550 PS starken Turbo muss man mit mindestens 158.604 Euro einplanen.
10. Ausblick
Der Porsche Panamera Sport Turismo braucht keine Konkurrenz zu fürchten – es gibt schlicht keine. Oberklasse Kombis bieten mehr Nutzwert und sind in der Regel günstiger, haben aber nicht das Luxus-Format des Porsche Panamera Sport Turismo. Im Prestige-Umfeld hat der Panamera also ein Monopol. Und bei seinem attraktiven Design – ja das ist subjektiv – wird sich diese Karosserievariante wohl mindestens genauso gut verkaufen, wie die Limousine. Das war aber auch vom Mercedes-Benz CLS Shooting Brake zu denken – Pustekuchen. Es heißt also Abwarten.