Die T-Klasse basiert auf dem Renault Kangoo, als Nutzfahrzeug heißt er Citan und für Familien wird das Modell nun als Premium-Small-Van für das aktive Leben vermarktet. Rein elektrisch angetrieben wird er später als EQT auf den Markt kommen und wenn ihr denkt, das dies nun schon kompliziert ist? Na, wartet mal ab …

Kleiner Disclaimer: Ich bin ein echter Hochdach-Kombi-Fan, zu unserer Familie gehört ein VW Caddy, somit der Klassen-Primus – der sicherlich nicht alles richtig macht und mich auch leider schon ein paar Mal echt enttäuscht hat. Kurz um, ich habe ein Fable für Fahrzeuge dieser Art. Hochdachkombis sind auf Grund der Schiebetüren ideal für Kinder, transportieren Kind und Kegel zum Urlaub und werden auch gerne auf Grund der niedrigen Ladekante von Hundebesitzer genutzt. Mit einem Hochdach-Kombi hat man stets einen großen Freundeskreis, vor allem wenn mal wieder nach einem IKEA-Einkauf merkt wie klein das eigene Fahrzeug dann doch ist.

Auf den ersten Blick gefällt mir der in limonitgelb metallic lackierte Citan, Verzeihung die neue T-Klasse – recht gut. Aus einem Renault Kangoo zaubert der Hersteller durch andere Scheinwerfer, einer anderen Frontverkleidung und durch den typischen Mercedes-Stern im Kühlergrill ein Transporter-Sternchen. Am Heck unterscheidet sich das Modell vor allem durch das Design der Rückleuchten. Ich zitiere Gorden Wagner, Chef Desinger der Mercedes-Benz Gruppe: “Die klare Formgebung mit reduzierten Linien und kraftvollen Flächen sowie das sinnlich gestaltete und hochwertige Interieur zeigen, dass dieser Van eindeutig zu unserer Mercedes Benz Familie gehört.”

Im Innenraum würde Alexi-Bexi vermutlich “Feel the Cheapness” sagen, wenn er die Plastikwüste erspäht, aber man kuschelt ja nicht täglich mit dem Armaturenbrett, es sei denn man heißt Jan. Das Lenkrad ist typisch Mercedes, der Rest kommt mir eher französisch vor. Durch die umklappbaren Sitze entsteht eine großartige Ladefläche, das macht nicht nur der Citan, sondern auch der Kangoo und nun auch die T-Klasse besser als der aktuelle Caddy. Der Kofferraum der T-Klasse ist wirklich gut und kann mit den anderen Marktbegleitern spielend mithalten. Spielen wir uns also einmal durch die Zahlen, Daten und Fakten.

Die Mercedes-Benz T-Klasse mit fünf Sitzen ist 4.50 Meter lang, 1.86 Meter breit ohne Außenspiegel und 1,81 Meter hoch. Es folgt eine Variante mit längerem Radstand und mit sieben Sitzplätzen. Die Ladekantenhöhe liegt bei 56,1 cm, die Schiebetüren bieten eine Öffung von 61,4 cm Breite und 1,06 Meter Höhe. Technisch spielt die T-Klasse das Mercedes-Benz-Spiel durch. MBUX, Berganfahr-Assistent, Seitenwind-Assistent, Müdigkeitswarner ATTENTION ASSIST, Aktiver Brems-Assistent mit Kreuzungsfunktion, Aktiver Spurhalte-Assistent, Totwinkel-Assistent und Geschwindigkeitslimit-Assistent. Optional ist das Fahrassistenz-Paket erhältlich, welches zusätzlich den Aktiven Abstands-Assistenten DISTRONIC und den Aktiven Lenk-Assistenten beinhaltet. Isofix-Halterungen gibt es hinten links und rechts, sowie auf dem Beifahrersitz. Drei Kindersitze lassen sich in der T-Klasse nicht via ISOFIX in der zweiten Sitzreihe befestigen.

Zum Marktstart gibt es zwei Benziner und zwei Diesel-Modelle. Die 1,3 Liter Benziner mit einer Leistungsrange von 75-96 kW verfügen über 200 – 240 Nm Drehmoment. Der 1,5 Liter Diesel mit einer Leistungrange zwischen 70 und 85 kW zeigt sich mit 260-270 Nm auch eher zurückhaltend, aber so ein Hochdach-Kombi ist ja auch kein Sprinter, innerhalb von 11,6-15,3 Sekunden geht es auf Landstraßentempo, Schluss ist bei 164-184 km/h. Die Benziner sollen sich mit 6,6-7,3 Liter begnügen, die Diesel-Modelle mit 5,3-5,9 Liter auf 100 Kilometer. Alle Motoren sind mit einer ECO Start/Stopp-Funktion kombiniert. Neben dem Sechs-Gang-Schaltgetriebe ist für die beiden Dieselmodelle und den stärkeren Benziner auch ein Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe erhältlich.
Im schlechtesten Fall beträgt die maximale Zuladung nur 377 Kilogramm, im besten Fall immerhin 539 Kilogramm. Die Dachlast wird mit 100 kg angegeben, das geht in Ordnung, die Anhängelast von 1,5 Tonnen ebenfalls, doch was kostet die Mercedes-Benz T-Klasse? Obwohl ich die finale Preisgestaltung noch nicht kenne, konnte ich der Presseinformation entnehmen, dass es unter 30.000 Euro los geht. Damit wird die T-Klasse zu keiner günstigen Alternative zu VW Caddy und Co, sondern weiterhin nur ein weiterer Marktbegleiter, bei dem die meisten Highlights wie zum Beispiel die LED High Performance Scheinwerfer, auch noch in der Aufpreisliste zu finden sind.