Wir schreiben das Jahr 2019 und ich darf mich fühlen wie ein Pionier auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Denn ich fahre heute ein Wasserstoff-Auto: Den Hyundai Nexo!

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft. Heute fahre ich also teilweise zurück in die Zukunft.

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Der Hyundai Nexo ist – zumindest sinnbildlich – das Beste aus zwei Welten. Elektroantrieb und trotzdem nach 5 Minuten wieder komplett aufgeladen. Wie macht man das? Durch eine Brennstoffzelle und Wasserstoff. Denn der Nexo produziert den Strom für seinen Elektromotor ganz einfach selbst. Klingt komisch, ist aber so und Hyundai hat mit dem ix35 auch schon Erfahrungen sammeln können. Zugegeben, eher geringe Erfahrungen in Deutschland – aber wir sind auch nicht der Nabel der Welt, auch wenn viele das glauben. 200 Fahrzeuge vom Hyundai ix35 wurden in Deutschland verkauft.

Wisst ihr eigentlich woher der Automobilhersteller kommt? Viele sagen schnell Japan. Stimmt aber nicht, Hyundai ist ein südkoreanischer Automobilhersteller. Zu der Hyundai Motor Group gehört auch Kia. Die beiden Hersteller betreiben in Rüsselsheim ein Entwicklungszentrum. Hergestellt wird der Nexo aber in Ulsan und das liegt in Südkorea.

 

Der Nexo bietet im Vergleich zum eigenen Vorgänger eine verbesserte Brennstoffzellen-Technik und kommt nun mit einer Ladung weiter. Ein guter Grund für mich sich das Fahrzeug anzusehen, auch wenn ich es mir selbst schwierig gemacht habe, denn ich habe keine Wasserstoff-Tankstelle in der Nähe. Sprich zum Tanken muss ich derzeitig ca. 200 km fahren. Nein, das macht keinen Sinn. Nein, das ist ökologisch betrachtet ganz schlecht, aber ich wollte das Fahrzeug unbedingt für mich und für euch testen.

Ich sag es gleich vorweg, dieser Beitrag wird etwas komplizierter. Aber ich versuche diesen zu strukturieren. Ich hatte euch ja gebeten mir mitzuteilen was ihr wissen wollt – also grundsätzlich – und einige Wünsche habe ich hier schon erfüllt.

Fangen wir also an mit den grundsätzlichen Hyundai Nexo Fakten:

Der Hyundai Nexo ist 4,67 Meter lang und inkl. Außenspiegel 2,11 Meter breit. Sprich genau einen Zentimeter zu breit für die meisten Autobahnbaustellen.

Der Radstand von 2,79 Meter verspricht ausreichend Platz im Innenraum. Der Nexo ist mit Dachreling 1,64 Meter hoch und verfügt über eine Bodenfreiheit von 16,2 cm. Hohe Bordsteine sollte man also meiden.

Leer wiegt der Nexo zwischen 1,81 und 1,94 Tonnen, je nachdem ob DIN oder EG Norm und je nach Ausstattung. Das maximale zulässige Gesamtgewicht liegt bei 2,34 Tonnen. Da hat der Motor schon einiges zu tun. Zu der Leistung kommen wir später, denn nun kommen wir erst einmal zum Design.

An der Front sehen wir getrennte Scheinwerfer. Die oberen Leuchten lassen den Nexo besonders entschlossen wirken. Ansonsten etwas verspielte Optik aber nicht die typische: “Ich bin ein Elektroauto”-Optik mit der man unbedingt zeigen möchte, dass man etwas besonderes ist.

Dabei ist der Nexo etwas ganz Besonderes. Unter der Motorhaube sitzt ein Elektromotor und die Brennstoffzelle. Doch wie funktioniert der Antrieb?

Wer in Physik bzw. Chemie nicht aufgepasst hat bekommt nun eine kurze Nachhilfestunde. Das Prinzip der Brennstoffzelle ist schnell erklärt.

