Skoda ist bekannt für seine ausgereiften Produkte, die zu vernünftigen Preisen angeboten werden und solide Konzerntechnik bieten. Punkt! Aber was ist mit dem Thema Elektromobilität? Bislang verzichtet die tschechische Volkswagen-Tochter noch auf ein entsprechendes Derivat. Aber die Betonung liegt auf dem Wort „noch“: Auf der Shanghai Auto Show zeigt sich der Skoda Vision E der Weltöffentlichkeit und präsentiert das erste Elektromodell der Marke. Wir waren zwar nicht in China, konnten uns aber dennoch einen ersten Eindruck vom Stromer machen.

Den Skoda Vision E virtuell Erleben

Skoda setzt mit der virtuellen Realität auf neue Technik und zeigte den Skoda Vision E, der in Shanghai live präsentiert wurde, auch in anderen Städten – allerdings rein digital. Mittels einer VR-Brille kann man sich in der digitalen Welt frei bewegen und schon heute – sozusagen – hautnah erleben, was erst für die Zukunft geplant ist. Im Fall des Skoda Vision E konnte man Skodas erstes Elektro-Konzept erkunden.

Dabei gilt die Elektromobilität bislang immer noch als ungeliebtes Kind bei den Konsumenten. Zu gering sind noch die Reichweiten, zu lange dauern die Ladezeiten, zu hoch sind die Kaufpreise für neue Modelle und entsprechend groß ist die Skepsis gegenüber der relativ neuen Technologie. Und so kam es schließlich, dass solche Fahrzeuge im Volkswagenkonzern durch Anwesenheit glänzten. Doch spätestens seit dem E-Up!, e-Golf, Golf GTE und weiteren ist klar, dass der Konzern aus dem Schlaf erwacht ist. Und davon profitiert nun auch Skoda, was genauer bedeutet, dass die Tschechen in Zukunft auf den modularen Elektrifizierungsbaukasten zurückgreifen können. Auf diesen greift auch der Skoda Vision E zurück.

Motorisiert mit zwei kraftvollen E-Motoren

Fahren konnten wird diesen Stromer noch nicht, dafür aber virtuell erleben. Also hieß es die VR-Brille aufzusetzen, um den 225 kW starken Skoda zu erleben. Diese Leistung soll für 180 km/h Höchstgeschwindigkeit reichen. Das klingt zunächst nach nicht sehr viel – besonders in Anbetracht der Leistung – doch dient dies zur Akkuschonung. Fährt man etwas bedächtiger soll jener sogar für 500 km reichen. Und auch das Laden des Akkus soll bequem und schnell erledigt sein: Der Skoda Vision E lädt per Induktion und soll seinen Akku in 30 Minuten zu 80 Prozent aufladen.

Mit Traditionsbezug: Die Leuchtmittel sind an die tschechische Glasbläser-Kunst angelehnt

Durch die VR-Brille konnte man die Fahreigenschaften zwar nicht erfahren, aber sich einen ersten Eindruck des Designs verschaffen. In der First-Person-View stand das Modell in voller Größe vor einem und ließ sich sogar „anfassen“. Mit Gesten, die von verschiedenen Kameras eingefangen und realisiert werden, kann man aktiv ins Geschehen eingreifen und die Türen öffnen, durch Menüs scrollen oder individuelle Optionen testen. Zu diesen Zwecken sowie für Trainings in der Produktion kann diese Technologie genutzt werden, sodass Zukunftsvisionen schneller umgesetzt werden.

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Der Skoda Vision E verzichtet auf B-Säulen

Doch zurück zum Fahrzeug. Hat man die Türen in der digitalen Welt geöffnet, ergibt sich eine weitläufige Interieur-Landschaft, die durch das Fehlen der B-Säulen ein großzügiges Raumgefühl  zeigt. Begünstigt wird dies vom großen Panorama-Glasdach und den Suicide-Doors hinten, die entgegen der Fahrtrichtung öffnen. Platz genommen, fährt der Skoda Vision E autonom los und lässt den Insassen Zeit, das Interieur und die Fahrt zu genießen. Für Komfort sorgen eine Vielzahl an Displays sowie die Ambientebeleuchtung. Das Smartphone findet in einer in die Tür integrierten Phonebox Platz, in der es induktiv laden kann. Und so fährt der Skoda Vision E autonom seines Weges. Stufe 3 von fünf möglichen geben die Tschechen an, was bedeutet , dass das Concept-Car einzelne Fahraufgaben übernimmt. Überwacht wird die Fahrt über Kameras, die Außenspiegel obsolet machen.

Durch das Panorama-Glasdach kann man auch virtuell die Umwelt erleben

Damit gibt der Skoda Vision E einen Ausblick auf die nahe Zukunft der Tschechen. Zwar ist noch nicht klar, welche Elemente in die Realität übernommen werden, doch eines steht fest: Die Elektrifizierung hält bei Skoda Einzug. Ein E-Skoda ist geplant und soll in rund drei Jahren marktreif sein. Noch davor, im Jahr 2019, soll ein Skoda Superb mit Plug-In Hybrid kommen, während man bis 2025 sogar fünf Modelle mit rein elektrischem Antrieb plant. Aufpassen muss man indes bei der Konzern-Mutter Volkswagen, dass die Tschechen die Wolfsburger Produkte nicht gänzlich kanibalisieren.