In Erwartung eines weiteren Testfahrzeugs, Jens bewegt ja derzeit bereits einen Mitsubishi ASX, wird es auch für mich Zeit, sich einmal mit der Marke auseinanderzusetzen. Das ist aber gar nicht so leicht, denn irgendwie hat Mitsubishi es geschafft durch Unauffälligkeit zu glänzen, was mich zu dem leicht überspitzten Titel dieses Beitrages inspirierte.
Reisen wir zurück in die Vergangenheit. Als Jugendlicher stand ich total auf diese ganzen japanischen Offroader: eckig, spartanisch, geländegängig – also ganz anders als die heutigen der SUV-Klasse angehörenden Fahrzeuge. Und natürlich stand ich deshalb auch auf den Mitsubishi Pajero der ersten Generation, der heute aber aufgrund der braunen Pest leider weitestgehend ausgestorben ist.
Ebenfalls erinnere ich mich noch vage an einen Bekannten, der einen getunten Mitsubishi Colt fuhr. Der C10 war wild verspoilert und ging wie die Hölle. Ich vermute also, dass es sich um einen der turbogetriebenen Wagen handeln musste. Zudem konnte man überall auf dem Wagen “Ralliart” lesen. Nach der Schule fing ein ehemaliger Klassenkamerad seine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker (ja, früher hieß das noch so) bei Mitsubishi an, was einem die Marke aber dennoch nicht näher brachte. Jahre später traf ich den Kumpel dann bei einem Klassentreffen. Er fuhr einen Mitsubishi Eclipse der 1. Generation, den ich dann nachts im Dunkeln mal ein paar Kilometer fahren durfte, da der ehemalige Mitschüler ein wenig zu viel getankt hatte.
Das letzte Mal bewusst wahrgenommen habe ich einen Mitsubishi, als wir vor einigen Jahren nach Aachen zogen und einer der Nachbarn seinen schrottreifen Colt vor der Türe stehen hatte. Danach wurde es wieder still um die Marke. Niemand im Bekanntenkreis fuhr einen Mitsubishi und im Straßenverkehr rollten die meisten davon eher unauffällig an einem vorbei. Auch machte Mitsubishi sonst kaum auf sich aufmerksam, weder durch innovative Werbung, noch durch Lobeshymnen in Pannenstatistiken. Darum kümmerte sich die asiatische Konkurrenz.
Mittlerweile hat sich das Ganze etwas gewandelt. Verantwortlich hierfür sind verschiedene Faktoren, die mich die Marke Mitsubishi wieder stärker wahrnehmen lassen. Einerseits gibt es in einem Ortsteil der Gemeinde, in der wir jetzt wohnen einen Mitsubishi-Händler. Das führt natürlich dazu, dass die Fahrzeuge hier verstärkt unterwegs sind. Selbst mein neuer Vermieter fährt einen und schwört drauf. Ein in meinen Augen aber viel wichtigerer Grund ist die neue Front der aktuellen Modelle. Diese als Jetfighterfront bezeichnete Vorderseite gefällt mir durch ihre Aggressivität sehr gut. Natürlich gibt es Zweifler, die jammern, das Design des Kühlergrills sei bei Audi geklaut, aber ich finde das Thema bei Mitsubishi viel besser umgesetzt. In dem Zusammenhang ist es sehr schön, dass man dies nun zum Markengesicht macht und fast alle Modelle diese unverwechselbare Front haben. Ich persönlich finde das 10 x besser als die langweilige Front eines Mitsubishi Carismas aus der Vergangenheit.
Und nun bin ich sehr gespannt, wie sich der Mitsubishi Testwagen so im Alltag machen wird und ob er den guten Eindruck, den er von außen macht, auch im Inneren fortsetzen kann.