Was Wasser ist dürfte klar sein, zum einen unser Lebenselixier, zum anderen aber ein Sauerstoffatom an dem sich zwei Wasserstoffatome anlagern. Deswegen hat Wasser auch das chemische Zeichen H2O. Also zwei Wasserstoffatome und ein Sauerstoffatom.

Das in Wasser eine Menge Energie steckt, das wissen wir z.B. durch die Knallgas-Reaktion. Das hat sicherlich jeder schon mal im Chemie-Unterricht gemacht. Es gab übrigens auch schon Fahzeuge, die Wasserstoff verbrannt haben – also ohne den “Umweg über die Elektrolyse” – das bringt aber ganz andere Nachteile mit sich. Von einem schlechteren Wirkungsgrad, bis hin zu den Problemen mit den eher schlechteren Schmieröleigenschaften und der schlechteren Leistung. Ich wollte es nur mal kurz erwähnt haben, so zurück zur Brennstoffzelle bzw. unserem Chemie-Unterricht.

Bei einer sogenannten Elektrolyse wird Wasser, mithilfe elektrischer Energie, in seine gasförmige Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Auf Deutsch: Aus Wasser wird Wasserstoff und Sauerstoff.

In einer Brennstoffzelle passiert genau die Umkehrung der Elektrolyse.

Sprich sie bildet aus dem Wasserstoff und dem Sauerstoff – Wasser! Dabei gibt die Brennstoffzelle elektrische Energie ab. Klingt logisch, oder? Wir wissen ja, dass wir Energie nur umwandeln und eigentlich gar nicht verbrauchen können. Die Energie ist nicht weg, sie ist nur woanders. Wenn wir nun also von Energieverbrauch oder gar -verlust sprechen, dann rollen Physiker sicherlich die Augen.

Doch woher kommt im Hyundai Nexo die Energie?

Das Wasserstoff kommt aus dem Tank, der Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Dabei ensteht also Wasser, elektrische Energie und Wärme, aus dem Grund entsteht auch der Wasserdampf.
Eine einzelne Zelle kann eine Zellenspannung von ca. 1,23 Volt liefern. Das ist etwas wenig, zugegeben, eine einzelne Zelle würde also nicht reichen für die Fortbewegung.

Aus dem Grund schließt man also viele Zellen in Reihe. Diesen Zusammenschluss nennt man dann Stack. Kennt man vom Pokern, oder? Der Chips-Stapel wird dort ja auch Stack genannt.
Im Nexo sind übrigens 440 einzelne Brennstoffzellen verbaut und das sorgt für eine Ausgangsleistung von 95 Kilowatt. Der Wirkungsgrad von einer Brennstoffzelle wird mit ca. 60% angegeben. Dazu muss man wissen, dass ein Benziner einen Wirkungsgrad von ca. 25-30% hat, der Diesel liegt bei ca. 33-40% und ja, die werden auch immer besser.

Aber im Vergleich zu einem fossil angetriebenen Fahrzeug wird der Hyundai Nexo in Sachen Wirkungsgrad immer gewinnen. Vor allem natürlich auch in Sachen Schadstoffe, denn Wasserdampf ist alles – aber nicht schädlich. Wasserdampf kennt man im Alltag zum Beispiel vom Bügeleisen, vom Dampfreiniger oder aber auch durch Inhalatoren.

Okay, noch mal die Kurzform: Die Brennstoffzelle stellt also vereinfacht gesagt Gleichstrom her, ein Inverter-Wechselrichter sorgt dann dafür, dass der Permanentmagnet-Synchronelektromotor sein Wechselstrom bekommt. Das ganze funktioniert über eine kleine Pufferbatterie.

Läuft alles nach Plan, dann steht hier eine maximale Leistung von 120 kW – also umgerechnet 163 PS zur Verfügung. Das Drehmoment liegt bei 395 Nm.

