„Zeiten ändern Dich“, sagte mal ein Berliner Sprechgesangspoet. Und so ist es auch mit dem Skoda Yeti geschehen. Der kastige SUV hat nicht nur seinen charismatischen Namen verloren, sondern hat auch an Größe zugelegt – sein ursprüngliches Alleinstellungsmerkmal und größte Schwäche gleichzeitig. Der neue Skoda Karoq löst den SUV mit dem Namen des Schneemenschen ab und setzt bei seiner Namensgebung auf die Sprache der Ureinwohner Alaskas. Karoq ist eine Kombination aus den Worten „Auto“ und „Pfeil“ und passt gerade mit Letzterem bestens zum Marken-Logo der Tschechen. Zudem gleicht er sich dem großen Bruder Kodiaq an, womit eine einheitliche Nomenklatur bei den SUV herrscht. Wir waren bei der Präsentation live dabei und haben die wichtigsten Details.
Zwar sagt Skoda, dass der neue Karoq ein komplett neu entwickeltes Kompakt-SUV sei – und das mag stimmen, wenn man den Blick in Richtung des Yeti wirft – doch gänzlich neu ist er nicht. Gerade, wenn man sich die Brüder VW Tiguan und Seat Ateca ansieht, mit denen er sich nahezu alle Komponenten teil. Insbesondere dem Ateca ähnelt der Karoq deutlich. Um dennoch Eigenständigkeit zu zeigen, trägt der Tscheche Elemente der Kristall-Kunst Tschechiens auf, was sich beispielsweise in den Leuchten zeigt.
Dritter im Bunde – Nach Tiguan und Ateca folgt der Karoq
Natürlich – und das ist typisch für Modelle von Skoda – wartet der neue SUV mit einem großzügigen Platzangebot auf, wie man es von seinen Marken-Geschwistern kennt und beinahe schon erwartet. Hervorgerufen wird das durch die gewachsenen Abmessungen: In der Länge misst der Skoda Karoq 4,38 m, in der Breite 1,84 m sowie in der Höhe etwa 1,60 m. Damit ergibt sich nicht nur für die Passagiere deutlich mehr Platz gegenüber dem Vorgänger, sondern auch ein gewachsener Kofferraum. Bereit stehen in der Standard-Konfiguration 521-1.630 Liter. Ordert man die VarioFlex-Rückbank, die einen variablen Stauraum bietet, kann man zwischen 488 bis 588 Litern variieren – je nach Position der Rückbank. Dann stehen auch drei separate Sitze bereit, die einzeln verstell- und ausbaubar sind. Demontiert man sie, kann das Volumen auf bis zu 1.810 Liter erweitert werden.
Etwas rückständig war der Yeti mittlerweile bei modernen Assistenzsystemen und beim Infotainment. Hier haben die Tschechen natürlich nachgelegt und nutzen die zweite Generation des modularen Infotainment-Baukastens. So stehen im Skoda Karoq zahlreiche Schnittstellen sowie und kapazitive Touch-Displays parat und können, in den höheren Ausstattungen mit WLAN-Hotspot und LTE-Modul aufgerüstet werden. Zudem stehen die Mobile Online-Dienste „Skoda Connect“ parat. Bei den Assistenzsystemen zeigen die Tschechen für den Karoq zwar nichts Neues, doch sind sie auf dem Zahn der Zeit. Nennenswert sind vor allem die neuen, frei programmierbaren, digitalen Instrumente. Ihre Anzeigen lassen sich vollkommen nach den eigenen Wünschen gestalten – ein Novum. Und damit man bei all den Neuerungen einen guten Durchblick behält, kann der Skoda Karoq mit Voll-LED-Scheinwerfern geordert werden.
Der Skoda Karoq fährt mit bekannten Antrieben vor
Die Motorenauswahl kennt man in ihren Wahlmöglichkeiten vom Seat Ateca. Bereit stehen fünf Aggregate: Bei den Benzinern startet man mit dem 1.0 TSI mit 115 PS und 175 Nm. Darüber rangiert der 1.5 TSI mit 150 PS und 250 Nm, der mit 5,1 Litern sogar 0,1 Liter sparsamer ist, als sein kleiner Bruder. Die Diesel starten mit dem bekannten 1.6 TDI mit 115 PS und 250 Nm. Empfehlenswert erscheint hingegen die Wahl des 2.0 TDI mit 150 PS und 340 Nm. Sein Verbrauch liegt bei denselben 4,5 Litern im Drittelmix, wie beim 1.6 TDI. Top-Aggregat ist, wie beim Kodiaq, der 2.0 TDI mit 190 PS.
Der Karoq ist nun also da und wird Skoda sicherlich guttun. Er ist damit, nach dem Skoda Octavia Facelift und dem Skoda Kodiaq, die dritte Neuheit in kurzer Zeit bei den Tschechen. Bis 2025 soll die SUV-Palette aber noch ausgeweitet werden. Zunächst wird der neue Kompakt-SUV aber im Herbst 2017 zum Händler rollen.