Mit dem Reisemobil zum Festival - nie wieder ohne!

Ich bin in diesem Jahr 45 Jahre alt geworden, die Zeiten in dem ich Nächte in Zelten und auf Isomatten verbringe sind definitiv vorbei, aber wie mache ich das nun auf Festivals, an und auf denen ich nach Corona da so viel Freude gefunden haben? Auf den meisten Festivals bin ich nur ein Tagesbesucher, fahre also hin, verbringe dort ein paar schöne Stunden und fahre anschließend wieder nach Hause, aber es gibt diese Festivals, da will man bleiben, da will man nicht weg, da zieht es einen magisch hin und man freut sich auf die Menschen sowie auf die Künstler die Musik machen / auflegen.

Dort waren wir nun inzwischen zum zweiten Mal mit einem Reisemobil, dass sowohl Komfort als auch Flexibilität bietet. Festival mit Reisemobil! Diese Entscheidung erwies sich als wahrer Glücksgriff, und ich möchte nun meine Erfahrungen und Empfehlungen teilen, um anderen Festival-Enthusiasten eine ähnliche Erfahrung zu ermöglichen.

Mit dem Reisemobil zum Festival - nie wieder ohne!
Mit dem Reisemobil zum Festival – nie wieder ohne!

Schutz vor Sonnenbrand bietet die Markise!

Eine Markise ist ein absoluter Muss, wenn man sich im Schatten entspannen möchte. Kein aufbauen von einem Pavillon, einfach Markise ausfahren, fertig! Sie bietet Schutz vor der Sonne und schafft einen gemütlichen Outdoor-Bereich, in dem man sich mit Freunden treffen und die Festival-Atmosphäre genießen kann. Unter uns? Ich hatte neben den Campingstühlen auch noch eine „Spülwanne“ mit, diese habe ich einfach zu einem Fußbad umfunktioniert. Erst belächelt von den direkten Camp-Nachbarn, hätte ich anschließend Geld nehmen können für diese lohnende Abkühlung!

Einfach mal duschen!

Zugegeben, in diesem Jahr regnet es viel und so manches Festival fällt ins Wasser, aber dennoch ist eine mobile Dusche Gold wert. Nach einem langen Tag, durchgetanzt und abgefeiert gibt es nichts Besseres, als sich kurz abzuduschen und erfrischt weiterzumachen oder sauber ins Bett zu gehen. Reisemobile mit Innen- und Außendusche sind da mein Favorit, in den meisten ist der Wasserschlauch so lang, dass man sich auch außerhalb kurz abduschen kann. Wer da nicht gesehen werden will: Es gibt Pop-up-Duschzelte! Kein Scherz!

Reisemobil-Toiletten – eine komplizierte Angelegenheit!

Auch wenn die Festival-Toiletten regelmäßig gereinigt werden, ziehe ich es vor, eine eigene Toilette im Reisemobil zu haben. Wer mag schon Dixi-Toiletten? Wichtig dabei ist, eine Lösung zu finden, die leicht zu reinigen ist. Hier gibt es definitiv noch Optimierungspotential, wir haben die eigene Toilette morgens und am Abend genutzt, haben aber strikt getrennt: Das große Geschäft durfte dort nicht verrichtet werden, bei uns gilt die alte Regel: Niemand macht das große Geschäft in den Nightliner!

AC-DC?

Eines der größten Probleme auf Festivals ist für Reise-Mobilisten der fehlende Stromanschluss. Auf Campingplätzen gibt es den in der Regel, aber auf Festival-Geländen sieht es hier eher Mau aus. Meine Lösung: Eine tragbare Batterie, quasi eine riesige Powerbank, die zuhause aufgeladen wird. Auch wenn sie schwer und sperrig ist, lohnt sich der Aufwand. Mit dieser überdimensionierten Powerbank konnten wir den Fön für die Dame bedienen, das war Frisur technisch ein echter Game-Changer! Aber zugegeben ein Individualschicksal: Wichtiger für unsere illustre Reise- und Festivalgemeinschaft war sicherlich die Kaffeemaschine! Während die Nachbarn früh morgens schon mit „Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein“ oder „Aufstehen ist schön“ – den Festival-Wecker rausholten, hatten wir den Geruch von frischem Kaffee in der Nase und konnten so den Tag gemütlich starten und Festival-Tage sind lang.

Lange Tage, längere Nächte – da kommt kein Handy mit!

Darüber hinaus konnten wir sämtliche Geräte laden und sogar das Reisemobil mit Strom versorgen. Die Freiheit, sich keine Sorgen, um leere Akkus machen zu müssen, war unbezahlbar. Nie wieder Festival ohne diese praktische Energiequelle! Denn neben Fön und Kaffeemaschine hatten wir dank Kühlschrank auch stets gekühlte Getränke!

Wie man sich bettet, so schläft man!

Ein Festival mit dem Reisemobil zu besuchen, bietet einen unvergleichlichen Komfort. Nachts in ein wohltemperiertes Bett zu steigen, weil man vorher schon die Heizung aufgedreht hat und anschließend auf einer vernünftigen Matratze und einem richtigen Lattenrost zu schlafen, war ein echter Genuss. Kein Vergleich zu den unruhigen Nächten im Zelt, auf dünnen Isomatten und in feuchten Schlafsäcken. Das hat nun sicherlich auch nichts mit dem Alter zu tun, aber einfach mal ein paar Stunden vernünftig schlafen – ich empfehle ausdrücklich eine hochwertige Matraze und ein vernünftiges Lattenrost! Auch im Camper!

Ein Festival ist mehr als nur die Musik – es ist das Erlebnis, die Atmosphäre und die Menschen. Mit dem Reisemobil hatten wir unseren kleinen Luxus- und Rückzugsbereich, konnten jedoch jederzeit in das bunte Treiben eintauchen. Die Kombination aus Komfort und Festival-Feeling war perfekt. Wir konnten uns tagsüber unter der Markise entspannen, gute Gespräche führen und gemeinsam lachen, bevor wir uns abends ins Getümmel stürzten, um zu tanzen und die Musik zu genießen.

Die richtige Ausstattung und Energieversorgung machen den Aufenthalt angenehm und sorgen für unvergessliche Momente. Nie wieder Festival ohne Reisemobil – die Mischung aus Glamping und der einzigartigen Festival-Atmosphäre ist einfach unschlagbar. Aktuell waren wir immer mit Leihfahrzeugen unterwegs, doch in uns wächst nun langsam das Bedürfnis ein eigenes Reisemobil zu kaufen oder eventuell eins selbst umzubauen? Gute Umbautipps für Camper findet man im Netz genügend, mit den eigenen Erfahrungen und individuellen Bedürfnissen können wir so sicherlich, dass perfekte Festival- und Reisemobil auf die Räder stellen. Ob das was wird? Das wird die Zukunft zeigen, aber das nächste Festival kommt bestimmt! Dann wieder mit Reisemobil, viel Strom im Gepäck und beim nächsten Mal nehme ich auch noch die Heißluftfritteuse und den Toaster mit!