Damit geht es mit dem Hyundai Nexo dann knapp in 9,3 Sekunden auf Tempo 100. Von 80 auf 120 braucht der Nexo ca. 7,2 Sekunden. Das fühlt sich übrigens alles im Innenraum viel schneller an und bei der Beschleunigung ist übrigens auch die Bereifung endscheident. Wer 19″ Felgen fährt, wird etwas unkomfortabler und langsamer unterwegs sein. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei ca. 178 km/h abgeregelt.

Als gelernter KFZ-Mechaniker stehe ich bei der geöffneten Motorhaube nun übrigens auch wie der Ochs vorm Berg.

Hier kann ich gar nichts mehr machen. Nicht einmal mehr Öl kontrollieren, denn das einzige Öl versteckt sich hier im Getriebe. 1 Liter um genau zu sein. Wir haben ein einstufiges Reduktionsgetriebe verbaut. Denn die Drehzahl vom Motor muss ja minimiert werden. Drei Fahrmodi stehen zur Verfügung. Eco, Normal und Sport. Die Bedienung vom Getriebe erfolgt über Tasten. Man nennt es “Shift by Wire” – das ist die Zukunft – soviel ist Gewiss. Die Getriebeübersetzung liegt übrigens bei 7,981 zu 1.

Damit kommen wir zur Seite. Der Nexo fährt optional also auf 17″ oder 19″ Räder. Angetrieben wird beim Nexo stets die Vorderachse. Das macht Sinn, schließlich liegt da drüber auch der Elektroantrieb.

Die Felgen, egal ob 17″ oder 19″, wurden aerodynamisch optimiert. Der Grund ist klar: Weniger Verwirbelungen, die müssen nicht nur Windschnittig, sondern auch leise sein.
Hinter den Felgen verstecken sich 320 mm Scheibenbremsen an der Vorderachse und 302 mm Scheibenbremsen an der Hinterachse. Auch wenn bei Elektrofahrzeugen die Rekuperation eine große Rolle spielt, wir brauchen die Bremsanlage noch. Zum einen als Backup und zum anderen als Feststellbremse.

Die Türgriffe vom Hyundai Nexo sind versenkt und fahren nur hervor wenn man die Tür öffnen möchte. Mit dem Schlüssel in der Tasche wird man hier also zum Game Master und kann die Tür dann öffnen. Ich gehe davon aus, dass im Falle eines Unfalles die Türöffner ebenfalls herausfahren.
Die Radkästen sind SUV-typisch mit einer Kunststoffverkleidung verplankt. Das soll den SUVs ja stets einen besonders robusten Look verleihen.

Am Heck fallen mir vor allem die Rückleuchten ins Auge. Ansonsten wirkt der Nexo auf mich gefällig und unaufällig zugleich, denn das hier etwas anders ist, merkt man erst wenn man den Motor anwirft.

Oben an der D-Säule gibt es eine verbesserte Luftführung, denn gerade bei einem Elektrofahrzeug muss man die Verwirbelungen im Blick behalten, denn in so einem Fahrzeug hört man Sachen, die man sonst nicht hören würde. Aus dem Grund wurde der Dachspoiler auch aerodynamisch optimiert.

Hinter der Tankklappe vom Hyundai Nexo sieht man natürlich auch einen Unterschied. Hier ist ein Anschluss zum Wasserstoff betanken. 6,33 kg Wasserstoff führt der Nexo im besten Fall mit sich. Das sind 156 Liter.

Mit einem Druck von 700 bar wird der Wasserstoff an den Tankstellen in die drei Hochdrucktanks befüllt. Zwei Tanks sitzen vor und einer sitzt hinter der Hinterachse vom Hyundai Nexo. Der größte Vorteil liegt neben der kurzen “Ladezeit” natürlich auch in der Reichweite, doch zu der kommen wir später.

