Der VW Passat ist einer der Stützpfeiler von Volkswagen und auch wenn dieser Pfeiler nun etwas bröckelt, ist und bleibt er ein Erfolgsmodell. Das erste Modell wurde 1973 vorgestellt. Der erste Kombi, sprich Variant, kam 1974 und nun sprechen wir inzwischen über acht VW Passat Generationen und schauen uns gemeinsam das Facelift an.
Ein VW Passat Variant gehörte damals in den 80ern übrigens einfach zur Grundausstattung jedes Lehrerparkplatzes. Inzwischen findet man diese eher als Geschäftswagen oder aber auch als Familientransporter für die Generation die mit einem SUV nichts anfangen kann aber über das notwendige Kleingeld verfügt.
Denn in den letzen 8 Generation ist der VW Passat nicht nur größer, sondern natürlich auch etwas teurer geworden. Allerdings bietet er nun auch mehr Luxus und Technik und genau darauf baut auch der neue Passat.
Sprechen wir zunächst über die Optik und schauen uns das Fahrzeug einmal etwas genauer an. Hier vergleiche ich das Fahrzeug nun auch gerne mit dem eigenen Vorgänger, der im Jahr 2014, also gerade mal vor 5 Jahren, vorgestellt wurde.
An der Front kann ich keine Designveränderung der Scheinwerfer erkennen, die Technik dahinter ist neu, die Form dürfte gleich geblieben sein. Neu sind die LED-Scheinwerfer, optional gibt es hier auch die IQ.LIGHT – LED-Matrixscheinwerfer die man vom Touareg kennen könnte. Die machen die Nacht zum Tag und blenden dabei die anderen Verkehrsteilnehmer im besten Fall nicht.
Also die Technik ist neu, die LED-Tagfahrlichter an der Front ebenfalls und auch neu sind die Farben “Lapiz Blue”, “Bottle-Green” und “Sand-Gold”.
Verändert wurde auf jeden Fall die Frontverkleidung. Warum spreche ich in dem Fall eigentlich nicht von einer Stoßstange? Weil die richtige Stoßstange unter dieser Verkleidung sitzt und den Aufprall dann absorbiert. Das hier vorne ist die Kunststoffhaut, die teilweise als Technikträger aber vor allem als Verkleidung dient und auch in Sachen Geräuschentwicklung und Aerodynamik eine durchaus große Rolle spielt.
An der Seite erkenne ich nicht viel neues, keine neuen Sicken, keine neuen Designmerkmale, was ich aber weiß: Es kommen vier neue Radsätze ins Sortiment. In die Radkästen vom VW Passat kommen ab Werk 17-19″ große Räder.
Am Heck wiederholt sich das Thema von der Front, hier sehe ich LED-Rückleuchten und eine neue designte Heckverkleidung. Leider sehe ich auch Fake-Endrohr-Blenden. Ich weiß ja inzwischen, dass ich da mit meinem Geschmack nicht ganz alleine auf der Welt bin, aber es gibt einfach Länder die darauf abfahren. Klingt komisch, ist aber so. Sagen wir mal so: Ich würde das hier unten ändern.
Weglassen würde ich auch etwas. Nämlich den nun mittig platzierten Passat Schriftzug unter dem VW-Emblem. Das VW-Emblem kann man nicht entfernen, darunter versteckt sich die Rückfahrkamera. Kommt übrigens nie – NIE – NIE – auf die Idee und drückt dieses von Hand wieder rein. Das geht kaputt und kostet anschließend eine Menge Geld. Das Emblem geht nach ein paar Sekunden Fahrt wieder selber in die Grundstellung zurück.
Sprechen wir nun also von den Abmessungen, die können sich im Vergleich zum eigenen Vorgänger ja gar nicht so großartig verändert haben, oder?
