7 Fakten über Erdgasfahrzeuge / CNG Fahrzeuge powered by SEAT. Fahrzeuge die mit komprimiertem Erdgas (CNG) angetrieben werden, sind günstiger im Unterhalt und ebenso sicher und leistungsstark wie Benzin- oder Dieselfahrzeuge. Dennoch kursieren diverse Mythen über Erdgas-Fahrzeuge, die entweder durch mangelnde Informationen oder aber an der immer noch bestehenden Neuartigkeit des Antriebs entstehen. Der Leiter der Abteilung CNG-Produkte bei SEAT S.A., Andrew Shepherd, räumt nun mit den falschen Behauptungen auf und erklärt auch unseren Lesern, wie diese nachhaltigen Fahrzeuge Erdgasfahrzeuge / CNG Fahrzeuge funktionieren.

Ist das Gefühl hinterm Erdgasfahrzeug / CNG Fahrzeug Lenkrad dasselbe?

SEAT: Ja. Es ist ein Irrglaube, dass sich ein CNG Fahrzeug anders als andere Fahrzeuge fahren lässt. „Das Fahrgefühl ist identisch, da Gasmotoren ebenso leistungsfähig wie Diesel- oder Benzinmotoren sind“, erklärt Shepherd.

Jens: Durch meine eigenen Erfahrungen die ich nun schon mit einen CNG-Fahrzeugen sammeln konnte kann ich das bestätigen. Man spürt keinen Unterschied, selbst nicht wenn die Antriebsart von Erdgas auf Benzin umgeschaltet wird. Die Fahrzeuge beschleunigen gut, sind weiterhin angenehm leise. Nur beim Tankvorgang merkt man den Unterschied durch die Art wie man das Fahrzeug betankt und vor allem wie wenig man an der Kasse dann bezahlt.

Ist ein Gastank ebenso sicher wie ein Benzin- oder Dieseltank?

SEAT: „Absolut. Gastanks werden nach den höchsten Branchenstandards konstruiert, gefertigt und zertifiziert“, stellt Shepherd klar. Er fügt hinzu, dass diese Gastanks „mit einem Sicherheitsventil ausgestattet sind und im unwahrscheinlichen Fall eines Feuers das Gas auf kontrollierte Weise an die Außenluft abgegeben wird. Dadurch wird verhindert, dass das Fahrzeug Schaden nimmt.“ Darüber hinaus wurden alle Bauteile des Gastanks dahingehend getestet, ob sie extremen Bedingungen standhalten: „In dem Tank herrscht maximal ein Druck von etwa 200 bar, er ist jedoch auf mehr als das Doppelte ausgelegt.“ Der Experte weist außerdem darauf hin, dass der Irrglaube, dass Gas unter bestimmten Nutzungsbedingungen gefrieren könne, ein Mythos sei: „Die Außentemperatur müsste unter 160 Grad Minus betragen, damit sich Erdgas verflüssigt.“

Jens: Die Frage habe ich mir auch immer gestellt, mir persönlich fehlen dafür natürlich die Testmöglichkeiten, aber ich habe größtes Vertrauen in die Automobilindustrie was die Herstellung von sicheren Tanks betrifft.

Kann man bei kritischer Schadstoffbelastung in Städten fahren oder besteht die Gefahr, vor der Stadt stehen bleiben zu müssen?

SEAT: Ja. Die CNG-Fahrzeuge von SEAT haben alle eine grüne Umweltplakette, daher können sie auch gefahren werden, wenn die Zufahrt zu Innenstädten wegen zu hoher Schadstoffbelastung nur eingeschränkt möglich wäre. Darüber hinaus erhalten die Eigentümer dieser Modelle bestimmte Vorteile, wie beispielsweise Steuererleichterungen und oftmals Tankgutscheine lokaler Energieversorger.

Jens: Ich sehe da auch in den kommenden Jahren keine Probleme für Fahrzeuge mit bivalenten Antrieb, sprich Fahrzeuge die über einen Benzin-Antrieb in Kombination mit einer weiteren Antriebsart (CNG, Gas, Elektro) ausgestattet sind. Allerdings hänge ich auch das Thema Diesel-Fahrverbot derzeitig nicht höher, als man es hängen sollte.

Was passiert wenn das Erdgas (CNG) verbraucht wurde? Kann man mit leerem Gastank weiterfahren?

