Moin Moin, sagt man in Hamburg und am frühen Morgen ging die Reise für mich auch schon los.

Ziel: Hamburg! Opel hatte mich auf eine Probefahrt mit dem neuen Opel Ampera eingeladen und da konnte und wollte ich nicht verweigern, denn schließlich ist die Marke Opel für mich ja immer noch eine Herzensangelegenheit. Zusammen mit dem Probefahrer Alex Kahl teilte ich mir einen Opel Ampera also nur halbe Fahrzeit, dafür doppeltes Vergnügen.

Den Opel Ampera finde ich innovativ, attraktiv und sportiv zugleich. Zu den sportlichen Fahrleistungen komme ich gleich, reden wir doch erstmal kurz über Äusserlichkeiten:

Der Opel Ampera:

Die Scheinwerfer haben es mir ja echt angetan, ein Grund der Freude: Opel setzt den Bumerang-Look auch bei anderen Fahrzeugen ein. Ansonsten demonstriert der Opel Ampera natürlich auch “nach aussen” seine technische Überlegenheit und kommt mit sportlichen Linien lautlos um die Ecke. Ach was erzähl ich euch hier eigentlich, macht euch doch selber ein Bild:

Hier zunächst mal der Beweis, dass wir hier hier nicht auf irgendwelche Pressefotos zurückgreifen. Sämtliche Fotos haben wir selbst erstellt und dafür (wertvolle) Test-Zeit verloren, denn wir wollten euch ja auch ein paar Highlights von Hamburg mit aufs Bild bringen:

Da steht er nun, der Opel Ampera, vorne die Scheinwerfer mit dem Bumerang-Look, unter den Seitenscheiben die schwarze Leiste und durch ein paar Chromteile wurde die Optik meiner Meinung nach auch aufgewertet:

So könnte man den Ampera denn demnächst im Rückspiegel entdecken, denn der Elektrowagen ist alles, aber nicht langsam:

Der Opel Ampera Innenraum:

Ich gebe zu, ich fühlte mich gestern wie Michael Knight in seinem automobilen Freund KITT. Anstatt auf den herkömmlichen Rundinstrumenten schaute ich auf ein Farbdisplay, dem sogenannten Driver Information Center:

Auf diesem kann alle wichtigen Informationen wie Geschwindigkeit, Reichweite, Akkustand usw. ablesen. In der Mittelkonsole gibt es ein weiteres 7″ Touchscreen welches dann weitere Aufgaben wie Navigations- und Infotainmentsystem vereint. Über den Touchscreen in der Mittelkonsole wird auch die Klimaanlage gesteuert und die Funktionen von der Batterie kontrolliert. 4 Erwachsene Personen finden im Opel Ampera ausreichend Platz, der Grund dafür: Die Batterie liegt nicht nur unter dem Kofferraum, nein auch unter dem Mitteltunnel. Wer die Rücksitze umklappt kann das Kofferraumvolumen von 310 auf über 1000 Liter vergrößern. Unter der Laderraumabdeckung im Kofferraum gibt es übrigens ein spezielles Fach für das Ladekabel, denn das sollte man natürlich stets dabei haben.

Der Antrieb:

Genug über die Formen geschwärmt oder? Nun kommen wir mal zum Knackpunkt, dem wohl spannensten Teil, dem Antrieb. Der Elektromotor liefert ein Drehmoment von 370 Nm und 150 PS. Das reicht um den Opel Ampera in ca. 9 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 161 km/h begrenzt, doch da bin ich mir sicher, dass Tuner dagegen in der Zukunft Mittel und Wege finden werden.

