Wusstet ihr eigentlich, dass der FIAT Panda den Namen Panda bekommen hatte, da von jedem Verkaufserlös ein Anteil an den WWF gespendet wurde. Der Panda ist nämlich das Wappentier des WWF. Während der Panda-Bär selbst unter Artenschutz steht, könnte es den Fiat Panda schon treffen wenn mal wieder ein Modell über die Klippe springen muss.
Machen wir uns nichts vor, das Segment der Kleinstfahrzeuge wird seit Jahren hart umkämpft und dennoch verdient in der Klasse eigentlich auch kein Hersteller so richtig viel Geld. Bei FIAT könnte das sogar anders aussehen, denn die lassen die kleinen Fahrzeuge richtig lange laufen und das spült so über die Zeit natürlich auch etwas Geld in die Kassen.
Lust auf eine kleine Geschichte? Los geht´s!
Es war einmal ein Panda! Vor knapp 40 Jahren, im Jahre 1980, da rollte der erste Fiat Panda auf den Markt. Eckig, kantig, kubistisch! 700 kg leicht, wurde das Modell so in der Tat bis 2003 gebaut. Wir konnten ihn allerdings nur bis 1996 kaufen. Was übrigens alle drei Generationen vom Panda eint: Den Kleinwagen gab es optional auch mit Allradantrieb.
2003 kam der zweite Panda auf den Markt, der wurde sogar im Jahre 2004 zum Auto des Jahres gewählt.
Fun-Fact: Der zweite Panda wurde von Great Wall kopiert, der chinesische Autohersteller verlor vor Gericht und der Import nach Europa wurde gestoppt.
Pro importierter Kopie musste Great Wall damals 15.000 Euro Strafe bezahlen, für weitere dann sogar 50.000 – kein Wunder also, dass sie den Export schnell gestoppt haben, oder?
Also sollte eigentlich keiner eine “Great Wall” haben wollen, aber das steht auf einem ganz anderem Blatt Papier.
Auf der IAA 2011 wurde die dritte Generation vorgestellt und genau das Modell gibt es heute immer noch! Der aktuelle Panda basiert sogar noch auf dem gleichen Baukasten vom zweiten Panda.
Der Baukasten wurde allerdings stets aktualisiert. So teilt sich der Panda ein paar Details mit dem Fiat Uno, dem Lancia Ypsilon und natürlich auch mit dem Fiat 500.
Jetzt sprechen wir ja quasi schon über die Mitbewerber. Ich habe hier den sogenannten Fiat Panda City Cross, also SUV-Look, aber nur Frontantrieb.
Kleinstfahrzeuge mit Offroad-Look gibt es inzwischen auch viele. Als Mitbewerber sehe ich also z.B. den Citroen C1, den Fiat 500, den Ford Ka+, den Hyundai i10, den Kia Picanto, den Mitsubishi SpaceStar, den Opel Adam, den Opel Karl, den Peugeot 108, den Renault Twingo, den Skoda Citigo, den Seat Mii, den Suzuki Ignis, den Toyota Aygo oder aber auch den VW up!
Ihr seht, der Markt ist wirklich hart umkämpft! Womit kann denn der Panda punkten?
Mit fünf Sternen im Euro NCAP-Crashtest schon mal nicht! Aufgrund der Tatsache, dass dort Sicherheits-Assistenten nun einen immer höheren Stellenwert bekommen rutschte der Panda ab von 3 auf 0 Sterne. Null! Zero! Keine Sterne!
Unsicher habe ich mich aber nicht gefühlt! Gefertigt wird das Auto hier übrigens im ehemaligen Alfa-Romeo-Alfasud-Werk in Pomigliano d´Arco bei Neapel.
So, genug der Vorworte, oder? Schauen wir uns einmal das Design und die Abmessungen an.
Unser Fiat Panda City Cross ist 3,70 Meter lang und 1,64 Meter hoch. Die Breite ohne Außenspiegel liegt bei 1,66 Meter. Mit Außenspiegel sind es ca. 1,89 Meter! Der Radstand beträgt 2,30 Meter und da überrascht mich nun etwas der Wendekreis von 9,3 Meter. Es gibt Fahrzeuge mit längerem Radstand und kürzerem Wendekreis.
Rein optisch betrachtet sieht man kubistische Anleihen vom Vor-Vorgänger. Quasi vom Opa-Panda! Denn immer mal wieder findet man eckige Designelemente. Wir zählen die hier in diesem Video einfach mal mit und ich bin mir sicher, wir finden nicht alle.