SEAT: Ja. Wenn das Gas im Tank aufgebraucht ist, schaltet das Fahrzeug automatisch auf Benzin um. „Der Fahrer kann seine Fahrt ohne Stopp fortsetzen. Eine Anzeige im Kombiinstrument weist darauf hin, dass das Auto mit Benzin fährt“, erklärt Shepherd. Dank der bivalenten Antriebstechnologie haben die Fahrzeuge von SEAT je nach Fahrweise eine Reichweite von bis zu 1.300 Kilometern. Das entspricht der Entfernung zwischen Barcelona und Frankfurt am Main. Das Tanken mit Erdgas ist in europäischen Ländern mit einem Gastankstellennetz möglich, weil das System Universal-Füllstutzen verwendet.

Jens: Man spürt es an der Anzeige, ansonsten nicht. Man kann natürlich mit leerem Gastank weiterfahren, sollte man keine CNG-Tankstelle finden, dann reicht auch erst einmal eine normale Tankstelle. CNG-Tankstellen werden übrigens im Navi besonders angezeigt.

Kann man auch nur im Erdgasbetrieb fahren?

SEAT: Ja. CNG-Fahrzeuge werden standardmäßig mit Erdgas betrieben und können ohne Umschalten auf den anderen Tank gefahren werden. Dennoch sollte für das Starten des Motors bei sehr kalten Temperaturen oder unmittelbar nach der Betankung mit Erdgas immer eine Mindestmenge Benzin verfügbar sein. Dieses Benzin sollte innerhalb von sechs Monaten verbraucht werden, um die Kraftstoffqualität sicherzustellen.

Jens: Natürlich kann man das und ich empfehle es, vor allem aus Kostengründen. Wer möglichst häufig im Erdgasbetrieb unterwegs ist, der wird das im Geldbeutel spüren und zwar positiv. Aber Andrew Shepherd hat natürlich recht wenn er sagt, dass man auch das Benzin durchaus mal verbrauchen sollte, denn das wird im Tank nicht besser.

Kosten die Erdgasfahrzeuge / CNG Fahrzeuge in der Anschaffung dasselbe wie herkömmliche Fahrzeuge mit Benzin oder Diesel-Antrieb?

SEAT: Ja. CNG-Fahrzeuge werden in derselben Preiskategorie wie Diesel- und Benzinfahrzeuge verkauft, im direkten Vergleich zu Dieselmodellen sind sie in der Anschaffung sogar deutlich günstiger – ungeachtet ihrer langfristigen Vorteile. In diesem Zusammenhang weist Shepherd darauf hin, dass „eine Tankfüllung nur rund 13 Euro kostet“, daher können CNG-Fahrzeuge „Einsparungen von 30 Prozent im Vergleich zum Diesel und 55 Prozent im Vergleich zu Benzinern erzielen“.

Jens: In der Tat findet was den Preis betrifft kaum Unterschiede, allerdings haben Erdgas / CNG-Fahrer andere Einbüße zu nehmen. So ist der Kofferraum in der Regel immer etwas kleiner, denn irgendwo muss der zusätzliche Tank ja hin. Das sollte man also beim Neuwagen-Kauf beachten und ggf. auch vergleichen. Aber ansonsten ist der bivalente Antrieb nicht viel teurer als klassische Antriebe, vor allem nicht Ausstattungsbereinigt.

Wie sieht es bei der Inspektion von CNG Fahrzeugen aus? Kann man diese mit den herkömmlichen Fahrzeugen vergleichen?

SEAT: Ja. In ihrer mechanischen Funktion unterscheiden sich Gasfahrzeuge nicht von herkömmlichen Fahrzeugen. „Es stimmt nicht, dass Zündkerzen oder Filter häufiger ausgetauscht werden müssen“, weist der SEAT Experte Behauptungen zurück, dass CNG-Motoren schnell überhitzen und teurer im Unterhalt seien. Der einzige Unterschied sei, dass „die Dichtheit der Gasanlage vor jeder TÜV-Untersuchung geprüft und damit der Zustand der Tanks zunächst alle drei Jahre nach Erstzulassung und danach alle zwei Jahre in einer Fachwerkstatt einer Sichtprüfung unterzogen werden muss“. Diese Prüfungen sind den hohen Sicherheitsstandards geschuldet, die für CNG-betriebene Fahrzeuge gelten.

 

Jens: Da kann ich nichts zu sagen, da ich keine eigenen CNG Fahrzeuge habe oder hatte und dementsprechend über die Inspektionskosten keine Auskunft geben kann. Durch die Dichtheitsprüfung werden die Kosten sicherlich etwas höher sein, dafür spart man im täglichen Betrieb und während ich diese Zeilen hier schreibe, frage ich mich in der Tat, warum wir in der Familie kein Fahrzeug mit CNG Antrieb haben.