…Fahrer! Audi hatte mich eingeladen. Ich bin der Einladung gefolgt. Ziel: Oschersleben! Die Rennstrecke kenne ich gut, war schon bei zahlreichen Opeltreffen dort vor Ort, war bei einigen anderen Treffen dort und was soll ich sagen? Der Börde-Landkreis ist wunderschön. “Wie wollen Sie anreisen?” – “Ich komm mit dem Auto…” – knapp 250 km später war ich dann auch da.

Was wurde präsentiert? Das Audi RS7 Piloten driving concept sollte autonom auf der Rennstrecke unterwegs sein. Damit ihr aber auch mal seht wie anspruchsvoll die Strecke ist, habe ich Frank Biela gebeten uns doch mal eine Zeit in den Asphalt zu knallen.

audi-rs7

Zeit? Nun, der Deal war eigentlich so: Journalisten fahren eine Zeit und AJ oder Bobby (so heißen die Concept-Fahrzeuge) sollen diese Zeit dann schlagen. Nun muss ich gestehen, dass AJ und Bobby meine Zeit vermutlich auch geschlagen hätten, wenn die rückwärts gefahren wären, aber ich hatte ja meinen Joker: Frank Biela. Der nagelte dann mal eben eine 1:55 in den Boden:

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…anschließend ging es für mich in AJ. Bobby hat sich ausgeruht. Doch nun erklärt euch Dr. Horst Glaser erst einmal was es mit AJ / Bobby eigentlich so auf sich hat:

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Was soll ich sagen? Unbeschreiblich! Während ich mich vermutlich schon mit schwitzigen Händen am Lenkrad festgehalten hätte, da stand AJ noch auf Vollgas. Ich habe wegen der tiefstehenden Sonne schon nichts mehr gesehen und AJ bremste, lenkte ein, korrigierte kurz und beschleunigte aus der Kurve wieder raus. Ich sag mal so, Frank Biela hatte zwar die bessere Zeit, aber auf eine längere Distanz wäre AJ sicherlich besser, da er ja nicht nachlässt. Er ist aber auch auf Sicherheit programmiert, fährt nicht über die Curbs, geht nicht zu 100% ans Limit und lässt so aus Sicherheitsgründen ein paar Sekunden auf der Strecke. Richtige Rennfahrer lassen AJ somit auf einer Hot Lap stehen. Noch steht es also 1:0 für die Erfahrung – aber wetten, dass das auch bald Geschichte ist?

Darum ging es aber auch gar nicht, es ging um die Technik der Zukunft, um die Möglichkeiten, um das was heute schon geht und wir bekamen somit einen Ausblick. Hier im Drive-Blog Video habe ich das auch noch einmal schön beschrieben:

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Was bleibt mir? Ich habe viele neue Erkenntnisse: Ich habe keine Angst mehr vor der automobilen Zukunft, ich bin weiterhin ein schlechter Beifahrer und einige Sachen muss man sich wahrlich erst einmal durch den Kopf gehen lassen um sie wirklich zu verstehen ;).

So, jetzt aber noch schnell ein paar Worte zum Audi RS7, denn der Technik-Träger hat zwar mehr Messtechnik an Bord und wurde interessant foliert, aber darunter steckt der bewährte RS7 Sportback von Audi.

Unter der Haube steckt ein 4,0-Liter-V8-TFSI-Aggregat (mit Benzindirekteinspritzung und Abgasturboaufladung) welches 412 kW (560 PS) leistet. Von 0 auf 100 km/h ist der Audi RS 7 Sportback 4.0 TFSI quattro in nur 3,9 Sekunden. Dabei entwickelt er ein maximales Drehmoment von 700 Nm bei einer Drehzahl von 1750 – 5500 Umdrehungen/min. Hier haben wir dann auch noch mal ein Tacho-Video. Eines wo das Fahrzeug komplett alleine beschleunigt:

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Mit der intelligenten Audi Leichtbautechnologie wurde zwar das  Leistungsgewicht und die Fahrdynamik verbessert, das Gewicht von 2005 kg spürt man trotzdem am Kurveneingang. Mittels Zylinderabschaltung sorgt der Audi für mehr Effizienz. Im Teillastbereich schaltet er vier von acht Zylindern ab, was euch wahrscheinlich nicht auffiele, würde er es euch nicht im Display des Kombi-Instruments anzeigen. Bei konstanten 100 km/h lässt sich so der Kraftstoffverbrauch um 12% auf 8,5 Liter senken. Sobald wieder kräftig Gas gegeben wird, schaltet er die 4 Zylinder wieder zu. Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch liegt übrigens regulär bei 9,5 Litern auf 100 km. Muss ich wirklich erwähnen, dass man diesen Wert verdoppeln kann? By the way? Auch hier werden wir zukünftig über neue Technologien verfügen. Dank GPS Daten, Car-to-X-Kommunikation usw. werden bestimmt auch noch weitere Spritsparmöglichkeiten angeboten. Derzeitig gibt es noch ein Start-Stop-System, was mich aber persönlich eher nervt.

Die elektronisch abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h lässt sich auf maximal 305 km/h erweitern. Diese Erweiterung kostet euch samt Keramikbremse, Dynamiklenkung und Sportfahrwerk 12.500 Euro, Peanuts also, wenn man überlegt, dass der RS7 ja sowieso schon kein Schnäppchen ist.  Geschaltet wird, auch bei Bobby und AJ,  über eine Achtstufen-Tiptronic. Gegen Aufpreis bekommt ihr ein Sport-Differenzial für die Hinterachse, der Antrieb erfolgt serienmäßig über alle 4 Räder, denn natürlich verfügt der RS7 über den quattro-Antrieb.

Fazit: Ich sehe für die Zukunft viele tolle Assistenzsysteme die uns das Leben nicht nur einfacher machen sondern auch die Sicherheit erhöhen. Das ist für mich ein Case und wenn dadurch nur ein einziges Menschenleben gerettet wird, dann war die Forschung dafür doch schon ein Erfolg. Was sehe ich? Im Falle des Kontrollverlust von dem Fahrer (Krankheit, Herzinfarkt, Anfall, Niesen, Husten, Whatever) eine kontrollierte Bremsung ohne andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden und ohne z.B. direkt vor LKWs eine Vollbremsung hinzulegen. Das wird kommen, da bin ich mir sicher. Ich bin auch froh, dass Audi uns gar nicht das Lenkrad aus der Hand nehmen will, aber hin und wieder gibt es ja die Momente, da will man auch gar nicht mehr selber fahren. Müdigkeit, Stau, Stop und Go, in der Stadt…

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