Warum nur? Warum nur BMW? Warum nur BMW M? Warum bringt ihr einen BMW M3 auf den Markt, der technisch vermutlich das Wort Perfektion unterstreicht, dann aber von vorne aussieht, als wäre das Fahrzeug der Dentagard Werbung aus den 80/90er Jahren entsprungen? Wolltet ihr unbedingt noch mal darauf hinweisen, dass der BMW M3 nun 35 Jahre alt wird? Donnerwetter Herr Biber, da haben Sie aber ganze Arbeit geleistet!
Beschleunigung! Das ist eine seiner leichtesten Übungen. Der 3.0 Liter Reihen-6-Zylinder Benziner unter der Haube fährt in zwei Leistungsstufen vor. Bereits der kleine BMW M3 bekommt 480 Pferdchen unter die Haube, der BMW M3 Competition hat gleich noch einmal 30 Biber, Verzeihung Pferdestärken, mehr unter der Haube. Das maximale Drehmoment liegt bei 650 Nm. Im besten Fall geht es innerhalb von 3,9 Sekunden auf Tempo 100 und wenn man die Nato-Sperre zieht, dann ist die Höchstgeschwindigkeit erst bei Tempo 290 km/h begrenzt. Geschaltet wird entweder über die 8-Gang Automatik oder über eine 6-Gang Handschaltung! Richtig gelesen, da bringt BMW den neuen BMW M3 sogar mit einer 6-Gang Handschaltung auf den Markt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich bei der Front-Optik jedes “Biber & Baum” Comic von Ralph Ruthe zitieren möchte, bzw. die Dentagard Werbung nicht aus dem Kopf bekomme. Da hilft es auch nicht, dass man optional Carbon-Bremsen, Carbon Schalensitze oder einen Drift Analyser bekommt. Da hilft es auch nicht, dass man den Allradantrieb so einstellen kann, dass nur die Hinterräder angetrieben werden. Da hilft es auch nicht, dass vier Endrohre am Heck verbaut sind und sich bis zu 20″ große Räder im Radkasten drehen.
Wie gesagt, ich kritisiere hier ausschließlich die Optik der Front. Das ist vermutlich auch nur meine bescheidene Meinung. Andere mögen das Design schätzen, loben, ggf. auch mit Designpreisen überschütten. Aber als ich diesen Blog hier vor Jahren gegründet habe, habe ich mir stets geschworen immer offen und ehrlich meine Meinung kund zu tun. Das trifft natürlich nicht immer auf Freude, Freunde und Gegenliebe, aber damit muss und kann ich leben. Da kann man mir auch zehn Mal erzählen, dass man sich das erst einmal in der Realiät ansehen muss. Da kann man mir auch zwanzig Mal sagen, dass der in freier Wildbahn ganz anders wirkt: Ich mag es nicht. Bei mir gibt es in der Regel keine zweite Chance für einen guten ersten Eindruck. Fahrdynamisch und von der Performance her, wird der BMW M3 ein hervorragendes Fahrzeug sein, das kann und will ich gar nicht in Frage stellen.
Der BMW M3 startet übrigens ab 80.420,17 Euro, für einen BMW M3 Competition muss man mindestens 87.243,69 Euro auf den Verkaufstresen legen. Überholprestige wird der neue BMW M3 wohl bringen, jeder der ihn im Rückspiegel erspäht wird vermutlich auch froh sein, dass er in nur Bruchteilen wieder aus dem Sichtfeld verschwunden ist. Mist! Bin ich nun so ein alter verbitterter Fenster-Rentner, der nur noch am meckern ist? Bin ich zu alt um einen BMW M3 schön zu finden? Ich mag alle Vorgänger. Alle! ALLE! Aber den neuen BMW, der technisch betrachtet allen Vorgängern vermutlich die Krone aufsetzt, den mag ich nicht sehen und hoffe inständig darauf, dass es fähige BMW Tuner gibt, die dafür nun eine komplett eigenständige Frontstoßstange bzw. Frontverkleidung bauen. Einen mit kleinen Nieren, so wie früher, denn früher war nicht alles schlecht. Diese Hyderdontie mag ich leider gar nicht, tut mir leid Herr Biber.
Fotos: © BMW 2020