Mercedes-Benz EQC Review

Ich hab ihn nun schon ein paar Mal gesehen, aber heute darf ich ihn endlich auch fahren. Das ist der Mercedes-Benz EQC. Der Name verrät es ja bereits, der EQC ist ein rein elektrisch angetriebener SUV. EQ steht für elektrische Intelligenz. Der EQC ist das erste Fahrzeug der Submarke EQ. Zu den Abmessungen und technischen Fakten kommen wir gleich, schauen wir uns zunächst einmal das Design etwas näher an. An der Front erkennt man den EQC an dem sogenannten Black Panel Grill. Dieser bildet eine Einheit mit den MULTIBEAM LED-Scheinwerfern. Diese wiederrum haben in Blau gehaltene Elemente und wir wissen ja alle: Blau macht glücklich, bzw. was tut es? Es leuchtet Blau! Na? Wisst ihr aus welchem Film dieses Zitat ist? Schreibt es mir mal in die Kommentare. Die Multibeam-Scheinwerfer verfügen beim EQC über 24 individuell steuerbare LEDs pro LED-Modul. Es gibt 17 ansteuerbare Einzelsegmente.

Mercedes-Benz EQC Design

An der Front gibt es, übrigens genaus wie am Heck ein Lichtband. In den Radhäuser ziehen 19-21″ große Leichtmetallfelgen ein. Angetrieben werden beim EQC stets alle vier Räder, denn das Fahrzeug verfügt über einen variablen Allradantrieb. Dieser wird beim Daimler auch 4MATIC genannt. Serienmäßig rollt der EQC auf 19″ Felgen im 5-Speichen-Design.

Den EQC gibt es zunächst in zwei Ausstattungslinien. Neben der Serie gesellt sich eine AMG-Line. Diese bringt neben einem geänderten Kühlergrill auch andere Verkleidungen an der Front- sowie am Heck mit sich. Im Innenraum gibt es gleich drei verschiedene Lines: Serie, Electric Art und die AMG Line.

Mercedes-Benz EQC Technik

Doch kommen wir nun endlich mal zum Herzstück. Der Antrieb wird durch eine 650 kg schwere und 80 kWh große Lithium-Ionen Batterie mit Strom versorgt. Die Systemleistung beträgt 300 kW bzw. 408 PS. Das maximale Drehmoment wird mit 765 Nm angegeben und wer es darauf anlegt, der kann die Reichweite ganz schnell minimieren, in dem er häufiger den Sprint auf 100 km/h ausprobiert. Den schafft der EQC nämlich in 5,1 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei Tempo 180 km/h abgeregelt. Während Volvo also noch davon spricht, macht Mercedes-Benz mit dem EQC schon ernst. Auch wenn man das hier vor allem wegen der Reichweite reduziert. Laut WLTP schafft der EQC 360 km. Laut NEFZ sind es ein paar Kilometer mehr.

Mercedes-Benz EQC Abmessungen

Fast hätte ich nun die Abmessungen vergessen: 4,76 Meter lang, 1,88 Meter breit, 1,62 Meter hoch und der Radstand beträgt 2,87. Mit Außenspiegel misst der EQC ca 2,09 Meter. Darf also noch ganz knapp auf die linke Spur in Autobahnbaustellen mit einer Breite von 2,10m.

Elektroauto mit Anhängerkupplung!

Während viele Elektrofahrzeuge keine Anhänger ziehen dürfen, funktioniert das im EQC. Bis zu 1,8 Tonnen kann der Elektro-SUV ziehen. Der Kofferraum fasst zwischen 500 und 1.460 Liter.

Damit der Fahrer sein Ziel auch erreicht bekommt er neben den typischen Fahrerassitenzsystemen auch EQC-typische Systeme verpasst. So z.B. ein Max Range Fahrprogramm, mit Hilfe eines haptischen Fahrpedal wird hier die Reichweite vergrößert. Ein Eco-Assist kümmert sich auch um eine verbrauchsenkende Fahrweise und die aktive Reichweiten-Überwachung achtet darauf, dass der Fahrer das Ziel auch erreicht. Dafür muss natürlich die aktive Routenführung im Navi aktiviert sein.

