Der Mercedes-Benz 300 SL (W 198) ist wahrlich kurios. Der Gitterrohrahmen des Serienmodells mit der Flügeltür-Karosserie wird mit einem 40 PS stärkeren Motor bewegt als der Rennwagen, den mal als “Vorgänger” bezeichnen darf. Bestimmt kennt jeder der sich etwas für Autos interessiert den Mercedes-Benz 300 SL doch wisst ihr auch, dass es dieses Modell eigentlich gar nicht hätte geben sollen? Die Serienfertigung vom 300 SL war definitiv nicht geplant. Maximilian Hoffmann haben wir es zu verdanken. Er war US-Importeur von Mercedes-Benz Fahrzeugen und man könnte ihn nun wahrlich mit Emil Jellinek vergleichen.

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Emil Jellinek gab der Marke den Namen, Maximilian Hoffmann setzte den 300 SL durch, denn er wünschte sich direkt beim Vorstand von Daimler-Benz einen Sportwagen. Als Basis nahm Daimler-Benz das Rennsport-Coupé welches im Jahr 1952 die Carrera Panamericana gewonnen hatte. Dadurch war dieses Fahrzeug in der USA schon bekannt. Der Vorstand erfüllte den Wunsch und der Rest ist eine Erfolgsgeschichte die seines Gleichen sucht. Die Serienproduktion begann im August 1954 im Daimler-Werk Sindelfingen.

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Das Fahrwerk kommt vom Typ 300, natürlich wurde es für den Sportwagen etwas sportlicher abgestimmt. Doch nicht nur das Fahrwerk, nein ein großer Teil der Technik des 300 SL basierte auf der Mercedes Limousine vom Typ W 186 II (Typ 300). Der 3.0 Liter Sechszylinder-Motor wurde modifiziert und anstatt eines Vergasers wurde eine Benzindirekteinspritzung montiert. Diese Direkteinspritzung wurde beim 300 SL zum ersten mal bei Mercedes in einem PKW verbaut. Der Motor vom inzwischen legendären 300 SL hatte eine Leistung von 215 PS. Damit erreichte das Fahrzeug, je nach Hinterachsübersetzung, eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 260 km/h. Komisch mutet es da schon an, dass das Fahrzeug zunächst nur mit Trommelbremsen verzögert wurde. Erst im Jahre 1961 wurden Scheibenbremsen der Marke Dunlop verbaut.

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