„Mehr Power! Har, har, har!“, wer dieses genussvolle Grunzen kennt, denkt vermutlich sofort an die Comedy-Serie „Hör´ mal wer da hämmert“ mit dem charismatischen PS-Freak „Tim Tailor“. Vor Verzückung grunzen kann man aber auch, wenn man an den neuen Jaguar F-Type SVR denkt. Mehr Power (!) steckt auch in ihm, sodass das Coupé sogar die magische 200 Meilen-Marke knackt. Was der Brite wohl sonst noch so mitbringt, nachdem Jaguar sich in Schweigen geübt hat?

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Tim Allen bzw . Tim Tailor ist in der 90er-Jahre-Serie PS-Freak und will alles leistungssteigern, was nicht bei Drei auf dem Baum ist. Ganz so wild betreiben es die Briten da nicht: Der Jaguar F-Type SVR erfährt eine moderate Leistungssteigerung um 20 PS auf nun 575 Pferdestärken. Diese Kraft holt er aus dem bekannten 5.0 Liter V8 mit Kompressor-Aufladung. Das Highlight: das Kompressor-typisch hohe Drehmoment von beeindruckenden 700 Newtonmetern. Damit all die Power aber nicht in Schall und Rauch aufgeht, verlässt der britische Sportler grundsätzlich mit Allradantrieb und breiten 20-Zöllern das Band.

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Die Stammtischwerte lassen sich, so ausgerüstet, durchaus sehen: Egal ob als Coupé oder Cabrio, der stärkste F-Type beschleunigt in 3,7 Sekunden auf 100 km/h. Die 200-Meilen-Hürde überwindet aber nur das Coupé mit umgerechnet 322 km/h Spitzengeschwindigkeit. Das Cabrio ist acht km/h langsamer, verfügt aber über dieselbe Acht-Stufen-Quickshift-Automatik. Dabei soll der kraftstrotzende Bolide mit 11,3 Litern im Drittelmix auskommen – weil großvolumige Kompressor-Motoren ja auch für ihre „Genügsamkeit“ bekannt sind… Aber so ist es halt immer: Wer Wind säht, wird Sturm ernten, was so viel bedeutet, wie: Fuß aufs Gas, Tankwart glücklich. Wenn wir ohnehin schon mit trivialen Werten hantieren, was einen Sportwagen betrifft, dann soll hier das Kofferraumvolumen von durchs beachtlichen 408 Litern nicht unerwähnt bleiben. Beim Gepäck muss man sich also nicht zurückhalten.

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Das haben sich die Designer im Special Vehicle Operations-Team wohl auch gedacht und lassen es verhältnismäßig krachen. So ziert die Front ein neuer Stoßfänger mit vergrößerten Lufteinlässen, damit unter anderem das Aggregat mit genügen Frischluft versorgt wird. Wenn man es wünscht, gesellen sich eine Frontspoiler-Lippe, Spiegelkappen und Luftauslässe in Carbon dazu. Damit passen sie gut zum ziemlich extrovertierten Heckspoiler, der nicht so recht in die Optik passen mag – wie ich finde.

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Im Stand betrachtet man allerdings noch die harmlose Variante, da dieser ausfahrbar ist. Wenn es der Performance zuträglich ist, soll das genehm sein. Hat man den Anblick verdaut, fallen einem die anderen Anpassungen auf. Das wären etwa der Heckdiffusor oder die extrem attraktive Titan-Auspuffanlage. Das Ganze Vergnügen hat natürlich auch seinen Preis: Für die geschlossenen Version werden mindestens 138.400 Euro fällig, das Cabrio wechselt für 145.400 Euro den Besitzer. Das klingt zunächst nach viel Geld, vergleicht man die Preise aber beispielsweise mit einem Audi R8, der entweder 540 oder 610 PS leistet – geht der Jag als Schnäppchen durch. Marktstart ist im Juni diesen Jahres – passend zur Cabrio-Saison also.

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