Sie sind ökologisch,und werden mit einem Kraftstoff betrieben, welcher im Äquivalent zum Benzin oder Diesel weniger kostet und jedenfalls auch so risikolos ist: Erdgas. Auf dem Pariser Automobil-Salon 2018 wird SEAT neben einem großen SUV noch den SEAT Arona mit Erdgas-Antrieb präsentieren. Doch wo liegen die Unterschiede zwischen einem herkömmlich angetriebenen PKW und einem Fahrzeug mit CNG-Antrieb? Muss man Angst haben? Spürt man die Unterschiede? Wenn ja, wo? Wir haben ein paar Antworten auf eure Fragen:

Prinzipiell unterscheiden sich Autos mit CNG-Antrieb nur wenig von Autos mit konventionellem Antrieb. Nach der Öffnung des Tandeckels sieht man jedoch auf der Stelle den Anhaltspunkt von Erdgas-Fahrzeugen, denn hinter der Tankklappe verbirgen sich gleich zwei Einfüllstutzen.

Das Herzstück des Antriebssystems sind allerdings die Kraftstoffbehälter: Die CNG-Tanks stecken unter dem Boden des Kofferraum, also dort wo mal einst das Ersatzrad Platz gefunden hat. Die Kofferräume werden oft etwas kleiner im Vergleich zum reinen Antrieb mit Benzin oder Diesel. Die Tanks sind aus robusten Stahl gefertigt und gegen Rost geschützt. Etliche Magnet-Sicherheitsventile sorgen dafür, dass das CNG im Inneren vom Tank hermetisch abgeriegelt ist und der Tank dicht bleibt. Die Sicherheitsventile öffnen sich nur wenn die Zündung eingeschaltet wird. Ausnahmslos alle Elemente wurden vor ihrer Installation auf Haltbarkeit unter extremen Gegebenheiten überprüft:

Das Thema Sicherheit wird auch nach der Inbetriebnahme des Fahrzeuges groß geschrieben: Die Tanks werden alle vier Jahre gründlich kontrolliert und zertifiziert.
CNG-Fahrzeuge sind mit einem modernen Verbrennungsmotor ausgestattet, der gleichermaßen mit komprimiertem Erdgas oder aber mit dem herkömmlichen Benzin läuft. Standardmäßig fährt das Auto mit Compressed Natural Gas, bis der CNG-Behälter entleert ist. In dem Fall wechselt das System automatisiert auf Benzin. Der Fahrer spürt die Umstellung nicht, da der Motor mit beiden Kraftstoffarten die gleiche Leistung schaffen dürfte. Umsetzbar machen das entsprechende Modifikationen an Motorsteuerung und am Motor selbst.

Andrew Shepherd [SEAT]:

Der Motor ist mit vielen speziell verstärkten Komponenten für das Verbrennen von Erdgas ausgestattet. Er hält die strengsten Emissionsvorschriften ein, daher wurde ihm das ECO-Label – vergleichbar mit der hierzulande bekannten grünen Plakette – zuerkannt, das von der spanischen Generaldirektion für Straßenverkehr für erdgasbetriebene Fahrzeuge ausgegeben wird. Das ECO-Label ist vergleichbar mit der hierzulande bekannten grünen Plakette, übertrifft aber deren Vorgaben sogar. Im unwahrscheinlichen Falle eines technischen Defekts wird das CNG dank der Thermosicherungen, die sich in jedem Tank befinden, kontrolliert abgelassen. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich ein übermäßiger Druck aufbaut. CNG-Fahrzeuge müssen im Hinblick auf Konstruktion, Fertigung und Zertifizierung die höchsten Qualitätsstandards der Branche erfüllen.

Autos mit CNG-Antrieb schaffen strengsten Standards. Im Laufe der vollständigen Phase der Entwicklung absolvieren die Fahrzeugkomponenten eine Vielzahl von unterschiedlichen Tests. Die Fahrzeuge mit CNG-Tanks werden auch gesondert einem Crash-Test unterzogen. Das komprimierte Erdgas steht unter einem Druck von approximativ 200 Bar. Das Gas wird aber nur mit ca. 10 Bar in den Brennraum eingespritzt. Aus dem Grund gibt es einen zweistufigen Druckminderer, den man in der Regel im Motorraum verbaut. Diese vermindert den Druck und sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Da man den Unterschied zwischen CNG und Benzin während der Fahrt nicht spüren sollte, gibt es passende Anzeigen. Der Fahrer kann mit einem Blick registrieren, mit welchem Kraftstoff er gerade unterwegs ist. Es gibt auch zwei getrennte Füllstandsanzeigen, denn aktuell rollen alle CNG-Modelle noch mit einem zusätzlichen Benzin-Tank vom Band. Spürbar ist allerdings der Preisvorteil in Sachen Steuern und Tanken, den spürt man sogar deutlich und für die Umwelt ist CNG auch noch besser als ein klassischer Antrieb. Das einzige was jetzt noch besser ausgebaut werden muss ist das Tankstellen-Netz in Deutschland, aber daran wird hinter den Kulissen wohl auch schon gearbeitet.

Antonio Calvo [SEAT]:

“Der Tankvorgang unterscheidet sich nicht von dem eines Benzin- oder Dieselfahrzeugs. Der Einfüllstutzen befindet sich am selben Ort und es dauert ungefähr genauso lange. Und da Erdgas getankt wird, kann nichts tropfen oder riechen. Die Tanks in diesem Fahrzeug [SEAT Arona TGI] sind auf einen Druck von 200 Bar ausgelegt, können aber sogar das Doppelte aushalten, damit stets absolute Sicherheit gewährleistet ist. Es gibt keine Unterschiede, weder während der Fertigung noch beim Fahren. Ich kann immer wieder nur betonen, dass ein CNG-Fahrzeug nichts Ungewöhnliches ist und dass es genauso sicher und zuverlässig ist wie jedes andere Auto auch.”

News über den SEAT Arona TGI und die technischen Daten folgen demnächst hier bei rad-ab.com, denn ich schaue mir den ersten SUV von SEAT natürlich auf dem Pariser Automobil-Salon an.