Schafft er es nicht zum Ziel, dann muss er halt an eine Ladesäule. Der Mercedes-Benz EQC kann AC und DC laden. Der Onboard-Lader (AC) schafft eine Ladeleistung von 7,4 kW. Sprich pro Ladestunde schafft man eine Reichweite von 33 km. Am Schnelllader (DC) kann bis zu 110 kW Leistung gezogen werden. Hier könnte man im besten Fall eine Reichweite von 495 km pro Ladestunde erreichen, da man von 10-80% innerhalb von 40 Minuten schafft. Wer keine Wallbox hat, also nicht mit 7,4 kW laden kann, der kann das Fahrzeug auch an eine normale Steckdose anschließen. Dann braucht man allerdings 41 Stunden für eine komplette Ladung von 10 auf 100 %.

Sicherheit wird beim EQC groß geschrieben!

Doch ist so ein Elektroauto auch sicher? Man hat doch in letzter Zeit häufiger mal einen brennen sehen, was passiert bei einem Unfall? Nun, die Kollegen von Daimler haben sich da schon einiges einfallen lassen. Vorne gibt es einen Hilfsrahmen, der entkoppelt das ganze nicht nur, sondern schützt auch die Komponenten. Die Batterie hat ebenfalls einen Rahmen, dazwischen sind Verformungselemente. Vorne hat die Batterie ein Schutzblech, welches die Batterie vor fremden Gegenständen schützen soll und natürlich lässt sich das Hochvolt-System nach einem Unfall auch abschalten. Das funktioniert in verschiedenen Stufen, so wird der Ladevorgang z.B. abgeschaltet, wenn das Fahrzeug an einer Ladesäule angefahren wird. Auch gegen Überhitzung oder Überladung wurde das Fahrzeug geschützt und natürlich hat Daimler den EQC auch schon ein paar Crash-Versuchen ausgesetzt, das wollen wir im Umland von Oslo also besser nicht ausprobieren.

Mercedes-Benz EQC – Förderungsfähig!

Nun kommen wir gleich zum Fahreindruck, vorher aber noch ein paar Infos zu der Förderungsmöglichkeit. Hier punktet der EQC nämlich durch seinen “günstigen” Basispreis. Der liegt unter 60.000 Euro (netto). Somit kann er gefördert werden. Der Umweltbonus liegt bei 2.000 Euro vom Staat in Deutschland, 2.000 Euro zahlt Daimler. Also 4.000 Euro sparen, dank Umweltbonus. Hier zählt übrigens nur der Basispreis, die individuelle Ausstattung tut nichts zur Sache, wer also nichts sparen möchte, kann sich in dem Fall einfach noch etwas mehr gönnen.

Bei der Dienstwagen-Besteuerung zahlt man, sofern vor Ende 2021 angeschafft, nur 0,5 % anstatt 1,0 % Eigenanteil und bis Ende 2020 ist der Mercedes-Benz EQC erst einmal von der KFZ-Steuer befreit. Das der EQC eine grüne Umweltplakette und auf Wunsch auch ein E-Kennzeichen bekommt ist obligatorisch.

Mercedes-Benz EQC Fahrbericht:

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Mercedes-Benz EQC Reichweite

Laut NEFZ soll die Reichweite bis zu 450 km betragen. Ich halte es dann eher mit WLTP und sage, dass man unter realen Bedingungen 300-350 km schaffen kann. Das dürfte reichen für die meisten Pendler um zur Arbeit und wieder zurück zu kommen.

Audi e-tron 55 quattro oder Mercedes-Benz EQC 400?

Kurz vorm Schluss noch ein kleiner Vergleich zum Audi e-tron? Den bin ich ja auch bereits gefahren. Der EQC schlägt den e-tron in Sachen Drehmoment und Beschleunigung. Dafür verfügt der e-tron über eine größere Batterie, über einen stärkeren Onboard-Lader und über eine höhere Endgeschwindigkeit. Mit dem e-tron kann man nämlich 200 km/h fahren. In Sachen Reichweite und Verbrauch sind beide gleich auf. Beim Kofferraum hat der knapp 14 cm längere e-tron wieder die Nase vor, der hat ein Kofferraumvolumen von 660-1725 Liter und darf ebenfalls Anhänger ziehen bis 1,8 Tonnen. Preislich startet der e-tron ab 79.990 Euro, hier entfällt also die staatliche Förderung. Unterm Strich: Zwei Elektrofahrzeuge die bei mir nach Punkten genau gleich aufliegen. Das was der eine etwas besser kann, kann der andere dann in anderen Punkten besser. Der e-tron ist leer ca. 140 kg schwerer als der EQC, das liegt zum einen an der 50 kg schwereren Batterie zum anderen aber auch an der Größe.

