Der weltweit erste vollelektrische Tourenrennwagen, also der e-Racer, verfügt über vier Elektromotoren. Für die Reichweite sorgt die 450 kg schwere Batterie. Macht das Sinn? Nun wir beschränken uns heute zunächst mal auf die Fakten und da macht etwas Gewicht im Fahrzeugboden natürlich Sinn, denn einen tiefen Schwerpunkt will man auf der Rennstrecke haben.

Das Fahrzeug hat ein Gesamtgewicht von 1.575 kg. Sprich ca. 30% vom Fahrzeuggewicht gehen alleine für die Batterie drauf. Die Batterie ist natürlich möglichst niedrig montiert, man kann also davon ausgehen, dass der SEAT CUPRA e-Racer über den perfekten Schwerpunkt verfügt.

500 kW/ 680 PS Höchstleistung. 300 kW / 408 PS Dauerleistung! Der SEAT CUPRA e-Racer hat nur einen Gang. Sprich bei der Beschleunigung gibt es, wie bei anderen Elektrofahrzeugen auch, keine Kraftunterbrechnung.

Ihr wollt ein paar Quartett-Werte? Gerne! Innerhalb von 3,2 Sekunden schiebt sich der CUPRA e-Racer auf Tempo 100 km/h. Dieser Tourenwagen beschleunigt innerhalb von 8,2 Sekunden von 0 auf 200 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei Tempo 270 km/h. Die braucht man auf den wenigsten Rennstrecken, da schon eher die Beschleunigung. Die Reichweite liegt bei Spitzenleistung übrigens bei 40 km. Zugegeben, damit schafft man nicht einmal zwei Runden auf der Nordschleife, aber darum soll es ja nun auch gar nicht gehen.

Der SEAT CUPRA e-Racer verfügt über ein massgeschneidertes Kühlsystem, denn gerade bei den Höchstleistungen die hier abgerufen werden, wird die Batterie ganz schon heiß. Die 6072 Lithium-Ionen Zellen müssen ganz schön was abgeben. Ein Energiegehalt von 65 kWh stehen zur Verfügung in insg. 23 Modulen mit je 264 Zellen wurden verbaut, welche innerhalb von 40 Minuten am Schnelllader wieder aufgeladen sind. Ich frage mich ja immer noch wie so ein Rennen später aussehen wird, wird es Wechsel-Akkus geben? Wechsel-Fahrzeuge? Noch größere Akkus?
Die vier Elektromotoren wirken sich übrigens auf die Hinterachse aus. Damit ist der SEAT CUPRA e-Racer auch das erste Fahrzeug mit Hinterradantrieb im Portfolio von SEAT oder Cupra. Gleichzeitig ist er mit einer Höchstdrehzahl von 12.000 U/Min auch das Fahrzeug welches am höchsten dreht. 12.000 Umdrehungen in der Minute, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Vorsprung durch Technik: Der SEAT CUPRA e-Racer verwendet drei Kameras anstelle der traditionellen Rückspiegel – das Display befindet sich im Armaturenbrett.

Zur Demonstration der bahnbrechenden Fahrzeugentwicklung testete nun der schwedische Rennfahrer Mattias Ekström den e-Racer auf der Rennstrecke Circuit de Catalunya in Barcelona. Die Strecke hat eine Gesamtlänge von 4,652 Kilometer. Die Formel-1 Boliden schaffen hier Durchschnittsgeschwindigkeiten von fast 200 km/h.Zugegeben, das ohrenbetäubende Röhren eines Rennmotors gehört mit dem e-Racer der Vergangenheit an. Stattdessen erzeugt der e-Racer ein eher seltsam pfeifendes Geräusch und das stellt den emotionalen Rennfahrer Ekström tatsächlich vor Probleme, doch dazu gleich mehr. Der Cupra e-Racer ist die Antwort auf das wachsende Interesse am Elektro-Motorsport. In der Formel E ist kürzlich bereits die fünfte Saison zu Ende gegangen und die Weltmeisterschaft für Elektro-Tourenwagen wird 2020 stattfinden.Mattias Ekström, der das Race of Champions schon dreimal gewonnen hat, erklärte, dass er während seiner Karriere im Rennsport bereits all Verbrennungsmotorenformate ausprobiert hatte, nun will er mit dem Cupra zum elektrichen Rennsport übergehen.

Er glaubt, dass die größte Herausforderung darin liegt, ohne Schaltgetriebe zu fahren und auch das Röhren des Motors als Bezugsgröße wird ihm fehlen. Das nutzen Rennfahrer beispielsweise dafür um einzuschätzen, wie schnell man in den Kurven fahren kann.Nach den ersten Runden auf der Rennstrecke in Barcelona fühlte sich die Kombination Ekström und e-Racer aber richtig gut an. In der zweiten Runde merkte er bereits, dass er die Hinterräder überfährt, also zu stark beansprucht. Ekström arbeitet nun im Vorfeld der neuen Electric Touring Cars Series, die im nächsten Jahr an den Start geht, eng mit dem Ingenieurs- und Technikerteam am Feintuning des e-Racer zusammen…

…und man darf gespannt sein. Es könnte der Startschuss sein für eine Elektro-Tourenwagen-Meisterschaft. Mit der zur Verfügung stehenden Energie müssten gute Rundenzeiten erzielt werden können und natürlich hat SEAT mit dem CUPRA e-Racer nur ein Ziel: Die kleinste Nummer sein! Die Nummer 1. Als erstes Fahrzeug durchs Ziel kommen bzw. die beste Rundenzeit in den Asphalt brennen.