Haben sie auch nicht, der neue VW Passat ist mit einer Länge von 4,77 Meter nur wenige Millimeter länger geworden. Die Breite ist gleichgeblieben, ohne Außenspiegel 1,83, mit Außenspiegel 2,08 Meter. Die Höhe ist auch gleichgeblieben. Hier ist die Limousine knapp 1,48 Meter hoch und der Variant kommt auf 1,52 Meter. Der Radstand beträgt bei beiden Fahrzeugen 2,79 Meter.
Bevor wir nun einsteigen, werfen wir aber noch einen Blick unter die Motorhaube. Die Leistungsrange liegt zwischen 150 und 272 PS. Es gibt drei Benziner, drei Diesel und ein Kombination aus Benziner und Elektromotor, das ist dann der GTE. Alle TSI- und TDI Antriebe erfüllen nicht nur die Euro 6d-Temp Abgasnorm, nein jeder neue Passat hat auch einen Partikelfilter. Der neue VW Passat GTE erfüllt sogar schon die Euro 6d Abgasnorm.
Jetzt nehmen wir aber mal vorne Platz. Es gibt neue Dekore, neue Stoffe, neu gestaltete Türverkleidungen, neue Instrumente und ein neues Lenkrad. Die Ambientebeleuchtung verfügt über 30 Farben und das optionale Sound-Paket über 700 Watt.
Kommen wir nun also zu den Assistentzsystemen die im neuen VW Passat zum Einsatz kommen und die durchaus Lust machen auf eine Probefahrt. Ich bin Geek, ich bin Nerd, ich finde solche Entwicklungen toll, denn der VW Passat wird als erster Volkswagen teilautomatisiert mit Reisegeschwindigkeit, als demnächst Tempo 130 auf der Autobahn – hust hust – fahren. Er könnte wohl auch schneller, aber wer will das schon außer mir?
Im Passat zieht ein kapazitives Lenkrad ein, das reagiert also auf Berührungen, das braucht man für den Auto Piloten. Hinter dem Lenkrad steckt ein Active Info Display, das kennen wir vom VW Polo. Nein, hier ist nicht das Display vom Touareg verbaut. Das passte wohl nicht ins Facelift-Preis-Konzept. Aber das geht in Ordnung, das kann auch so schon genügend Informationen bereit stellen.
Eine fest verbaute SIM-Karte braucht man nicht nur um stets online zu sein, sondenr auch um das Thema Konnektivität nach vorne zu treiben und nun gibt es auch Streaming-Dienste, Web-Radio und eine natürliche Sprachsteuerung im neuen VW Passat.
Wie mit Siri, Alexa und Co. kann man sich nun also mit dem VW Passat unterhalten. Das kennen wir inzwischen ja schon von Mercedes und BMW, nun zieht Volkswagen auch hier nach.
Ich hatte es vorhin schon mal erwähnt, der VW Passat ist ein idealer Firmenwagen, mein bester Freund fährt auch so einen, er könnte sich im neuen VW Passat über ein digitales Fahrtenbuch erfreuen, während sein Fuhrparkmanager über das Verbrauchsmonitoring wohl eher einen Schock bekommen würde. Auch das Wartungsmanagement ist ein gutes Feature für die Fuhrparkbetreiber.
Doch kommen wir zurück zu den Veränderungen. Dort wo beim Vorgänger noch eine Uhr war, steht nun PASSAT geschrieben. Ich meine, wer kennt das nicht. Man sitzt im Auto, lässt so seine Gedanken schweifen und weiß anschließend gar nicht mehr wo man ist und in was für einem Fahrzeug man eigentlich unterwegs ist?
Hier hilft Volkswagen doch gerne nach. Den Ort erfährt man über das große Infotainment-Display und über das Auto informiert der Schriftzug über dem Warnblinkschalter. PASSAT!
Doch kommen wir doch nun mal zu der eigentlichen Weltpremiere im Passat. Vom Vorgänger kenne ich den Stauassistent. Der Passat kann im Stau selber die Spur halten, anfahren und bremsen – das System funktioniert bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h. Das kann der neue Passat nun bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h.