Der Opel Ampera ist im Elektrobetrieb so leise, man merkt ihm weder von aussen noch von innen die Geschwindigkeit an. Für die aussenstehenden Personen wurde dafür extra eine 2. Hupe montiert, eine etwas leisere Variante. Mit Hilfe einer Drucktaste am Blinkerhebel kann der Fahrer nun Passanten mit einem “Möp Möp” vorwarnen. Auch im Innenraum merkt man nichts von der rasanten Fahrt und aus dem Grund habe ich nun vermutlich demnächst mehr Punkte als der HSV ;). Etwas lauter wird es im Innenraum wenn die Akkuleistung zu Ende ist und die Reichweitenverlängerung einsetzt. Der Benzinmotor hat übrigens eine Leistung von 63kW, sprich 86 PS – diese Werte sind allerdings “unwichtig”, da der Motor den Ampera ja nicht direkt antreibt, sondern nur die Drehbewegung für den Generator herstellt. Der Opel Ampera Fahrer merkt vermutlich nur durch die Geräuschkulisse, oder der Anzeige auf dem Touchscreen, dass er nun nicht mehr im Akku-Modus fährt.

Das Fahrwerk:

Ich gebe zu, ich habe es versucht, ich habe versucht im Kreisverkehr den Wagen in seine Grenzen zu befördern. Die Kombination aus McPherson Federbeinen an der Vorderachse und der hinteren Verbundlenkerachse hat das ganze allerdings nicht zugelassen. Das Fahrwerk ist komfortabel, lässt sich allerdings auch sportlich ambitioniert nutzen.

Die Bremsen:

Bei den Bremsen gibt es nicht nur die normalen Scheibenbremsen, nein der Opel Ampera nutzt natürlich auch den Bremsvorgang um den Akku aufzuladen. Der Wagen wird also elektronisch verzögert, durch die Rekupartion wird die Batterie im Schiebbetrieb (Berg ab) und beim leichten Bremsen also aufgeladen. Wer stärker bremsen möchte oder muss wird den Unterschied vermutlich nicht merken, aber in dem Fall greifen dann die herkömmlichen Bremsscheiben. Der Wagen verfügt über eine elektrische Parkbremse die natürlich auch bei ausgeschalteter Zündung voll funktionsfähig bleibt.

Der Verbrauch:

Die ersten 40-80 km fährt der Opel Ampera (wenn er vollgeladen ist und der Fahrer die Ladung nicht schonen (also behalten) möchte) völlig emissionsfrei und verbraucht während der Zeit natürlich auch keinen Kraftstoff. Die R(EC) 715/2007 Regelung zwingt Opel zur Angabe von 1,2 Liter auf 100 km. Bei unserer Probefahrt gestern konnte ich diesen Wert etwas “toppen”, aber man kann so eine Probefahrt, wo man durchaus auch mal Grenzen austestet, etwas sportlicher zur Sache geht natürlich nicht mit dem alltäglichen Bedarf vergleichen. Der Opel Ampera wurde für ca. 80% der Pendler gefertigt, die täglich weniger als 40-80 km zurücklegen, denn da ist das Sparpotenzial natürlich am größten. Wenn man einen Vergleich möchte:

Jährliche Fahrleistung von 15.000 km würden so rein rechnerisch ca. 480 € kosten wenn man den Wagen ausschließlich elektrisch betreibt. Ein Diesel der z.B. 5 Liter auf 100 km verbraucht (und welcher Diesel schafft diesen Wert wirklich) für etwas mehr als das doppelte kosten, Benziner erreichen spielend die dreifachen Werte.

Die Ladezeit:

4 Stunden benötigt der Opel Ampera (im besten Fall) für eine vollständige Ladung. Das dürfte also durchaus reichen um das Fahrzeug bei der Arbeit / im Büro wieder aufzuladen um den Heimweg auch vollkommen Emmisionsfrei zu bewältigen. Opel geht es nicht nur um die Veringerung der Schadstoffe, Opel geht es vor allem auch um den Verzicht von fossilen Brennstoffen. Aus dem Grund kann jeder Opel Ampera Besitzer auf die vergünstigten Öko-Stromtarife zurückgreifen, die jedes Angebot der örtlichen Stromlieferanten schlagen sollen. Zusätlich gibt es für Opel Ampera Fahrer noch eine 24 Stunden Service Hotline, eine persönliche Betreuung und auch eine kostenlose energetische Beratung fürs Eigenheim, denn natürlich soll nicht nur der Opel Ampera ökologisch wertvoll sein.

