Starten wir mit dem Zuckerbrot, bereits bei der ersten Probefahrt, bei ca. 10° Celcius und im relativ flachen Gefilde, konnte ich einen Verbrauch von 17-18 kWh/100 km realisieren. Das finde ich für ein Fahrzeug in dieser Größenordnung schon recht ansprechend, denn dabei waren wir gar nicht langsam unterwegs.
Dabei hatten wir viel Platz im Innenraum, egal ob nun vorne oder hinten.
Das Bedienkonzept vom Fahrzeug lässt keine Fragen offen, selbst Umsteiger können den Mustang Mach-E nach nur wenigen Sekunden problemlos bedienen, die grundlegende Bedienung lässt keine Fragen offen.
Ford-Fans lieben die Frontscheibenheizung, die kommt hier natürlich auch zum Einsatz.
Der Frunk ist großartig! Er bietet nicht nur ein Stauvolumen zwischen 85 und 100 Liter, sondern auch ein Wasserablauf. Sprich: Man kann den einfach auswaschen, somit kann man entweder sandige und schmutzige Dinge hineinladen oder den Frunk einfach für die nächste Party – wenn die mal wieder erlaubt sind – zweckentfremden.
Für die Beschallung könnte man dann die B&O Anlage nutzen, die 10 Lautsprecher sorgen für ein gutes Klangbild und Apple CarPlay, Android Auto etc. kann man kabellos mit dem neuen SYNC-4 System verbinden.
Der Kofferraum ist mit einem Stauvolumen zwischen 402 und 1.420 Liter auch groß genug, da wird der Mustang Mach-E zum Lastenesel.
Mit der großen Batterie kann der Mustang Mach-E an HPC-Ladesäulen recht schnell geladen werden, innerhalb von 45 Minuten soll der Akku von 10-80% wieder gefüllt sein.
Je nach Zuladung steht eine Stützlast von bis zu 75 kg zur Verfügung, die Anhängelast beträgt 750 kg.
Wir konnten die Allradversion mit dem nett 88 kWh großen Akku fahren, eine Antriebsschwäche kann man diesem Mustang nun wahrlich nicht attestieren, innerhalb von 5,8 Sekunden geht es auf Tempo 100 km/h und dann munter weiter bis auf Tempo 180.
Die 225/55 19″ Reifen im Radkasten machen im Zusammenspiel mit der Technik einen guten Job, Traktionsprobleme gab es nicht und der Mustang überzeugt durch einen Wendekreis von nur 11,6 Meter.
Die Peak-Leistung liegt übrigens bei 258 kW, die Dauerleistung bei 154 kW. Das heißt beim Sprint galoppieren 351 Pferdchen nach vorne, bei der Dauerleistung reichen 210 muntere Pferde vollkommen aus. Machen wir uns nichts vor, im Alltag braucht man nicht so viel Leistung.
Der Mustang Mach-E fährt mit einer Vielzahl von Assitenzsystemen vor, neben einem adaptiven Tempomaten gibt es ein Spurhalteassistent, ein Notbremsassistent, ein Tot-Winkel-Warner und und und… sehr schön: Man kann die Assistenten schön ein- oder aber auch ausschalten bzw. konfigurieren.
Der Schlüssel kann zu Hause bleiben, das Smartphone wird beim Mustang zum Schlüsselersatz und wenn das mal leer sein sollte, kann man über virtuelle Zahlentasten an der B-Säule die Tür immer noch öffnen und das Fahrzeug nach Eingabe eines Passwortes starten.
Nun kommt die Peitsche, denn wo viel Licht, da ist auch etwas Schatten. Ich hätte mir sehr eine Direktwahltaste für die Fahrmodi gewünscht!
Beim Ford Mustang Mach-E muss man die Fahrmodi über das Infotainmentsystem ein- bzw. verstellen.
Das gilt auch für die dreistufige Sitzheizung, während man früher einfach mehrfach auf die Taste gedrückt hat, muss man nun einen virtuellen Schieberegler bedienen. Das ist während der Fahrt zu umständig.
Auch wenn mir das 10,2″ große Display hinterm Lenkrad alle wichtigen Informationen anzeigt, so hätte ich mir noch ein Head-up Display gewünscht.
Ich parke in Bielefeld häufiger längs zur Fahrtrichtung an öffentlichen Ladesäulen, da ärgert es mich, dass der Ladezugang vorne links ist, da ich in dem Fall quasi auf der Straße stehe um das Kabel einzustecken.
Man kann den Mustang Mach-E schön an der Ladesäule bzw. an der Wallbox vorkonditionieren, leider gibt es aber keine Wärmepumpe.
Die Lenkung ist mehr persönlich etwas zu schwergängig und darüberhinaus noch zu indirekt. Das passt sicherlich in das SUV-Genre, aber nicht zu einem Ford Mustang.
…und wo wir schon beim Thema sind: Ich finde das Auto zwar richtig gut, den Namen allerdings in der Tat unpassend.
Das große Panorama-Glasdach lässt sich nicht verdunkeln, bei einem bestimmten Einstrahlwinkel der Sonne können die Displays dann spiegeln.
Die Türen ohne sichtbare Türgriffe finde ich großartig, allerdings stört mich – rein optisch – der Öffnungsgriff an den vorderen Türen, das ist vermutlich Zulassungsbedingt, aber schön finde ich es nicht. Außerdem stelle ich mir die Frage, wie das System wohl im Winter funktioniert, wenn man das Fahrzeug nicht vorklimatisiert und die Türen somit eisfrei hält.
…und da wäre dann noch der E-Sound, den habe ich sofort abgeschaltet!