Es ist das Facelift des Facelifts, des Facelifts, des Face… Um es auf den Punkt zu bringen: Kein anderes Modell bei Nissan hat bereits so viele Modellpflegen bzw. Detailanpassungen erfahren, wie der Nissan GT-R. Dabei tat sich äußerlich nicht viel, was die Erkennung des neuesten Modelljahrs umso schwieriger gestaltet. Doch unter dem Blech justierten die Ingenieure nach und holten nochmals ein paar PS und Newtonmeter aus dem 3.8 Liter Sechszylinder mit doppelter Turboaufladung heraus.

Er gilt als japanischer Supersportler und als das asiatische Sportgerät schlechthin – der Nissan GT-R. Seit Generationen ist der „Godzilla“ eine Ikone unter den Sportwagen und in Tunerhänden nicht selten bis über 1.000 PS stark. So bunt treibt es Nissan natürlich nicht, verpasst dem kantigen Sportler aber eine Leistungssteigerung von 550 auf 570 PS, während das Drehmoment sehr moderat von 632 auf 637 Nm ansteigt. Zudem wurde das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe optimiert, eine neue Radaufhängungen installiert und die Karosseriestruktur versteift – alles schön und gut, aber davon bekommt man wenig mit. Die Leistungssteigerung dürften die wenigsten Nissan GT-R Fahrer bemerken. Eher schon, dass Nissan neuerdings eine Titan-Abgasanlage unter seinen Boliden schraubt – und zwar als Serienausstattung. Sie verfügt über eine Klappensteuerung und bietet einen sehr beeindruckenden Klang in hohen Drehzahlbereichen.

Preislich startet das Vergnügen bei knapp unter 100.000 Euro und liegt damit deutlich unter Konkurrenten vom Schlage eines Porsche 911 Turbo S. Kleinlich ist Nissan außerdem nicht und inkludiert in diesen Preis bereits die Überführungskosten. So fährt die Basisvariante des Nissan GT-R mit schwarzen Sportsitzen in einer Stoff-Leder-Kombination vor. Außerdem findet sich im Cockpit ein Mix aus Wild- und Kunstleder wieder, während die „Black Edition“ schwarze Volleder-Recaro-Sitze bietet. Rote Seitenwangen und Kontrastnähte, die sich im gesamten Innenraum wiederfinden, setzen Farbakzente. Der Aufpreis für dieses Modell ist moderat und liegt bei knapp 3.500 Euro. Etwas mehr als 4.600 Euro Aufpreis gegenüber der Basis kostet das Topmodell „Prestige-Edition“, das beispielsweise eine Vollleder-Ausstattung bereithält.

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Aus jedem Blickwinkel brutel – der Nissan GT-R

Diese Varianten sind zum Marktstart im August bereits erhältlich, während man sich noch etwas gedulden muss, soll es die „Track Edition“ werden. Sie ist erst ab Januar 2017 erhältlich und soll neben einer weiteren Leistungssteigerung auch noch mehr Rennstrecken-Talent parat halten. Nur einen entsprechenden Nissan-Partner muss man noch finden, dem man den Nissan GT-R abkaufen kann. Schließlich ist der Kult-Sportler nur bei so genannten „High-Performance“-Händlern erhältlich. Künstliche Obsoleszenz nennt der BWLer so etwas.