Die Reichweitenverlängerung:

Ich denke viele Käufer schrecken noch vor dem Kauf eines Elektrofahrzeuges zurück auf Grund der Angst liegen zu bleiben. Das kann mit dem Opel Ampera nicht passieren, denn wenn der Ladezustand der Batterie ein, vom Werk definiertes, Minium erreicht hat startet der 1,4 Liter Benzinmotor und treibt einen Generator an. Dieser übernimmt dann die Stromversorgung für den Elektromotor.

Der Akku:

Natürlich ist so ein Akku groß, natürlich ist so ein Akku auch teuer, natürlich ist so ein Akku auch schwer. Unnatürlich und deswegen erwähnenswert: Opel gibt 8 Jahre Garantie auf den Akku, bzw. bis zu 160.000 km Laufleistung. Das liegt daran, dass Opel natürlich von der Lithium-Ionen Batterie überzeugt ist und bei der Entwicklung die Finger im Spiel hatte. Zahlreiche andere Hersteller greifen auf fertige Lösungen, die Entwickler von Opel erforschten selbst im Opel-Forschungsstandort für alternative Antriebe in Mainz-Kastel.

Das vermutlich schlechteste Video vom Opel Ampera welches bei YouTube zu finden ist, aber ich hatte gestern keine Zeit und Lust ein Video zu drehen, ich wollte lieber noch ein paar Runden mit dem Opel Ampera drehen, wie man in dem Video hier ja sehen kann. Zum Schluss seht ihr noch die Ladeklappe die per Schlüssel-Tastendruck aufspringt:

Mit dem Video wollte ich euch eigentlich auch nur zeigen wie leise der Ampera im Elektrobetrieb an einem vorbeirollt. Was ihr in dem Video hört sind die Abrollgeräusche der Reifen sowie die anderen Fahrzeuge.

Der Preis:

Also der Opel Ampera heimste ja schon viele Preise ein, doch ich möchte euch nun nichts vom Plus X Award, vom e-car-award, von der Auto Trophy, vom grünen Lenkrad usw. berichten. Jetzt geht es um die Fakten, um die Wurst um den Kaufpreis des Opel Ampera: Der Opel Ampera geht europaweit einheitlich mit einem Verkaufspreis von 42.900 € an den Start. Jetzt sagt man erstmal “puuuuuh”, gell? Nun muss ich euch allerdings auch berichten, dass wir in Deutschland da wirklich noch Nachholbedarf haben, im Vergleich zu den Niederländern sind wir da nämlich nun ein Entwicklungsland. In den Niederlanden werden Elektrofahrzeuge z.B. vom Staat mit 7000 € subventioniert, in England sind es 5000 Pfund die vom Staat spendiert werden. In Deutschland gibt es aktuell Null komma Nix! Da muss man wohl in Berlin noch mal etwas grübeln, schließlich machte Angela Merkel auf der IAA sich ja schon schlau über den Stand der Elektrofahrzeuge der deutschen Hersteller. Wir fordern Subventionen und Steuererleichterungen für Autofahrer die nachhaltig die Umwelt schützen und die Resourcen sparen. Wir leben im Zeitalter der Massenmotorisierung, 900 Millionen Fahrzeuge rollen weltweit über die Straßen, davon 98% mit fossilen Brennstoffen die, wie wir ja alle wissen, begrenzt sind. 2020 erwartet man 1,1 Milliarden Fahrzeuge auf den Straßen der Welt. Zeit aufzuwachen?

Die Sicherheit:

Ich habe den Preis bewusst vor der Sicherheit erwähnt, denn viele haben ja auch noch Angst vor einem Elektroschlag beim Elektroauto. Opel hat den Opel Ampera natürlich auf Herz und Nieren getestet und auch beim Euro NCAP Crashtest bekam der Opel Ampera die Bestnoten, bzw. 5 Sterne! Opel hatte uns bei der Pressekonferenz versichtert, dass man den Wagen nicht nur unter besonders harten Kälte und Hitzesituationen getestet hätte, nein auch in einen Pool hätte man den Ampera versenkt um zu testen wie die Batterie reagiert. Aus dem Grund haben wir auf den Test verzichtet das Fahrzeug selber in die Elbe oder die Alster zu fahren ;).