Hyundai Nexo Kofferraum

Der Kofferraum vom Hyundai Nexo ist groß. 461-1466 Liter stehen hier zur Verfügung, also je nachdem wie man misst und das ganze auslitert. Da werden nämlich gerne alle Räume zusammenaddiert, ob man die nun nutzen kann oder nicht.

Mir würde der Kofferraum für den Wochenend-Einkauf reichen – unsere Hundetransportbox passt leider nicht hinein.

Die Ladekante ist mit 76,4 cm in annehmbarer Höhe. Ein Meter breite und ein Meter Lange Gegenstände kann man ohne Probleme unterbekommmen. Die Gepäckraumhöhe liegt bei 72 cm. Die Rücksitzlehnen lassen sich im Verhältnis 60:40 umlegen.

Die Zuladung liegt zwischen 392-526 kg, je nach dem welche DIN-Norm man anwendet und welche Ausstattung verbaut ist. Die Dachlast liegt bei 100 kg. Eine Stützlast und eine Anhängelast entfällt hier. Sprich aktuell müssten die Fahrräder oder Pedelecs noch auf das Dach und das ist dann natürlich ganz schön umständlich.

Hyundai Nexo Innenraum:

So, Zeit Platz zu nehmen. Vorne habe ich ausreichend Platz. Sehe auch Personen bis zu einer Größe von 1,85 hier sehr bequem sitzen. Kein Wunder, mit der Länge liegt er ungefähr auf einer Höhe wie beim Skoda Kodiaq oder Seat Tarraco. Ich sitze bequem, war beim ersten Einstieg allerdings überrascht. Was für eine Flut an Tasten. Das kennt man heutzutage ja gar nicht mehr. Hier muss man sich wirklich Zeit nehmen. Am Ende ist einiges selbsterklärend und es gibt für fast jede Funktion eine eigene Taste, aber gefühlt ist das schon wie in einer Raumstation. Bei 60 habe ich aufgehört zu zählen und sicherlich noch einige vergessen. Wer sich also immer schon gefragt hat wo die ganzen Tasten hingewandert sind, die bei allen anderen Herstellern nun eingespart wurden: In Korea sind sie gelandet. Aber es gibt auch was positives zu berichten:Es gibt ein Lautstärke-Drehrad. Vielen Dank dafür.

Das beheizbare Lenkrad liegt gut in der Hand und verfügt über die wichtigsten Bedienelemente für das Navi und die Telefonie-Funktion.

Hinter dem Lenkrad blicke ich auf ein 7″ großes Display welches mich über die wichtigsten Dinge informiert.

Über das 12,3″ große Infotainmentsystem kann man sich nicht nur navigieren oder unterhalten lassen, sondern sich auch über den Aggregatzustand der Brennstoffzelle informieren. Ganz nebenbei zeigt sich der Nexo gut vernetzt und bietet natürlich auch Apple Car Play und Android Auto an. Sprich: Das Thema Konnektivität wird auch im Nexo groß geschrieben und es gibt auch eine induktive Ladefläche für das Smartphone.

Unter der breiten Mittelkonsole befinden sich die Anschlüsse für die Smartphones und auch ein 12 Volt Anschluss. Neben der Mittelarmlehne gibt es einen Becher-Halter. Der Beifahrer muss sich seinen selber ausklappen. Ablagetechnisch geht es im Nexo eher zurückhaltend zur Sache. Mir fehlt ein Head-Up Display – schließlich sitze ich doch in einem Raumschiff.

Hinten erfreue ich mich im Hyundai Nexo ebenfalls über viel Platz. ISO-Fix Halterungen gibt es links und rechts, in der Mitte kann man kurze Strecken mitfahren. Auf langen Strecken sehe ich hier vier Erwachsene bequem reisen. Die erfreuen sich dann auch über die optionale Sitzheizung für hinten links und rechts. Warum es hinten keinen Einklemmschutz für die elektrischen Fensterheber  gibt? Kann ich nicht nachvollziehen!

