1-8-7-2-6-5-4-3 … das ist die Zündreihenfolge vom 6.2 Liter Small Block V8 der nun hinter Fahrer und Beifahrer in der neuen Corvette sitzt.

…und bevor nun alle Umweltaktivisten aufschreien und mich mit der Heugabel zum Scheiterhaufen scheuchen: So eine Corvette fährt man ja nicht im Alltag, die nutzt man ja nicht für den täglichen Weg zur Arbeit, mit der bringt man ja nicht die Kinder zum Kindergarten oder zur Schule. Da passt ja immer nur eins hinein. Obwohl? Also ich würde es machen! Damit Heugabeln raus und los geht es.

Die neue Corvette ist ein Stilbruch, denn aus dem klassischen Rezept: Motor vorne, Antrieb über die Hinterachse – wurde mit der 2020 Corvette ein Mittelmotor-Sportwagen. Man munkelt, dass bei dieser Neuentwicklung nur ein Bauteil übernommen wurde.
Der Motor ist so scharf, der bekommt seine eigene Kanzel und wenn es meine Corvette wäre, ich würde diesen auch noch beleuchten, damit man ihn auch bei Nacht sehen kann. Über ihm – wie beim Audi R8 auch – eine stabile Glasscheibe.

Der durchaus potente Antrieb gibt seine Kraft von ca. 500 PS und sein maximales Drehmoment von 637 Nm über die Hinterachse ab. Im besten Fall geht es innerhalb von 3 Sekunden auf Tempo 100. Mit dem Z51 Performance Paket wird es die schnellste Corvette aller Zeiten.

Tiefe Sitzposition, modernes Cockpit, sportliches Lenkrad, flache Scheinwerfer, vollständige verborgene Türgriffe, große Lüftungsöffnungen, Wärmetauscher hinter jeder Öffnung, LED-Rückleuchten mit animierten Blinkern, automatisch ausfahrender Heckspoiler für den Abtrieb und vier Endrohre für ein Halleluja. Die Endrohre sind an jeweils paarweise an die Seite gewandert.
In den Radhäusern finden wir eine gute alte Sportwagen-Kombination. 19″ Felgen mit 245/35 ZR 19 Reifen an der Vorderachse und 20″ Felgen mit 305/30 ZR 20 Reifen an der Hinterachse. Mit dem Z51 Paket schwört man bei Chevrolet auf die Michelin Pilot Sport 4S. In dem Fall sorgen 345er und 350er Bremsscheiben für die Verzögerung.

Mit dem Dreh am Fahrdynamik-Schalter hat man Zugriff auf die zwölf Variablen. Man kann das Fahrzeug quasi nachschärfen und im My Mode bzw. im Z-Mode kann man ganz indiviuell Eingriff nehmen und eigene Fahrmodi kreieren.

Sportfahrwerk, Front-Lift, Magnetic Ride Control 4.0 – diese Corvette bietet fast alles was man sich wünscht als sportlicher Autofahrer und wer keine Lust hat auf die Kraft vom V8. Der lässt es einfach ruhig angehen, in dem Fall wird die Zylinderabschaltung die Zylinder 2, 3, 5 und 8 ruhen lassen und Fahrer und Beifahrer können z.B. die Musik genießen. Bis zu 14 Lautsprecher aus dem Hause Bose stehen in dem Fall zur Verfügung und natürlich spielt auch die neue Corvette die komplette Klaviatur der Vernetzungsmöglichkeiten.

Bluetooth Verbindung via NFC, Apple Carplay, Android Auto, Navigation mit 3D-Ansicht, Head-up-Display, Performance-Daten-Rekorder und einen integrierten W-Lan Router. Rein von den Fakten liest sich die Liste der Möglichkeiten schon genau wie aus meinem Bilderbuch für einen Traumwagen der Neuzeit.

Die Zulieferbetriebe der neuen Corvette lesen sich ebenfalls wie aus dem Bilderbuch: Bekannt sind Bose, Bosch, Michelin und ZF und es dürften noch weitere auftauchen.

Zwölf Farben, sechs Innenraum-Designs, sechs verschiedene Gurtfarben, drei verschiedene Sitze und zwei verschiedene Naht-Pakete. Als erste Corvette überhaupt gibt es das Fahrzeug als Links- aber auch als Rechts-Lenker.

Ich bin wahrlich gespannt auf den Preis, in den USA soll es ab 2020 bereits ab einem Preis von unter 60.000 US Dollar losgehen.
Die neue Corvette ist nicht nur leistungsbereit, sondern steckt auch voller versteckten Details. Der hintere Träger der Heckverkleidung – im Volksmund auch Stoßstange genannt – ist aus Carbon. Die Kofferraumwannen und das Armaturenbrett sind aus einem GFK ähnlichem Produkt. Ziel war es: Geräusche und Vibrationen, aber vor allem das Gewicht zu reduzieren. Die Corvette selber steht auf einer Hauptstruktur aus sechs Aluminiumdruckgusteilen – die berühmten Bedford Six.

Die neue Corvette ist 4,63 Meter lang und verfügt über einen Radstand von 2,72 Meter. Das Fahrzeug ist ohne Außenspiegel 1,93 Meter breit und gerade einmal 1,23 flach. Leer wiegt das Fahrzeug 1,53 Tonnen und man gibt erfreulich an, dass unter die Frontklappe nun ein klassischer Kabinentrolley und eine Laptoptasche passt. In den anderen Kofferraum, ja die neue Corvette hat zwei, passt dann auch noch was rein Perfekt! Mehr transportiere ich sowieso nie zum Flughafen. Allerdings muss ich ehrlich sein, die Chance, dass ich die neue Corvette in naher Zukunft fahren kann, ist sehr sehr gering. Aber das macht den Reiz von solchen Traumfahrzeugen ja auch irgendwie aus, oder? 2020 soll das Modell auf den Markt kommen.