Man spricht hier vom teilautomatisierten Fahren auf dem Level 2. Man unterteilt das nämlich von 0-5. Level 0 – das Auto macht und kann nix, Level 1: Assistiertes Fahren, Level 2: Teilautomatisiertes Fahren, Level 3: Hochautomatisiertes Fahren: In dem Fall dürfte der Fahrer die Hände auch vom Lenkrad nehmen, solange er in der Lage ist das Fahrzeug binnen Sekunden wieder zu übernehmen. Level 4: Vollautomatisiertes Fahren: Das Fahrzeug kann nun auch komplexe Situationen im urbanen, also städtischen, Umfeld meistern. Der Fahrer muss immer noch fahrtüchtig sein und dann gibt es Level 5: Das autonome Fahren. Ihr merkt schon, das ist noch Zukunftsmusik, also springen wir wieder zurück zur Gegenwart bzw. zum Level 2.
Das Auto darf also machen, aber der Fahrer muss es ständig überwachen. Aus dem Grund gibt es nun auch das kapazitive Lenkrad, denn bis dato musste man ja immer etwas am Lenkrad “drehen” um dem System glaubhaft zu versichern, dass man es noch überwacht. Nun reicht die Berührung. Was geblieben ist: Nimmt der Fahrer die Hände vom Lenkrad wird nach ca. 10 Sekunden das Fahrzeug meckern. Erst optisch, dann akustisch, dann gibt es einen Bremsruck und sollte der Fahrer selbst darauf nicht mehr reagieren, dann wird die verbaute Technik den Warnblickschalter einschalten und das Fahrzeug abbremsen. Weiße Linien werden dabei übrigens nicht überfahren. Ob das System in der Lage ist eine Rettungsgasse im Stau zu bilden, werde ich ggf. bei der Fahrveranstaltung in Erfahrung bringen können. Denn das System möchte ich testen, genauso wie die neuen Verstellmöglichkeiten vom adaptiven Fahrwerk.
Den neuen VW Passat kann man ab Mai vorbestellen, die Markeinführung erfolgt im August. Irgendwann dazwischen hoffe ich auf die Fahrveranstaltung. Dann auch gerne als VW Passat GTE, der soll nun nämlich nach NEFZ ca. 70 km rein elektrisch schaffen, was nach WLTP ca. 55 km wären oder nach Jens vermutlich 40 – aber das wird der Test dann schon zeigen.
Der Blick in den Kofferraum darf natürlich nicht fehlen. …und auch hier gibt es nicht viel neues zu berichten. In der Limousine sind es immer noch 586-1152 Liter, beim Variant 650-1.780 Liter. Unbestritten ein sehr guter Wert. Hier gilt es sich auch mit den Mitbewerbern zu messen, oder? Hier macht der Vergleich den größten Sinn. Also, wagen wir mal den Kofferraumvergleich.
Als Mitbewerber sehe ich hier ganz klar und deutlich den Audi A4 Avant, den BMW 3er Touring, den Peugeot 508 SW, den Skoda Superb Combi, die Mercedes-Benz C-Klasse und den Volvo V60. Schauen wir mal auf welchen Platz sich der VW Passat hier einordnet. Relevant für mich ist das Kofferraumvolumen ohne die Sitze umzulegen, bei gleichen Werten gilt dann die erweiterte Ladefläche. Hier ist also die Top 3 in Sachen Kofferraum: Auf dem Platz 3 gastiert hier der Peugeot 508 SW. Bei diesem Fahrzeug kann man über ein Ladevolumen von 530-1780 Liter verfügen. Nun wird es spannend. Platz 1 oder 2 für den VW Passat Variant? Es wird der zweite Platz mit einem Ladevolumen von 650 – 1.780 Liter, denn auf dem ersten Platz rangiert auch weiterhin der Skoda Superb mit einem Volumen von 660-1.950 Liter.
Ich bin gespannt auf die Probefahrt, denn den neuen Assistenten möchte ich unbedingt mal testen, von daher gehe ich stark davon aus, dass die Fahrveranstaltung in Deutschland stattfinden wird.