BMW zeigt sich auf der North American International Autoshow in Detroit in diesem Jahr von seiner sportlichen Seite. Die Münchner präsentieren den neuen BWM M2 & mit dem BMW X4 M40i das Topmodell der X4-Baureihe. Wir wollen uns die beiden mal genauer ansehen und ziehen die Parallelen.
Der BMW 2002 ti – der Inbegriff des Bösen! Damals, Anfang der 80er, als die Ölkrise die großvolumigen Spritschleudern zum stehen brachte, wurde der Mittelklasse-Renner geboren. Mit seinem Turbo-Motor machte er es der etablierten Sportwagenwelt und den Luxuslimousinen verdammt schwer auf der linken Spur. Und genau diese Gene trägt der neue BMW M2 auch in sich. Sein Vorgänger, das BMW 1er M Coupé war schon ein Fahrerauto par Excellence, konnte aber nicht so recht auf den Namen M1 hören, da dieser historisch bedingt schon belegt ist. Mit M2 bekommt das Coupé der 1er Reihe – der 2er – nun aber seinen festen Platz in der M-Welt.
Auch weiterhin vertraut man in der sportlichen Kompaktklasse bei BMW auf Heckantrieb. Achsen vom BMW M3 oder M4, und allerlei andere sportliche Zutaten, die ihm zur gewollten Dynamik verhelfen. Dazu zählen 19-Zoll-Räder, damit die Kraft auch einigermaßen auf die Straße gebracht werden kann ebenso, wie eine M Servotronic mit zwei Kennlinien sowie ein M Differential, das für Traktion und Fahrstabilität sorgt. Damit man die aufgebaute Geschwindigkeit wieder verzögern kann, verbauten die Ingenieure eine M Compound Bremse. Natürlich kommt die Optik dabei nicht zu kurz: Der BMW M2 fährt mit den typischen M-Insignien vor, wie etwa den M Kiemen in den vorderen Kotflügeln, spezifischen Außenspiegeln, den bereits erwähnten dicken Backen und einer lautstarken Doppelrohr Auspuffanlage.
Unter seiner prägnant ausgeformten Motorhaube verbirgt sich wieder ein Reihen-Sechszylinder mit Twinturbo-Aufladung. Leistete der BMW 1er M noch 340 Pferdestärken, legt sein Nachfolger nochmal 30 drauf. Sein Maximales Drehmoment von 465 Nm kann im Overboost sogar auf bärige 500 Nm angehoben werden. Damit ist ein Spurt auf 100 km/h in 4,3 Sekunden möglich, womit er auf Augenhöhe mit der neuesten Ausbaustufe des Mercedes-Benz A45 AMG rangiert.
Ähnlich wie bei diesem, ist beim BMW M2 auch bei 250 km/h Schluss. Gegen Aufpreis bekommt man jedoch das MDriver´s Package, sodass man auf 270 km/h aufstocken kann. Optional soll auch ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe verfügbar sein, aber bei solch einem Haudegen will man doch lieber selbst Herr der Lage über Gas und Kupplung sein, oder? Wie dem auch sei, der Verbrauch liegt bei 8,5–7,9 l/100 km und der CO2-Ausstoß bei 199–185 g/km, damit wir auch den Umwelt-Aposteln gerecht werden, die bei sportlichen Autos wieder nörgeln werden. Das sind doch eigentlich ganz ordentliche Werte für die Leistung?
Nicht nur darüber kann man sich freuen, sondern auch über die inneren Werte des Münchners. So fanden viel Alcantara und offenporiges Carbon Verwendung. Zudem zieren blaue Kontrastnähte mit M-Prägung die Sitze. Auf Wunsch kann man das Coupé zudem mit der neuesten Vernetzungs-Technik ausstatten: eine GoPro-App oder ein Laptimer zum Beispiel, um nur zwei zu nennen. Dennoch: Auf dem Stand, der von BMW auf der CES in Las Vegas gezeigt wurde, ist der BMW M2 aber noch nicht. Kümmert uns aber auch nicht, solange er mit seinem Sportsgeist und dem knalligen Blau so anmacht!
War noch was? Ach ja, der BMW X4 M40i. Nun, er ist ein SUV. Ein hoher Schwerpunkt, eine gewöhnungsbedürftige Optik – ich kann mich an SUV-Coupés einfach nicht gewöhnen – und ein recht hohes Gewicht wollen mit M-Technik und –Optik gepaart werden. So soll der zweite Act von BMW auf der NAIAS auf Kundenfang gehen. Er wirft zudem ein ähnliches Aggregat, wie der BMW M2 in den Ring. Auch das SAV bringt einen drei Liter Reihensechszylinder mit Turbo-Aufladung mit. Er leistet 360 PS, wie der M2 ebenfalls 465 Nm und verspricht dynamische Fahrleistungen zumindest auf dem Papier.
So soll der Standard-Sprint in 4,9 Sekunden erledigt sein und die Höchstgeschwindigkeit 250km/h betragen. Zumindest soll der BMW X4 M40i mit 8,6 l/100 km 199 g CO2 pro Kilometer kein Umweltsünder sein. Wie das Ganze in der Realität aussieht und ob das M-Signet zurecht auf dem Heckdeckel prangt, wird sich aber noch zeigen. Übrigens: SAV ist kein Rechtschreibfehler. Die Abkürzung steht für Sports Activity Vehicle und soll den sportlichen Anspruch verdeutlichen. Unterstreichen wollen die Münchner die mit 20 Zoll-Leichtmetallrädern und einer Sport-Auspuffanlage mit Klappensteuerung, die Endrohre in Carbon-Schwarz trägt. Zudem kommen stärkere Federn und Stabis hinzu, um doch Performance zu unterstützen. Schließlich sind die größeren Geschwister, der BMW X5M und der BMW X6M auch mit überragend dynamischem Talent gesegnet. Wer sich selbst von den beiden blauen Sportfreunden überzeugen will hat vom 11. bis zum 24. Januar in Detroit dafür Zeit, bei solchen Werten schmilzt doch sogar das Eis, oder?