Scheinwerfer! Was soll ich dazu sagen? Lobend könnte ich nun sagen: Günstige, solide Technik, die man im Bedarfsfall selber schnell ersetzen kann. Negativ muss ich sagen, dass so H4-Funzeln nicht mehr State of the Art sind, nicht einmal in Kleinstwagen.
Lobend muss ich erwähnen, dass andere Verkehrsteilnehmer, durch die LED-Tagfahrleuchten hier unten, das Fahrzeug gut erkennen können.
In den Radkästen drehen sich hier übrigens ganz besondere Felgen. 15″ Genauer gesagt 6×15 mit einer Einpresstiefe von 35. Das hier sind die sogenannten “Design”-Stahlfelgen von Fiat! Bereift mit 175/65er Reifen sind das nicht einmal Asphalttrennscheiben die hier verbaut sind.
An der Vorderachse sind es übrigens 257er Bremsscheiben, an der Hinterachse wird noch klassisch getrommelt.
Jetzt sprechen wir mal über das SUV-Outfit! Robust soll ja sowas wirken, Offroad-Feeling für den Stadt-Dschungel quasi und unbestritten, mit dem Allrad-Antrieb kann der Panda sogar was. Ich kenne einige, die so einen Panda mit dem 4×4 Antrieb haben, dieser hier hat allerdings nur Frontantrieb und ist somit ein kleiner Blender.
Die schwarz getönten Scheiben ab der B-Säule kosten übrigens Aufpreis. Lohnt sich aber, denn die Kinder wollen nicht in diesem Fahrzeug gesehen werden. Von Wegen ein Auto ist kein Status-Symbol mehr. Wer also seine Kinder dazu bewegen möchte mit Bus, Bahn oder Rad zur Schule zu fahren, der sollte sich ggf. mal so einen Panda zulegen und etwas für die Umwelt tun. Bei einer Kindersicherheit von 16% im NCAP Crashtest sollte man ja eh keine Kinder mitnehmen.
Ich muss hier Ironie kennzeichnen, sonst kommen gleich die Fiat-Fanboys und werfen mit Bambus-Stöckchen bis ich blute, oder?
Werfen wir also einen Blick unter die Haube! 1,2 Liter! Benziner! 2 Ventile pro Zylinder. Verdichtung 11,1:1! Bohrung 70,8×78,9! Zahnriemen! Den kann man übrigens sogar noch selber wechseln, hat mein Nachbar bei seinem erst letztens gemacht.
Lust auf eine Runde Autoquartett? Ich sag mal so! Der Panda ist da vermutlich aktuell eher die Niete! 1,2 Liter Hubraum, 51 kW bei 5.500 U/min. Sprich 69 Pferdchen schlummern hier unter der Motorhaube. Die Kraft geht bei unserem Fahrzeug über ein manuelles 5-Gang Getriebe und anschließend über die Vorderräder auf die Straße. Legt man es drauf an, dann liegt ein Drehmoment von 102 Nm an der Kurbelwelle an. Ich hatte mal einen Akku-Schrauber, der hatte schon 60 Nm Drehmoment, aber das nur mal so am Rande.
Nehmen wir nun also mal an, alle äußerlichen Bedingungen stimmen: Straße trocken, Reifen sauber, Fahrbahn gerade, Temperatur im Keller – dann beschleunigt man innerhalb von 14,8 Sekunden, wenn man sich auch schnell genug durch das 5-Gang-Getriebe rührt, auf Tempo 100 km/h! Legt man es dann darauf an und hat ausreichend Zeit mitgebracht, dann schafft man auch eine Höchstgeschwindigkeit von Tempo 155 km/h. Ein Panda-Bär schafft übrigens temporär ca. 30 km/h.
Wer sich nun wirklich mit dem Panda auf die Langstrecke traut, der wird schalten! 5. Gang, 4. Gang. 3. Gang – über den Berg / die Kuppe und wieder hoch schalten. Wer auf der Autobahn die Höchstgeschwindigkeit hält, der wird den 37 Liter fassenden Tank schnell leeren. Ansonsten schafft man Verbrauchswerte von um die 6 Liter und somit Reichweiten von fast 600 Kilometer. Also realistisch sind eher 450-500 – aber die kann man mit einer Tankfüllung wirklich schaffen.
