Renault 5 Crashtest - nur vier Sterne?

Der neue Renault 5 E-Tech Electric, ein kompakter Elektro-Kleinwagen und mein persönlicher Favorit unter den Neuerscheinungen des letzten Jahres, wurde von Euro NCAP mit vier von fünf Sternen bewertet. Eine solide Bewertung, aber dennoch bleiben Fragen offen: Wie aussagekräftig sind diese Crashtests wirklich? Und wie beeinflussen sie die Wahrnehmung eines Fahrzeugs?

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Im Bereich des Insassenschutzes für Erwachsene erzielte der Renault 5 E-Tech Electric 80 % – ein durchaus respektables Ergebnis. Doch Schwachstellen trübten die Gesamtwertung: Beim Frontalaufprall war der Schutz der Knie und Oberschenkel gut, aber Renault konnte nicht nachweisen, dass alle Bereiche des Armaturenbretts den gleichen Schutz für unterschiedlich große Insassen bieten. Dies führte zu einer Abwertung. Zudem wurde die Kompression im Brustbereich sowohl für den Fahrer als auch für den Rücksitzpassagier als “marginal” bewertet. Beim seitlichen Aufprall hingegen erzielte der Renault 5 hervorragende Ergebnisse und erreichte die volle Punktzahl.

Auch im Bereich Kindersicherheit schnitt der Renault 5 mit 80 % gut ab. Positive Merkmale wie Isofix-Verankerungen und abschaltbare Frontairbags wurden hervorgehoben, doch gab es auch hier Kritikpunkte. So konnten auf der mittleren Rückbank keine Kindersitze angebracht werden, die den Anforderungen von Euro NCAP entsprechen. Zudem fehlte ein „Child Presence Detection“-System, das vor im Fahrzeug zurückgelassenen Kindern warnt. Im Bereich des Schutzes von Fußgängern und Radfahrern erzielte der Renault 5 76 %. Der Schutz von Kopf, Becken und Beinen war insgesamt zufriedenstellend, zeigte jedoch Schwächen an den A-Säulen. Das automatische Notbremssystem (AEB) reagierte zuverlässig auf Radfahrer, jedoch fehlte ein System zur Vermeidung von Türunfällen (“Cyclist Dooring Prevention”).

Mit nur 68 % erreichte der Renault 5 im Bereich Safety Assist sein schwächstes Ergebnis. Der intelligente Geschwindigkeitsbegrenzer ist nicht standardmäßig aktiviert, und es gibt kein Erkennungssystem für Fahrerablenkung. Der Spurhalteassistent wurde als angemessen bewertet, lieferte aber keine herausragenden Ergebnisse. Hier stellt sich die zentrale Frage: Ist es angemessen, ein Fahrzeug aufgrund fehlender Assistenzsysteme so stark abzuwerten, besonders in einem Preissegment, das klare Grenzen setzt? Systeme wie “Child Presence Detection” oder ein Türwarnsystem für Radfahrer tragen zweifellos zur Sicherheit bei, doch sollten sie wirklich so viel Gewicht im Crashtest erhalten? Man könnte argumentieren, dass ein Crashtest primär die physische Sicherheit bei einem Unfall bewerten sollte. Aspekte wie Kollisionseffekte auf Passagiere, Stabilität der Karosserie und Wirksamkeit der Airbags sollten im Vordergrund stehen. Während Fahrerassistenzsysteme wichtig sind, sollte ihre Bewertung nicht die Sicherheitsaspekte eines Autos überschatten.

Der Renault 5 ist ein Fahrzeug, das mit durchdachtem Design und ansprechender Technologie überzeugt. Doch die Euro-NCAP-Bewertung zeigt, wie stark die Gewichtung einzelner Kategorien die Außenwirkung beeinflusst. Für den Verbraucher entsteht schnell der Eindruck, dass vier Sterne unzureichend seien – ein Urteil, das die realen Stärken des Fahrzeugs nicht immer widerspiegelt. Während die Sicherheit zweifellos oberste Priorität hat, sollten Crashtests auch die Balance zwischen Kosten, technologischen Möglichkeiten und realen Sicherheitsaspekten wahren. Denn am Ende bleibt die Frage: Was erwarten wir wirklich von einem Fahrzeug – und was ist fair, vor allem in einem erschwinglichen Preissegment?

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