Ja wie geil ist das denn? Das ich den kleinen Renault Twizy in mein Herz geschlossen habe weiß man ja inzwischen. Eigentlich hätte ich auch im Winter noch eine Runde mit dem Twizy drehen sollen, doch als das Wetter passend war, lag ich leider flach und nun haben wir ja Gott sei Dank bessere Verhältnisse.

Normalerweise verfügt der Twizy über einen 18 PS starken Elektromotor, bei der Studie Twizy Renault Sport F1 schieben 100 PS den Twizy nach vorne. Auch wenn die Höchstgeschwindigkeit bei 110 km/h abgeregelt wird, spricht der Hersteller von Beschleunigungswerten auf dem Niveau eines Renault Megane R.S. – man spricht von 0 auf 100 km/h in 6 Sekunden! Kein Wunder, wiegt der Twizy fahrbereit ja gerade mal 564 kg.

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Design?

Formel 1! Frontspoiler, Heckflügel, Diffusor mit Regenleuchte, Seitenkästen, Slicks, Aufkleber und ein Lenkrad mit Messdatenanzeige. Ganz ehrlich? Ich hätte gerne das Bodykit für den normalen Twizy, damit sieht der doch wirklich “rattenscharf” aus. Gerne auch noch mit den passenden Türen. Okay Renault, wann haben wir ein Termin? Ich MUSS diesen Twizy fahren, da geht kein Weg dran vorbei, denn alleine die Technik klingt schon mehr als nur interessant:

“Seine kombinierte Leistung von 73 kW/100 PS erreicht der Twizy Renault Sport F1 exklusiv durch das KERS-System (Kinetic Energy Recovery System). Mit seiner Hilfe wird in der Formel 1 Bewegungsenergie (kinetische Energie), die beim Bremsen üblicherweise in Form von Reibungshitze verpufft, gespeichert und wieder für den Antrieb genutzt. KERS besteht aus drei Bausteinen: einer elektrischen Motor-Generator-Einheit (MGU = Motor Generator Unit), einer eigenen Lithium-Ionen-Batterie, die für schnelle Lade- und Entladezyklen ausgelegt ist, sowie der Steuereinheit KCU (KERS Control Unit). Der Elektromotor wandelt die kinetische Energie wie ein Generator in Strom um, speichert sie in der Batterie und lässt sie bei Bedarf wieder in den Antriebsstrang fließen. In den Formel 1-Boliden direkt an die Kurbel­welle des V8-Aggregats angeflanscht, gibt er seinen Schub dann unmittelbar an den Antriebsstrang ab. Anders als in der Formel 1 unterstützt KERS im Twizy Renault Sport F1 kein Verbrennungs-, sondern das Elektroaggregat.”

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Wie wird die KERS-Batterie geladen? Die Geschwindigkeiten dürften ja nicht ausreichen?!

“Die Entwickler von Renault Sport Technologies und Renault Sport F1 mussten sich deshalb hierfür ein alternatives System einfallen lassen. Die Lösung ist ein per Knopfdruck am Lenkrad aktivierbarer Energiegewinnungsmodus, in dem der KERS-Elektromotor ähnlich wie ein Fahrraddynamo die mechanische Energie, die der Antriebsmotor des Twizy beim Fahren produziert, in elektrische Energie umwandelt. Im ebenfalls per Knopfdruck aktivierbaren Boost-Modus wird dieser Prozess umgekehrt, und KERS gibt 14 Sekunden lang bis zu 60 kW/82 PS an zusätzlicher Energie ab. Die MGU entwickelt dabei Drehzahlen bis zu 36.000 1/min. Durch den zusätzlichen Schub steigt auch die Drehzahl des Elektromotors auf bis zu 10.000 1/min. Die Extra-Kraft nach Formel 1-Vorbild ermöglicht dem lediglich 564 Kilogramm schweren Twizy Renault Sport F1 Beschleunigungs­werte vergleichbar mit dem Mégane R.S., der in sechs Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 km/h spurtet.”

Was wiegt das KERS-System?

“Das komplette KERS-System ist kompakt konstruiert und wiegt inklusive Batterie knapp 30 Kilogramm. Die MGU passt in einen Zylinder mit zehn Zentimeter Durchmesser. Um ein Überhitzen der KERS-Batterie zu verhindern, verfügt der Twizy Renault Sport F1 über eine Wasserkühlung. Ein spezielles Hochdruck-Schmiersystem gewährleistet, dass Verbindungsstücke und Lager die extremen Drehzahlen verkraften. Die Synchronisation von KERS-Aggregat und Antriebsmotor wird durch ein Untersetzungs­getriebe mit dem Verhältnis 1 : 3,6 hergestellt.”

Wie weit fährt der Renault Twizy in der Formel 1 Version?

Das wurde nicht deutlich kommuniziert, man spricht von einer Reichweite von 80 km und von einer maximalen Boost-Zeit von 13 Sekunden. Sprich 2 mal von 0 auf 100 km/h bzw. solange bis man den Akku vom KERS-System wieder auflädt. Was fehlt wäre auch noch der Preis, wobei dieses Fahrzeug so sowieso keine Straßenzulassung bekommen würde. Elektromobilität = Imagepflege – beim Twizy in verdammt niedlicher Art und Weise.

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 Quelle: Renault / © Renault 2013