Vergleich Technische Daten Technische Daten
Mercedes-Benz EQC 400 Audi e-tron 55 quattro
Leistung in kW/PS 300 kW (408 PS) 300 kW (408 PS)
max. Drehmoment 765 Nm 664 Nm
Beschleunigung 0-100km/h 5,1 Sekunden 5,7 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 180 km/h 200 km/h
Reichweite (km) 374-417 km gemäß WLTP 358-417 km gemäß WLTP
Batteriekapazität 80 kWh 95 kWh
Batteriegewicht 652 kg 700 kg
Anschlüsse Typ 2 + CCS Typ 2 + CCS
Verbrauch 22,3 kWh 26,6-22,6 kWh
Länge 4.761 mm 4.901 mm
Breite 2.096 mm 2.043 mm
Höhe 1.624 mm 1.629 mm
Wendekreis 11,8 Meter 12,2 Meter
cw-Wert 0,29 0,27-0,28
Luftwiderstandsfläche 0,77 qm 0,74 qm
Stirnfläche 2,67 qm 2,65 qm
Leergewicht 2.425 kg 2.565 kg
zulässiges Gesamtgewicht 2.930 kg 3.130 kg
Zuladung 445 kg 565
Böschungswinkel vorne 17,5 18,2
Böschungswinkel hinten 19,5 24,4
Bodenfreiheit 9,7 cm 17,2 cm
Sitzplätze 5 5
Ladekantenhöhe 705 mm 800 mm
Kofferraumvolumen 500-1.460 Liter 660-1.725 Liter
Anhängelast 1.800 kg 1.800 kg
Stützlast 72 kg 80 kg
Dachlast 75 kg 75 kg
Lademöglichkeit über internes Ladegerät AC laden mit 7.6 kW AC laden mit 11 0-100 in 8 Stunden 50 Minuten / optional mit 22 kW (0-100 in 4,5 Stunden)
Spitzenleistung der schnellsten Lademethode max. 110 kW an CCS-Schnellladestationen – 0 bis 80 % in ca. 40 Minuten max. 150 kW an CCS-Schnellladestationen – 0- 80 % in ca. 30 Minuten
verschiedene Farben 11 9
Preis Basismodell (inkl. MwSt.) 71.400 Euro 79.990 Euro
Förderungsfähig? ja nein

Mercedes-Benz EQC – Der Preis!

Kommen wir zum Preis: Ab 71.281 Euro geht es also los, ich habe mir meinen EQC mal konfiguriert. Ein paar Extras dürfen es ja schon sein, oder? AMG-Line, ein paar Assistenten, die Anhängerkupplung für den Fall der Fälle und natürlich noch ein paar Spielereien, man will ja schließlich dem Nachbarn beeindrucken. 360° Kamera, 21″ Räder, Schiebedach, Thermotronic, Sitzklimatisierung, elektrisch verstellbare Sitze für den Fahrer und Beifahrer, MBUX, Augementet Reality, Burmester Sound-System – man gönnt sich ja sonst nichts. Machen wir uns nichts vor, die 90.000 Euro Grenze durchbricht man schneller als man Mercedes-Benz EQC 400 aussprechen kann, aber das ist bei den Mitbewerbern ja auch nicht anders. Wer dann noch das Head-Up Display, ein paar Warnwesten, ein weiteres Ladekabel und passende Winterräder mitbestellt, der kann auch die 100.000 Grenze durchbrechen, vor allem wenn man sich noch für den Wartungsservice, das Verschleissteile-Paket und die Garantieverlängerung entscheidet. Also ich habe längst nicht alles genommen und bin bei 100.317 Euro gelandet und spätestens da ist mein Elektroautotraum geplatzt.