Ich gestehe: Es war keine Liebe auf den ersten Blick! In den Messe-Hallen habe ich dem neuen BMW M3 teilweise gar keine Aufmerksamkeit geschenkt. Das lag mitnichten an der Form, auch nicht an den Veränderungen gegenüber dem serienmäßigen BMW 3er F30, es lag vermutlich daran, dass ich ihn nicht spüren / hören / erleben durfte.

Das wurde nun nachgeholt und kaum fauchte der 6-Zylinder, da war es um mich geschehen. Liebe auf den ersten Klick! Die Starttaste betätigt, die Fahrstufe eingelegt, Sport+ aktiviert und los ging es. Innerhalb von 4,1 Sekunden von 0 auf 100. Die Höchstgeschwindigkeit? Interessiert in Portugal keinen, also blieb ich von der Autobahn (mit Tempolimit) weit entfernt und fuhr die kurvigen Landstraßen hoch – und runter – und hoch – und runter. Nach jeder Kurve wurde ich mutiger und der Reihen Sechszylinder schrie mich an: “Ist das schon alles? Kannst du nicht mehr?” – Das Fahrwerk? Perfekt! Die Lenkung? Auch! Die Sitze? Ebenfalls… wo sind hier die Kritikpunkte versteckt? Ich hatte bereits im Drive-Blog erwähnt, dass ich nicht über den Preis und auch nicht über den Verbrauch reden will, denn Fahrspaß kann man mit Sprit nicht aufwiegen und so ein M3 hat nunmal seinen Preis. Los geht es ab etwas über 71.500 Euro, der von mir bewegte Testwagen kostet knapp 100.000 Euro – aber das sind doch alles nur Zahlen. Das Fahrzeug kann viel mehr als ich, ich bringe es nicht mal ansatzweise in den Grenzbereich und das ist sicherlich auch den Rennfahrern zu verdanken, die hier bei der Abstimmung die Finger mit drin hatten. Abgestimmt auf der Nordschleife und jeder lobt was Nürburgring erprobt!

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Eine Zahl ist noch interessant: 550 Nm! Fünfhundertfünfzig Newtonmeter! Die Kraft bringt der 3.0 Liter Motor auf die Hinterachse und dieser Hinterradantrieb sorgt für einen gehörigen Tritt in den Hintern. Aber gab es im M3 nicht einen V8? Jepp, gab es – in der letzten Baureihe – und wisst ihr was? Ich habe den V8 nicht vermisst, nicht einmal vom Klang her, denn die neue Auspuffanlage mit der Klappensteuerung macht genau das was ich will. Leise sein wenn ich es ruhig angehen lasse und kräftig brüllen wenn ich es möchte. Herrlich. Ein fantastisches Stück Ingenieurskunst, abgeschmeckt mit ansprechenden Designelementen und dank einem 480 Liter großem Kofferraum gibt es nicht einmal ein schlechtes Gewissen bei der Familie.

Zusammen mit Jan ist z.B. auch dieses Ausfahrt.TV Video entstanden, denn viele Worte muss man über den neuen BMW M3 nicht verlieren, man muss ihn erleben, fahren und sich verlieben:

Fazit: Wenn die beiden Turbolader zwischen 5390 und 7000 Umdrehungen die Leistung von 431 PS ermöglichen, dann bekommt der Fahrer Schmetterlinge im Bauch und der Beifahrer vermutlich auch. Das maximale Drehmoment liegt zwischen 1800 und 5300 Umdrehungen an und alleine das lässt einen doch nun schon grinsen. Mit einem Leergewicht von ca. 1520 kg kann der BMW M3 auftrumpfen, dafür wurde viel CFK verwendet. Der Stoff aus dem Rennsportträume sind findet man unter der Motorhaube, im Innenraum und selbst das Dach besteht aus Carbon. Alternative zum BMW M3? Na klar, der BMW M4 – das zweitürige Coupé empfiehlt sich für alle die keine Kinder haben. Was bieten andere Fahrzeughersteller? In der Region erst einmal nicht viel, warten wir doch einfach mal auf den neuen C63 AMG von Mercedes-Benz. Die Sternsinger wissen ja nun wo die Benchmarkt liegt.