Mazda ist nicht erst seit dem „Kodo“-Design, so etwas wie die Marke für Liebhaber einer attraktiven Formsprache. Besonders der Mazda 6, das Mittelklassemodell der Asiaten, gefällt mit seinen fließenden Linien und gestreckten Proportionen. Vielleicht ist das ja auch der Grund dafür, dass man beim Facelift zwei Mal hinsehen muss, um die Modellpflege zu erkennen. Hier kommen die Details.

Weltweit haben die Japaner über eine halbe Million Exemplare vom Mazda 6 verkauft – nicht schlecht. Zumal die Mittelklasse nicht gerade ein Segment ist, das boomt und die Flotten hierzulande für deutsche Derivate reserviert sind. Ein weiteres Merkmal des deutschen Marktes: Vorwiegend Kombis finden die Gunst der Käufer, Limousinen sind weniger beliebt. Kein Wunder also, dass der Mazda 6 Kombi einen Anteil von 86 Prozent ausmacht, aber Deutschland ist nun mal Kombi-Land, weshalb Fiat beispielsweise auch den Tipo SW (Station Wagon) anbietet.

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Der Mazda 6 ist als Limousine in Deutschland nicht sehr stark vertreten

Doch bleiben wir beim Japaner. Da sich am Exterieur kaum sichtbare Änderungen wiederfinden, überspringen wir dieses Kapitel doch gleich und machen mit dem Innenraum weiter. Hier will Mazda bessere Materialien verbauen, um einen noch komfortableres Ambiente zu schaffen. Außerdem gibt es nun neue Ausstattungsdetails  und Farben – also das übliche Facelift-Klimbim.

War es das schon? Mit Nichten und Neffen! Mazda hat zwar Feinschliff unter dem Hauptthema „Komfort“ betrieben, aber der hat es in sich. Die GVC beispielsweise – also die G-Vectoring Control – wurde eingeführt. Sie nimmt beim Einlenken in die Kurve für eine Millisekunden das Drehmoment zurück, entsprechend einem kurzen Gas-Lupfer also, und schafft somit mehr Last auf der Vorderachse. Daraus resultieren mehr Seitenkräfte, die bewirken, dass der Mazda 6 treu der eingeschlagenen Bahn folgt. Für die Passagiere geschieht dies unbemerkt.

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Der Innenraum des Mazda 6 gefällt nun mit besseren Materialien

Dieses System ist noch serienmäßig mit an Bord, während es viele der neuen Komfort-Features nicht sind, wie etwa die Lenkradheizung oder das nun farbige Head-Up Display. Letzteres soll nun einen stärkeren Kontrast und eine Verkehrszeichen-Einblendung bieten. Frei Haus hingegen kommen die hochauflösenderen Instrumente.

Im Fokus des Mazda 6 Facelifts: Der Komfort

Optimierung erfuhr auch der 2.2 Liter Diesel mit 185 PS – natürlich in Richtung Komfort. Zwar war er bislang nicht gerade das, was man einen „Radau-Bruder“ nennt, doch bei etwa 3.500 U/min haben empfindliche Naturen kleine Resonanzschwingungen wahrgenommen. Dank eines um 20 Gramm schwereren Schwingungstilgers soll das aber nun der Vergangenheit angehören. Mehr Ruhe bringt auch eine geänderte Piloteinspritzung, die aber nicht verhindert, dass der Selbstzünder sauber und spontan Gas annimmt. Darüber hinaus bietet das Aggregat auch weiterhin eine gute Elastizität – wohl auch dank des Hubraum-Vorteils gegenüber den Mitbewerbern – bei geringem Durst. Schließlich darf ein Normwert von 4,5 l/ 100 km als genügsam gelten. Daneben stehen im Mazda 6 noch weitere Aggregate bereit, wie etwa die Benziner mit 145, 165 und 192 PS oder der 150 PS starke Diesel.

Abstriche muss man beim Infotainment in Kauf nehmen. Für den Mazda 6 gibt es weder Apple CarPlay noch Android Auto, sondern nur die bislang bekannte Verbindung des Smartphones über Bluetooth oder Kabel. Allerdings stehen Mazda-eigene Apps parat. Auf Nummer sicher gehen die Japaner wiederum bei den Assistenzsystemen. So verbauen sie eine neue, hochauflösende Kamera, die sowohl Verkehrsschilder erkennt, als auch über eine City-Notbremse mit Fußgängererkennung verfügt. Außerdem bietet der Mazda 6 einen Abstandsregeltempomaten, der das Komfortlevel – gerade auf langen Reisen – erheblich steigern soll.

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Bleib mir weg: Der Mazda 6 verfügt nun über einen Abstandsregeltempomaten

Erfreulich, dass die Preise gleich geblieben sind. So startet Mazdas Mittelklasse weiterhin bei 25.690 Euro und hat alles Nötige an Bord: Auf eine Klimaanlage muss man ebenso wenig verzichten, wie auf ein Audio-System oder auf Leichtmetallfelgen. Leider blieb man dabei, Extras nur mit Ausstattungslinien oder in Paketen zu verkaufen. So gibt es neben der Basis weiterhin die Linien „Exclusive“ und „Sports“, die den günstigen Einstiegpreis empfindlich anheben. Doch die Verkaufszahlen geben den Japanern Recht: Über 60 Prozent der Käufer entscheiden sich für einen Mazda 6 in Top-Ausstattung.