Der Lada Niva bzw. Lada Taiga, wie der russische Ur-Kraxler umbenannt wurde, zählt seit 38 Jahren zu den geländegängigsten Alternativen, die man mit einem kleinen Budget realisieren kann. Nun wurde der kleine Geländewagen erneut umbenannt und bekam zugleich ein Facelift spendiert. Dennoch ist er sich treu geblieben: Der kastige Aufbau ist nach wie vor sein Aushängeschild.

Eckig ist er, der Niva…pardon: 4×4 Urban. Der Name ist stylischer geworden, geblieben ist aber der urtümliche Look. Die steil stehende Fahrzeugfront, die sehr aufrecht stehenden Scheiben, die nahezu horizontal geführte Motorhaube, die großen runden Scheinwerfer und die darüber angebrachten Blinker, die wie Augenbrauen wirken, charakterisieren den russischen Allradler.

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Lifestyliger soll er nun sein, der Lada 4×4 Urban. Dank neuer, lackierter Schürzen und Schweller wirkt die Karosserie nun etwas angepasster. Hinzu gesellen sich mit „Koriander“ und „Silbergrau“ zwei neue Lackierungen, die das Fahrzeug ins Hier und Jetzt bringen sollen.

Der Namenszusatz „Urban“ markiert bei diesem Lada-Modell eine Art Ausstattungslinie. Sie ist die beste von insgesamt drei angebotenen Ausstattungen. Den Einstieg markiert schlicht der Lada 4×4, der wie das Ur-Modell völlig spartanisch vorfährt und mit einem Einstiegpreis von 9.990 Euro überzeugen möchte. Darüber rangiert der 4×4 „Taiga, der 11.250 Euro kostet und nur noch vom „Urban“ getoppt wird. Galt der Geländewagen bisweilen als gänzlich frei von jeglicher Ausstattung, so ist das Topmodell geradezu überschwänglich ausgerüstet. Sitzheizung, elektrische Fensterheber und elektrische Spiegel sind neuerdings mit an Bord.

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Zudem fanden kleine Retuschen im Innenraum statt. Das Gestühl weist nun neue Bezüge auf und soll so ein angenehmeres Raumgefühl vermitteln.
Ansonsten blieb alles beim Alten: Die Technik des Lada 4×4 ist dieselbe, wie beim Ur-Modell von 1978. Das bedeutet Einbußen im Alltag, da der Federungskomfort herb und die Lenkung recht schwammig ist. Verlässt man aber befestigte Wege, gibt es kaum einen Kameraden, der mehr zu bieten hat. Gestandene Geländewagen kommen dem Lada 4×4 im Unwegsamen kaum hinterher. Konkurrenten könnten ein Land Rover Discovery, Land Rover Defender oder aber das Mercedes-Benz G-Modell sein. Diese kosten aber ein Vielfaches mehr. Der Preis ist also auch weiterhin eines der Hauptkriterien für den Kauf des russischen Geländegängers. Deshalb darf man sich auf fragen, ob die höchste Ausstattungsvariante viele Abnehmer finden wird. Zum Hauptkundenstamm zählen schließlich Förster und Jäger – und die wollen einfache Technik, die nicht kaputt geht oder im Ernstfall selbst repariert werden kann.

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Quelle / © Fotos: Lada 2015