8 Airbags schützen die Insassen, natürlich gibt es auch ein ESP, eine Traktionskontrolle,  sowie eine Reifendruck-Kontrolle. Eine Rückfahrkamera schützt vor Parkremplern und natürlich auch in der Innenstadt Personen.

Apropo Sicherheit, na? Erkennt hier jemand die vermutlich berühmteste Polizeiwache von Deutschland?

Das Fazit:

Einige Funktionen konnte ich leider während der Probefahrt nicht testen, so gibt es z.B. die Möglichkeit den Wagen schon mal vorzuheizen, bzw. vorzukühlen. Das ganze macht man idealweise natürlich wenn der Wagen noch am Stromanschluss hängt. Der Stromverbrauch der ansonsten für die Klimatisierung benutzt werden würde steht dann für eine weitere Reichweite zur Verfügung. Die Navigation funktioniert wie gewohnt, das Bose Soundsystem begeistert und das iPhone fand recht schnell den Kontakt zur Bluetooth Freisprecheinrichtung. Eine 60 GB Festplatte wartet darauf mit Musik befüllt zu werden. Den Ampera gibt es in Nachtschwarz, Schneeweiß, Argonsilber, Cybergrau, Powerblau, Impulsrot und in Lithiumweiß. Der Innenraum kann dann in Oxidrot, Nickelgrau oder Keramikweiß geordert werden. Wer die Qual der Farbwahl überlebt hat, wird sicherlich viel Freude an dem Elektrofahrzeug finden, Einschränkungen konnte ich nämlich keine Entdecken. Auf der Suche nach Schwachstellen vom Opel Ampera fielen mir nur die zu schmalen Armauflagen (an der Seitenscheibe), die klobigen Gurtschnallen,  sowie die fehlenden Handgriffe vorne ein, zu wenig im wirklich konstruktiv Kritik zu üben, oder?

Aus Spaß sind wir dann auch mal zu der bekanntesten Tankstelle in Hamburg, in Deutschland, ach was sag ich – auf der ganzen Welt gefahren.

Die Jungs von der Esso Tankstelle an der Reeperbahn wussten natürlich auch direkt Bescheid über den Opel Ampera und konnten uns versichern, dass man da nicht tankt:

…da kommt dann nämlich der 220 Volt Stromanschluss dran! Nun gut, wir wollten ja den Wagen nicht aufladen also fuhren wir weiter.

Bei der Probefahrt gestern durch Hamburg fühlte ich mich schon teilweise wie ein Opel-Botschafter, ach was sag ich, wie ein Verkäufer. Während der Fotoaufnahmen für diesen Blogbeitrag haben wir ja stets an beliebten Punkten in Hamburg angehalten. Stets kamen Leute auf uns zu, fragten was zum Motor, wollten mal Platz nehmen, den Motor sehen und den Geräuschpegel spüren. Alle waren sich einig: Der Opel Ampera ist eine spannende Sache. Eine nette Idee ist auf jeden Fall die Soundkulisse wenn der Opel Ampera startet, bzw. ausgeschaltet wird. Wer auf den Powerknopf drückt hört erst mal ein paar Aggregate hochfahren, das ganze ist zwar nur simuliert, aber so weiß man zumindestens wenn der Wagen an ist. Auf ein Motorengeräusch muss man ja verzichten:

In Hamburg, da sagt man Tschüß! Tschüß herkömmliche Benzin-Antriebe! Ein herzliches Willkommen für den Opel Ampera auf unseren Straßen!

So? Ihr habt weitere Fragen? Jetzt stellen, sofern ich kann werde ich diese beantworten (lassen).

Update: Blick in den Kofferraum:

Update 2:

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