24 Stunden. 1.440 Minuten. 86.400 Sekunden. Purer Nervenkitzel. Höchste Belastungen. Für den Menschen, wie auch für das Material. Das wohl bekannteste 24h-Rennen der Welt auf der Nürburgring Nordschleife gilt als Materialschlacht schlechthin. Doch auch hier konnte sich der BMW M6 GT3 bereits beweisen und war sehr erfolgreich. Am letzten Wochenende stand aber das 24h-Rennen von Spa-Francorchamps an – eine weitere Belastungsprobe für Mensch und Maschine. Doch die Bayern zeigte auch hier wieder, dass sie ihr Handwerk bestens beherrschen, sodass der Rennbolide den Gesamtsieg beim 24h-Rennen einfuhr.
Damit hat der BMW M6 GT3 den Erfolg seines Vorgängers, dem BMW Z4 GT3, wiederholt – eine beachtliche Leistung. In insgesamt 531 Runden machte das ROWE Racing Team eine wahre Berg- und Talfahrt mit dem BMW M6 GT3 mit der Startnummer 99 durch. Doch die Piloten Maxime Martin, Philipp Eng und Alexander Sims ließen sich von den Strapazen nicht beeindrucken und errungen den insgesamt 23. Sieg von BMW beim Langstreckenrennen in Spa.
Der erste Sieg von BMW geht auf das Jahr 1965 zurück, als der BMW 1800 von Pascal Ickx und Gérard Langlois pilotiert wurde. Im Schatten dieser großen Rennfahrer standen auch die Piloten der Gegenwart und kämpften mit schwierigen Umständen. So war die Anfangsphase von vielen gelben Flaggen und einer fast einstündigen Safety-Car-Phase gekennzeichnet. Zudem herrschte permanent viel Verkehr in der Box, sodass das Startfeld stark durcheinandergewirbelt wurde.
Das brachte das ROWE Team auf einen der hinteren Plätze, sodass es sogar außerhalb der TOP 30 fuhr. Doch Runde für Runde kämpften sich die Fahrer mit der Unterstützung der Mechaniker und Ingenieure voran. Zum Einbruch der Nacht konnte sich das Team mit seinem BMW M6 GT3 sogar bis an die Spitze vorgekämpft. Natürlich ist eine Nachtfahrt immer geplagt von weiteren gelben Flaggen, da die Müdigkeit in Verbindung mit der Dunkelheit für Unfälle sorgt.
Bereits in der ersten Rennsaison erfolgreich: Der BMW M6 GT3
In einer fünfminütigen Pflichtpause konnte das Team einen Bremsenwechsel vornehmen, der es zur Halbzeit des Rennens auf Rang vier zurückwarf. Doch in den frühen Morgenstunden fuhren sich die Sportsmänner wieder auf Position eins – und das trotz immer wieder einsetzendem Regen. Der konnte dem Team aber nichts anhaben, sodass das ROWE Rennteam am Ende den Sieg einfuhr.
Der zweite BMW M6 GT3 wurde pilotiert von Nick Gatsburg, Stef Dusseldorp und Dirk Werner – dem Vorjahressieger. Das Fahrzeug mit der Nummer 98 war lange in den Top 10, doch eineinhalb Stunden vor Rennende zwangen Kupplungsprobleme das Fahrertrio und das dazugehörige Team zum Ausscheiden.
Auch DTM Pilot Martin Tomczyk, zum ersten Mal bei einem 24h-Rennen dabei, wurde vom Pech verfolgt. Mit dem BMW Team Italia startete der bekannte Rennfahrer von Platz 47 zu einer grandiosen Aufholjagd und konnte am Ende seines Doppelstints Position 16 weitergeben. Doch ein Unfall in der Frühphase des Rennens beendete alle Ambitionen. Dennoch zeigte der BMW M6 GT3 sein volles Potential, schließlich ist der Rennwagen in seiner ersten Rennsaison und löst den ebenfalls sehr erfolgreichen BMW Z4 GT3 von seiner Siegesreihe ab.