Kurioser Wunsch von Michelin, oder? Wir sollen unser Reifen länger fahren! Dieser Wunsch dürfte bei Reifenhändlern und Werkstätten so sicherlich nicht für Luftsprünge sorgen. Aber es geht um die Umwelt, um den Umweltschutz und für den Verbraucher natürlich um viel Geld. Michelin hatte mich nach Wien eingeladen um mich davon zu überzeugen, dass gefahrene Reifen immer noch über eine ausreichende Haftung verfügen.

Der Reifen! Der Prügelknabe beim Auto! Verantwortlich für die Traktion, für den Vortrieb und auch für den Bremsweg. Er muss nicht nur mit dem Gewicht sondern auch mit der Fahrleistung klar kommen und ist dabei stets Wind und Wetter ausgesetzt. Dennoch wird der Reifen immer stiefmütterlich behandelt und kaum einer macht sich Gedanken um die einzige Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Fahrbahn. Kaum einer weiß, was sich die Reifenhersteller alles einfallen lassen, damit die Reifen zur Performance des Fahrzeuges passen. Doch das ist ein ganz anderes Thema, denn heute geht es vor um abgefahrene Reifen.
Neue Reifen werden getestet. Doch wie verhält sich so ein Reifen mit der Zeit? Michelin hätte gerne einen erweiterten Reifen-Test? Michelin fordert sogar jedem Kunden die relevante Information zur Performance seiner Reifen über die gesamte Laufzeit zur Verfügung zu stellen.

Wer seine Reifen länger fährt – spart natürlich Geld und schont dabei die Umwelt denn über 6 Millionen Tonnen an CO2 kann man da schon mal einsparen. Jetzt sind wir hier abgefahrene Reifen gefahren, fast bis zur Verschleissgrenze. Lustigerweise war das ein ganz ähnlicher Test wie bei Neureifen, denn dort wird von 80 auf 20 km/h auf einer Wasserfilmtiefe von einem Millimeter gebremst. Bei uns ging es von Tempo 80 km/h bis zum Stillstand, allerdings auf Fahrzeugen die an der Verschleissgrenze waren. Nur ein Millimeter? Zugegeben, das mag wenig erscheinen, aber laut Statistik finden 99% aller Fahrten in Deutschland auf trockenen bzw. auf Straßen mit Wasserfilmtiefen von unter einem Millimeter statt. Ich empfehle übrigens jedem Autofahrer mal ein Fahrsicherheitskurs. Da wird auch mal das Fahrzeug über die Grenzen hinaus bewegt, da bremst man mal auf nasser Fahrbahn, da wird das Fahrzeug auch schon mal zum ausbrechen gebracht – das kann einem in einer Notsiutation dann schon mal den Hintern retten.

Ich habe gelernt, dass Michelin im Laufe eines Jahres mehr als 600 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Mehr als 6.000 Ingenieure sollen neue Entwicklungen nach vorne treiben und neue Materialien entwickeln. Das Ziel: Sicherheit und Umweltschutz erhöhen.

Ich konnte auf der Strecke sowohl als auch beim Nassbremstest aus Tempo 80 km/h erfahren, dass der Michelin Reifen besser performt als ein Marktbegleiter, wie habt ihr das geschafft?

Nun durfte ich hier ja gerade auf der Strecke fahren. Ich bin extra eine gleichmäßige Geschwindigkeit gefahren um die Unterschiede zwischen den Reifen zu erfahren. Ganz ehrlich, ich habe da eine Hochachtung für die Experten aus der Reifenpresse, denn das ist gar nicht so einfach.

Was ich spüren konnte: Der abgefahrene Marktbegleiter hat viel schneller die Haftung verloren, bei gleicher Geschwindigkeit als der abgefahrene Michelin-Reifen. Doch auch dieser stieß natürlich bei nasser Fahrbahn an seine Grenzen. In dem Video klären wir dann auch noch woran der Autofahrer denn merkt, wann er den Reifen wechseln muss und vor allem stelle ich natürlich auch die Frage: Will Michelin kein Geld mehr verdienen? Was hat es mit dem Test auf sich und warum fordert gerade ein Reifenhersteller so einen Test? Wieso sind die Reifen besser als die Reifen vom Marktbegleiter und was hat das Thema mit dem autonomen Fahren zu tun? Antworten auf diese Fragen? Im Video!

Doch wann muss man denn nun ein Reifen wechseln? Sind Reifen 5 Jahre oder länger in Gebrauch, sollten sie min. einmal jährlich von einem Fachmann überprüft werden. Wurden Reifen 10 Jahre nach der Herstellung nicht gewechselt, empfiehlt der Hersteller, diese zu ersetzen. Auch wenn sie in einem brauchbaren Zustand zu sein scheinen und noch nicht bis zur Verschleißanzeige abgefahren sind. Das gilt auch für Ersatzreifen. Man kann die Lebensdauer der Reifen erhöhen, indem man regelmäßig auf den Druck, den Reifenverschleiß, die Fahrzeugeinstellungen usw. achtet. Die Reifen muss man wechseln, wenn die Lauffläche über die empfohlene Profiltiefe hinaus abgenutzt ist, die Reifenflanke defekt ist und wenn in der Lauffläche in nicht zu reparierendes Loch oder der Reifenwulst beschädigt ist.