Frank Rinderknecht, ein Schweizer, der sich in der Autobranche mittlerweile einen großen Namen gemacht hat. Mit seinem neuesten Spross, dem Rinspeed Oasis möchte der sympathische Auto-Pionier einmal mehr zeigen, was möglich ist und die Zukunft ins Hier und Jetzt bringen. So stellt der Oasis ein neues Concept Car auf der CES in Las Vegas dar, die vom 5. bis 8. Januar den Besuchern ihre Tore öffnet. Das Elektroauto soll vollkommen autonom fahren können, aber auch demjenigen Spaß bieten, der gerne selbst Herr der Lage bleiben möchte. Als Basis dient das „intelligent Rolling Chassis“ von ZF.

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Zwei rad-nahe Elektro-Antriebe hinten…

Parklücken und enge Straßen? Kein Problem für den Oasis

Diese Basis ermöglicht – unter anderem – einen ebenen Boden und damit viele Aufbauten und Varianten. So ist der elektrische Antrieb achsintegriert und befindet sich an der Hinterrädern. Das System hört auf den Namen „Electric Twist Beam“ und arbeitet mit einer Verbudlenkerhinterachse sowie mit zwei Elektromotoren, die nah am Rad montiert sind. Beide halten je 54 PS parat und stecken, gemeinsam mit jeweils einem Eingang-Getriebe, in einem Gehäuse. So soll der Rinspeed Oasis in glatten neun Sekunden von null auf einhundert Stundenkilometer beschleunigen können und maximal 150 km/h erreichen.

...und bis zu 75 Grad Lenkeinschlag hinten
…und bis zu 75 Grad Lenkeinschlag hinten

Ein besonderer Clou steckt an der Vorderachse. Hier installierten die Schweizer in Zusammenarbeit mit ZF Doppel-Querlenker mit Einzelradaufhängung. Dadurch sind bislang ungekannte Lenkwinkel möglich: Die Vorderräder lassen sich bis zu 75 Grad einschlagen. Bislang war bei rund 50 Grad das Maximum erreicht, doch mit der Evolution kann noch weniger durch die Städte brausen und einparken. Alles wird über eine zentrale Steuereinheit von ZF gesteuert, die Assistenten, wie auch Infotainmentsysteme einschließt.

Aus "ich fahre selbst" wird ganz schnell...
Aus “ich fahre selbst” wird ganz schnell…

Spannend ist auch das Lenkrad des Rinspeed Oasis. Es besitzt nur eine Speiche, wie man es von alten Citroen-Modellen kennt. Das Highlight verbirgt sich in zehn kapazitiven Sensorfeldern, die erkennen, wie der Fahrer das Lenkrad bedient – und ob überhaupt. Das sei eine wichtige Information für das autonomes Fahren, schließlich könne der Oasis so seine Sicherungssysteme aktiv stellen. Außerdem lasse sich über die kapazitive Steuerung eine Gestensteuerung verwirklichen, sodass – ja nach Lenkradabschnitt – beispielsweise der Blinker angesteuert werden kann. Fährt man hingegen im autonomen Modus, lässt sich das Lenkrad zum Klapptisch umlegen. So kann es beispielsweise für ein Tablet genutzt werden. Der Airbag wandert indes in den Dachhimmel, damit die Sicherheit nicht zu kurz kommt.

Das Lenkrad des Rinspeed Oasis ist leicht frankophil

..."ich klapp´ weg". Und siehe da: Es ist Platz für die schönen Dinge
…”ich klapp´ weg”. Und siehe da: Es ist Platz für die schönen Dinge des Lebens

Darüber hinaus verfügt der Rinspeed Oasis über einen Relax-Modus, damit man es sich beim autonomen Chaufiertwerden so richtig gemütlich machen kann. Das Gurtschloss mit automatischer Höhenverstellung kann ein Stück vom Becken abgehoben werden und ermöglicht so mehr Bewegungsfreiheit. Gleichzeitig sind natürlich die vernetzten Sicherheitssysteme aktiv, sodass der Rinspeed Oasis potentielle Gefahren erkennen kann. Dann werden die Gurte in Sekundenbruchteilen gestrafft – ähnlich dem PreSafe System von Mercedes-Benz. Das Straffen kann zudem als zusätzlicher Warnhinweis gewertet werden, falls der Fahrer selbst fährt und unachtsam sein sollte. Das würde einem autonomen Fahrzeug schließlich nie passieren, oder?

Hier findet ihr alle CES 2017 Beiträge die auf rad-ab.com erschienen sind.