Kommen wir zum Hyundai Nexo Fahreindruck:

Ihr wisst es, ich bin Familienvater, da wird man auch schon mal von der Rücksitzbank abgelenkt. Der Tot-Winkel-Warner geht hier einen neuen Weg, einen Weg der meiner Meinung nach auch in andere Fahrzeuge führen darf. Wenn ich den Blinker anwerfe, dann bekomme ich vor meinen Augen das Bild der Außenkamera angezeigt. Sehr cool. Ein echter Sicherheitsgewinn.

Ansonsten fährt sich der Nexo wie ein Elektroauto. Das Drehmoment liegt von Anfang an da, dank der 1,56 kWh großen Pufferbatterie hat man auch direkt die Leistung und muss nicht erst noch warten. Es kann also direkt los gehen.

Ganz ehrlich? Die Lenkung ist direkt, das Fahrwerk ausgewogen und durch den etwas niedrigeren Schwerpunkt als bei vielen anderen SUVs kann man den Nexo sogar richtig sportlich durch die Kurven treiben. Ich müsste lügen, wenn ich kein Fahrspaß gehabt hätte. Vor allem weil es im Innenraum auch so angenehm leise dabei war, dass ich quasi gehört habe wie das Profil der Reifen sich mit dem Untergrund verzahnt hat.

Die Bremsen habe ich gefühlt kaum gebraucht, man nutzt ja die Rekuperation aus und lässt auch mal etwas rollen um die Pufferbatterie zu füllen. Da macht man sich ein richtiges Spiel raus, Reichweite rausfahren und das bringt uns nun zu einem ganz wichtigen Thema: Wie sieht es denn nun mit dem Verbrauch aus?

WLTP gibt dem Nexo eine Reichweite von 666 km. The Number of the Devil! Das heißt man verbraucht 0,95 Kilogramm Wasserstoff auf 100 km. Gut, mit dem Wert konnte ich auch nichts anfangen, denn…

Wer weiß schon was ein Kilo Wasserstoff kostet?

Ich! Jetzt! Nach der Recherche! Der Preis für ein Kilo Wasserstoff liegt derzeitig bei 9,50 Euro und wurde eher politisch festgelegt. Rechnen wir um, dann sind es nach WLTP etwas über 9 Euro auf 100 km. Mit schwererem Gasfuß sind es dann auch gerne 10 bis 11 Euro und ganz ehrlich, dann muss der Controller schon einen verdammt grünen Daumen haben um sich das schön zu rechnen.

Aber wir sollen ja nicht immer alle an den Geldbeutel denken, sondern auch an die Umwelt. Dennoch sprechen wir nun über das Liebe Geld, denn das regiert immer noch die Welt.
Für 69.000 Euro gibt es den Nexo. Optional gibt es noch ein feines All-Inklusive Paket mit Around-View Monitor, den 19″ Felgen, einem Soundpaket, einem Panorama-Glas-Schiebedach und einer Sitzheizung für hinten. Dafür zahlt man 3.500 Euro – ein No-Brainer – natürlich nimmt man das mit und dann darf man sich noch entscheiden für eine Farbe. Silver, Blau, Weiß oder ein tolles mattes Grau. Das kostet dann 600 Euro. Ende mit der Aufpreisliste. Volle Hütte gibt es hier für 73.100 Euro.

Dafür kann der Hyundai Nexo dann auch per Tastendruck einparken. Sogar vom Schlüssel aus, ohne dass ich selbst drin sitze. Das eliminiert dann auch die Breite, denn ich muss ja persönlich nicht mehr aus den engen Parklücken dann aussteigen. So könnte man den Parkraum in der Zukunft auch viel besser nutzen. Der Nexo ist also auch für das autonome Fahren vorgesehen, er hat einen Spurhalteassistent und einen adaptiven Tempomaten und dazu eine ganze Menge Sicherheitsfeatures.

