Facelift? Was ist das? Bei den Stuttgartern von Mercedes-Benz heißt das seit jeher MoPf. Diese Abkürzung steht für die Modellpflege, die nun auch der Mercedes-Benz CLA und Mercedes-Benz CLA Shooting Brake erfahren haben. Das war nur eine logische Konsequenz, schließlich wurde die A-Klasse – der Plattform- und Organspender der beiden – unlängst überarbeitet. Ein kurzer Überblick über das MoPf.
Auf der New York Motorshow soll es so weit sein: Das viertürige Coupé Mercedes-Benz CLA und der entsprechende Shooting Brake sollen ihre Auffrischungen der Weltöffentlichkeit präsentieren. Während optisch wenige Neuerungen zu verzeichnen sind, tut sich unter dem Blech etwas mehr. Das Design hält auch nach dem Facelift, pardon, MoPf an den rahmenlosen Seitenscheiben und den ungewöhnlichen Proportionen fest – zumindest was das Coupé anbelangt.
Wer nicht lange lesen mag, oder lieber mal den Sound hören möchte vom CLA 45 AMG, der darf sich auch dieses Voice over Cars Video ansehen:
Alle Mercedes-Benz CLA, egal ob Coupé oder Fließheck-Kombi, bekommen nun einen Grill in Diamant-Optik sowie eine Front- wie Heckschürze mit einer schwarzen Zierleiste und etwas Chrom-Zierrat. Neu sind zudem fünf neue Felgen-Designs im 18-Zoll-Format, die auch im AMG-Trimm erhältlich sind und schwarz oder titangrau als Farbe tragen.
Im Interieur gibt es ebenfalls nicht viel Neues: Optional kann man nun ein 8-Zoll Display ordern, das etwas flacher baut, als das bisherige. Ansonsten gesellen sich neue Sitzbezüge und Cockpitverkleidungen hinzu. Auffällig und eher in die noble, denn in die sportliche Richtung, tendieren die neuen Holzzierteile – wie gesagt, Geschmack ist subjektiv.
Neu, aber wenig innovativ, ist die Technik des Fußwischens unter der Heckschürze, um die Heckklappe beim Shooting Brake zu öffnen oder zu schließen. Optional kann man Voll-LED-Scheinwerfer ordern, die die Optik der bisherigen Xenon-Lichter aufnehmen und im Paket mit pegelgesteuerten Rückleuchten einziehen. So soll der rückwärtige Verkehr weniger geblendet werden.
Den Einstieg in die selbstzündende CLA-Welt markiert CLA 180d BlueEfficiency. Der Diesel mit 1.5 Litern Hubraum mobilisiert 109 PS und 260 Nm bei 1.750 bis 2.500 U/min. Der CO2-Ausstoß soll bei 89g/km liegen, während die Stuttgarter den Verbrauch mit 3,5l/100km angeben. Die Fahrleistungen sind wenig sportlich: Von Null auf 100 km/h benötigt der CLA lange 11,6 Sekunden und schafft nur 190 km/h, während die Version ohne den BE-Namenszusatz immerhin 205 km/h erreicht. Dieser ist mit 3,7 Litern im Schnitt nur einen kleinen Schluck durstiger. Darüber rangiert der CLA 200d mit 136PS aus 2.2 Litern Hubraum. Die entwickelte Kraft liegt bei 300 Nm und bleibt zwischen 1.400 bis 3.000 Touren konstant. Damit kann man den Standard-Sprint in 9,5 Sekunden hinter sich bringen und mit maximal 220 Stundenkilometern über die Autobahn jagen. Dann wird man den Durchschnittsverbrauch von 4,0 Litern aber nicht halten können. Eine Schippe drauf legt der Hubraum-gleiche 220d mit 177 PS. Er entwickelt 350 Nm bei ähnlichen Drehzahlen, beschleunigt in 7,7 Sekunden auf 100 und ist nochmals zwölf Stundenkilometer schneller. Der Verbrauch soll dem des Mercedes-Benz CLA 200d entsprechen.
Bei den Benzinern markiert der CLA 180 BE den Einstieg. Der 1.6 Liter verfügt – wie bisher – über 122 PS und schafft den Spurt auf 100 in runden neun Sekunden. Wie der sparsamste Diesel auch, lässt es der 180er Benziner bei 190 km/h bewenden. Dabei sollen sparsame fünf Liter im Durchschnitt durch die vier Brennräume fließen. Der 180er ohne Blue Efficiency schafft immerhin 210 km/h, konsumiert dafür aber auch 0,4 Liter mehr. Stärker ist der CLA 200 mit 156 PS aus demselben 1.6 Liter Vierzylinder. Die Fahrleistungen lesen sich durchaus sportlich: 8,2 Sekunden vergehen bis zum Landstraßentempo, Schluss ist bei 230 Sachen, während der Mehrverbrauch zum 200er mit nur 0,1 Liter gering ausfällt.
Neu ist der CLA 220 4Matic, der ausschließlich alle vier Räder antreibt und 184 PS parat hält. Er holt seine Leistung aus einem Vierzylinder-Turbo mit 2.0 Litern Hubraum und genehmigt sich lauf NEFZ 6,5 Liter auf 100 km. Damit soll man dieselbe V/max erreichen, wie mit dem CLA 250, nämlich 240 km/h. Für den 250er mit 211 PS ist neuerdings und gegen Aufpreis ebenfalls Allradantrieb erhältlich. Außerdem kann man den CLA nun als 250 Sport ordern. Dann erhält man nochmals sieben PS an Mehrleistung, erreicht abgeriegelte 250 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit und knackt den Stammtisch-Spurt in 6,5 Sekunden.
Noch sportlicher ist nur der CLA 45 AMG 4Matic. Wie es der Name schon sagt, fährt der kleine AMG immer mit Allradantrieb vor, was angesichts von 381 wilden Ponys unter der Haube und einem maximalen Drehmoment von 475 Nm auch ganz gut ist. Der Verbrauch soll bei 6,9 Litern liegen. Wer das aber bei einem Auto schafft, das in 4,2 Sekunden auf 100 sprintet und so rotzig klingt, wie der CLA 45 AMG, der macht wohl etwas falsch. Die richtige Entscheidung ist hingegen die Wahl des Dynamic Plus Pakets, das über eine mechanische Differentialsperre verfügt. Ansonsten sollte man sich noch die 19 Zoll-Räder im Y-Speichen-Design gönnen, die enorm gut zum sportlichen Charakter des CLA passen.