Der Nissan GT-R Nismo – Godzilla, Beast, Linke-Spur-Freiräumer. Für mich der Traumwagen aus Japan der auch bei den Autoquartett-Werten überzeugt, auch wenn das Nissan / Nismo selbst gar nicht so wichtig ist, die sprechen nämlich ganz gerne vom Gesamtpaket. 0-100 km/h innerhalb von 2,7 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 315 km/h. Das klingt nach zweisitzigem Supersportwagen, oder? Der Nissan GT-R Nismo bietet aber Platz für vier Personen, 315 Liter Gepäck und auch die anderen Werte wissen zu überzeugen.

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Der Motor? Handarbeit!

Unter der Motorhaube arbeitet ein handgefertigter 3,8 Liter V6 mit einer Leistung von 600 PS. Im Drehzahlbereich zwischen 3.600 und 5.600 U/min liegt ein maximales Drehmoment von 652 Nm an der Kurbelwelle an. Die Kraft geht natürlich über alle 4 20″ Räder auf die Straße und ein Spoiler auf der Heckklappe sorgt für den notwenigen Anpressdruck.

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Der neue Nissan GT-R feierte in New York seine Premiere, der sportlichste Bruder nun beim 24 Stunden Rennen am legendären Nürburgring. Das passt, denn der Nissan GT-R ist eine fahrende Legende und als Nismo Version besonders sportlich. Es kommt hier sowieso nicht auf die einzelnen Werte an, also nur um die Beschleunigung oder die Höchstgeschwindigkeit, sondern um das Gesamtpaket und daran hat Nismo noch etwas gefeilt.

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Nismo?

Kurze Erläuterung zu Nismo: Nismo bedeutet „Nissan Motorsports“. Man kann das durchaus vergleichen mit AMG, die ja die Performance-Marke von Mercedes ist, denn auch bei Nismo entsteht vieles in Handarbeit und bringt die Erfahrungen aus dem Motorsport auf die Straße.

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Wie der serienmäßige Nissan GT-R bekommt auch der Nismo ein Facelift, den V-Motion Kühlergrill, eine neue Stoßstange, eine aufgefrischte Frontpartie mit einem neuen Stoßfänger. Die Lufteinlässe an der Front sind etwas größer geworden. Der Grund für die optische Veränderung ist technisch begründet, der 3,8 Liter V6 soll einfach besser mit Luft versorgt werden, ohne dabei aber die aerodynamischen Eigenschaften des Nissan GT-R Nismo zu beeinträchtigen.

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Die Motorhaube wurde im aktuellen Modell verstärkt um Deformationen bei höheren Geschwindigkeiten zu verhindern, die Frontstoßstange besteht aus Karbonfaser und im Zusammenspiel mit dem Frontspoiler sorgt diese auch für den cw-Wert von 0,26 der sich wahrlich sehen lassen kann. Wer aber denkt, dass nur der Heckspoiler für den Abtrieb zuständig ist, der irrt, hier ist es das aerodynmaische Gesamtkonzept und der Abtrieb ist beim aktuellen Nissan GT-R Nismo so hoch wie bei keinem anderen Serienmodell in der Nissan-Geschichte.

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Was ist Abtrieb?

Abtrieb? Noch nie gehört? Ein Flugzeug braucht Auftrieb um abzuheben, ein Fahrzeug gehört aber auf die Straße. Somit wird das Fahrzeug durch aerodynamische Maßnahmen auf den Boden gedrückt. Die somit erhöhte Bodenhaftung, die durch den Front-, den Heckspoiler aber auch durch die Ausgestaltung des Fahrzeugunterbodens modifiziert werden kann, wird durch den Abtrieb erzeugt. Der Wagen wird quasi auf die Straße gedrückt, bzw. wird der Abtrieb auch durch den Sog erhöht, der am Unterboden entsteht.

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Kommen wir kurz zum Innenraum, auch hier zeigt sich der GT-R Nismo überarbeitet. Armaturentafel, Lenkrad und Mittelarmlehne wurden neu gestaltet und mit Alcantara-Leder bezogen. Ansonsten dominiert auch im Innenraum Karbon.

Weniger ist manchmal mehr, im Innenraum wurden die Anzahl von 27 auf elf reduziert. Der auf acht Zoll gewachsene Touchscreen verfügt über größere Symbole, was die Bedienung vor allem während der Fahrt, erleichtern soll. Exklusiv für den Nissan GT-R Nismo gibt es die mit Leder bezogenen Karbon-Schalensitze von Recaro mit roten Alcantara-Einsätzen, die mir persönlich – bei 85 kg und 1,75 m passen wie ein sportlicher Maßanzug.

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Der Nissan GT-R Nismo 2017 ist in fünf verschiedenen Außenlackierungen verfügbar, mein Favorit wäre weiß mit schwarzen Felgen. Der “normale” Nissan GT-R startet preislich bei 96.900 Euro, für den Nismo muss man sicherlich ein paar Groschen mehr aus dem Sparschwein fischen. Lohnt sich das?

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