Aber, den Hyundai Nexo und somit die Zukunft muss man sich erst einmal leisten können. Im Vergleich zu den anderen Elektro-SUVs die es da draußen gibt, die dann oft stundenlang an der Ladesäule stehen ist der Nexo im Vergleich schon wieder günstig. Vor allem wenn man bedenkt, dass man – wenn man eine Wasserstofftankstelle gefunden hat – auch wieder innerhalb von wenigen Minunten über die komplette Reichweite verfügt. Sofern die Wasserstofftankstelle auch funktioniert, aber das steht auf einem anderen Blatt Papier, wie schon erwähnt – Wasserstoff-Auto-Fahrer sind die Pioniere der Neuzeit.

Wer übrigens Angst hat vor einem Unfall, dem sei gesagt, dass der Hyundai Nexo fünf Sterne bekommen hat beim doch sehr strengen Euro NCAP Crashtest.

Ich sehe hier durch diverse Sicherheitsventile kein Problem und hätte auch keine Probleme damit meine Familie auf die Wasserstoff-Tanks zu setzen.

Kommen wir zum Fazit – würde ich mir also ein Wasserstoff Auto kaufen?

Am Ende sind es bei mir also gleich zwei Dinge die mich aktuell von der Wasserstoff-Thematik abhalten. Es gibt a) keine Wasserstoff-Tankstelle in meiner unmittelbaren Nähe und b) es bringt mir keinen großen Vorteil im Geldbeutel.

Denn wenn ich unseren konventionellen Diesel sehe, dann fahre ich den ebenfalls mit 9-11 Euro auf 100 km und der hat gerade mal etwas über 20.000 Euro gekostet – vor 8 Jahren. Nun könnte man sagen, dass ich das Fahrzeug mit einem reinen Elektrofahrzeug vergleichen muss, das sehe ich aber nicht – denn wir wollen / müssen ja die Diesel- und Benziner-Fahrer von der neuen Mobilität überzeugen und nicht diejenigen die sowieso schon Stromern.

Hyundai gibt 8 Jahre Garantie auf die Batterie, bzw. auf eine Reichweite von 200.000 km. Auf das Fahrzeug selbst und auf den Lack gibt es eine Garantie von 5 Jahren und ebenfalls für 5 Jahre gibt es eine Mobilitätsgarantie. Sprich die ersten fünf Jahren ist man erst einmal sicher unterwegs. Aber teuer bleibt der Spaß natürlich trotzdem und in der Versicherung ist so ein Fahrzeug natürlich auch nicht ganz günstig: Haftpflicht 18, Teilkasko 25 und Vollkasko 28 zu wird er derzeitig eingestuft.

Das war mein Fahrbericht zum Hyundai Nexo, was sagt ihr – ist Wasserstoff die Lösung?

Das Tankstellen-Netz in Deutschland wird derzeitig ausgebaut, wenn die Fahrzeuge dann noch günstiger werden, dann sehe ich hier durchaus eine Alternative zum Elektroauto welches an die Steckdose muss. Mein Wunsch: Ein Wasserstoff-Plugin-Hybrid mit einer rein elektrischen Reichweite von 100 km und zusätzlich halt noch der Möglichkeit mit Wasserstoff Strom zu erzeugen um weiter zu fahren. So könnte man für die Kurzstrecken den Strom aus dem Akku nehmen und diesen zu Hause oder unterwegs laden, bleibt aber auch bei Langstrecken mit dem eigenen Fahrzeug mobil, doch so etwas gibt es derzeitig noch nicht.

Puh, schon 2.800 Wörter! Wer soll das denn alles lesen?

Aus dem Grund mache ich nun hier Schluss und schildere euch meine Wasserstoff-Tankstellen Erfahrungen in einem der nächsten Artikel.