8.4 Millionen Fahrzeug mit BMW Connected wollen die Münchner bereits weltweit ausgeliefert haben – eine echte Ansage. Oder habt Ihr dieses System auch schon in Eurem 1er, 3er, 4er? Ab dem 01. August sollen die Veränderungen des Dienstes „auf Sendung“ gehen und Fabrikate der Bayerischen Motoren Werke als „Smart Device“ dastehen lassen. Wer sich nun fragt, was Smart mit BMW zu tun hat, ist auf dem völlig falschen Dampfer. Es geht nicht um den kleinen Stadtfloh, sondern darum, dass Apps aus dem Vernetzungssystem verschwinden sollen. Der Nutzer steht nun im Vordergrund.

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“Don´t Pokemon and drive” – oder wie war das?

Das gesamte System ist cloudbasiert und soll die komplette Vernetzung bieten. So zündet BMW Connected als die nächste Stufe der Digitalisierung und stellt den User in den Mittelpunkt. Das Smartphone stellt dabei die Schnittstelle zwischen dem Kunden und dem Fahrzeug dar und wird aus diesem Grund nicht mehr als App bezeichnet. Es ist viel mehr und übernimmt die zentrale Verwaltung des Users in „BMW Connected“  über eine Cloud.

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BMW Connected: Das Navi immer mit dabei. In jedem BMW

Hier werden Profil-Inhalte des Fahrers abgelegt, wie etwa die bevorzugte Klima-Einstellung, die Sitzposition, die bevorzugte Spotify-Playlist und so weiter. Früher speicherte BMW noch einen Bruchteil dieser Daten auf dem Fahrzeugschlüssel. Da das Smartphone aber eine immer größere Rolle spielt und bei einem Fahrzeugwechsel, wie etwa beim Carsharing oder bei einem Mietwagen, stets dabei ist, ergibt sich hier ein enormer Komfortgewinn für den Alltag.

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Wenn Mutti das Essen vom Herd nimmt: BMW Connected weiß Bescheid

Ich komm´ ja schon…

Aber nicht nur die fahrzeugrelevanten Daten werden aus der Cloud geladen, sondern auch anstehende Termine aus dem Smartphone gezogen. So erinnert das Fahrzeug an Termine und überprüft die Verkehrslage, damit das Auto über das Handy eine Meldung losschicken kann, wann man am besten losfahren sollte. Eigenschaften, wie das Abspeichern des letzten Parkplatz-Standpunkts oder die Reichweite mit der vorhandenen Tankfüllung zählen ja mittlerweile schon als alter Hut.

Mit diesem Schritt rückt BMW Connected das Handy noch weiter in den Mittelpunkt unseres Lebens, als bisher schon. Man wird immer gläserner, immer berechenbarer und immer fauler. Zwar klingt das alles nach hohem Komfort und Erleichterung, aber allein das Datennetz in Deutschland ist so rückständig, dass die Unmengen an empfangenen und gesendeten Dateien das Netz vermutlich sprengen und damit lange Ladezeiten hervorrufen würden. In der Zeit habe ich schon längst meinen Lieblingssong selbst herausgesucht, den Sitz auf mich eingestellt und das Fenster geöffnet, anstatt die Klimaanlage zu bedienen. Schließlich scheint draußen die Sonne und ich will den Fahrtwind genießen. Wie, das wusste mein Handy nicht?