Der NEFZ-Verbrauch wird übrigens mit 5,7 Liter angegeben und der CO2-Ausstoß mit 131.
Im Innenraum fällt mir sofort auch wieder auf, dass der Designer kubistische Elemente liebt. Überall findet man eckige Design-Merkmale, so auch wenn man auf die beiden Instrumente hinter dem Lenkrad blickt. Dort wird man auch über den Trip-Computer über alle wichtigen Dinge informiert. Reichweite, Verbrauch und wer gerade anruft. Via Bluetooth kann man das Smartphone mit dem Radio verbinden, die Freisprech-Qualität geht in Ordnung.
Das Lenkrad lässt sich leider nur in der Höhe verstellen. Dafür lässt sich der Fahrersitz und der Gurt ebenfalls in der Höhe verstellen. Mit meiner Körperlänge von 1,75 m habe ich hier keine Platzprobleme.
Pfiffig finde ich den Smartphone-Halter! Unter uns: Für ein Werksmodell ist das schon ganz großes Kino! Drehbar, einstellbar und die USB-Buchse direkt hier oben. Klasse!
Nicht so überzeugt bin ich von den Getränkehaltern, hier gibt es auch noch mal einen 12 Volt Anschluss. Unser Fiat Panda City Cross hat die einstufige Sitzheizung und die Klimaautomatik. Sprich ich kann hier eine Temperatur einstellen. Umsteiger müssen sich erst daran gewöhnen, dass die Taster für die elektrischen Fensterheber in der Mittelkonsole sind. Diese verfügen übrigens über keinen Einklemmschutz! Schade! Sehr Schade! Sehr gefreut habe ich mich über den klassischen Handbremshebel-Griff.
Loben möchte ich in der Tat das Radio! Sehr schnelle Sendersuche, auch bei DAB+ kann man schnell umschalten. Man hat 6 Speicherplätze und einen klassichen Lautstärke-Regler. Zusätzlich kann man viele Radio und Telefonie-Funktionen über das Lenkrad steuern. Man kann sich hier bestimmt auch Panda-Witze vorlesen lassen:
“Läuft ein Panda über die Straße. Bam Bus”
Okay, der Witz war echt schlecht. Apropo schlecht! Das mit der Sprachbedienung üben wir auch noch, da versucht sich das Hilfe-System durch das ganze Menü zu leiten – das ist nicht wirklich intuitiv.
Hinter mir kann ich nicht mehr sitzen, zumindestens nicht bequem. Zwei Kindersitze könnte man hier montieren, ISO-Fix-Halterungen stehen dafür zur Verfügung und dann haben wir noch einen Getränkehalter. Das Problem: Auch Kinder brauchen Platz! Gerade im richtigen Kindersitz!
Die Fenster hinten lassen sich, bauartbedingt, nur zur Hälfte öffnen. Da wären Ausstellfenster vielleicht eine günstigere Alternative gewesen.
Werfen wir noch schnell einen Blick in den Kofferraum. Wir haben hier, wie bei jedem anderen Kleinstfahrzeug auch, eine hohe Ladekante. Dahinter versteckt sich dann ein Kofferraumvolumen von 225 Liter. Zwei Getränkekisten oder ein Klappkorb und zwei Tragetaschen sind kein Problem. Legt man die Rücksitzlehnen um, welches im Verhältnis 60:40 möglich ist, dann vergrößert sich der Stauraum auf 870 Liter! Da müsst ihr aber auch unbedingt immer auf die Zuladung achten.
Leer wiegt der Fiat Panda Cross übrigens 1075 kg! Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 1455 kg und nun stellen wir wieder keine mathematische Gleichung auf, denn die Zuladung liegt bei diesem Modell bei 380 kg. Die Dachlast wird mit 55 kg angegeben und eine Anhängerkupplung ist hier glaube ich gar nicht vorgesehen. Die Stützlast würde aber bei 60 kg liegen und bis zu 800 kg Anhänger könnte man dann ziehen.
Jetzt wird es aber Zeit für den Fahreindruck oder, zunächst ein paar Worte über die hier verbaute Technik. Wir haben an der Vorderachse ganz klassische MacPherson Federbeine. An der Hinterachse eine Verbundlenker-Achse. Bei der Lenkung ist es eine Servo-Zahnstangenlenkung, vorne Bremsscheiben, hinten Trommeln und vorne unter der Motorhaube ein 4-Zylinder mit 69 PS!
Was erwarten wir denn? Ein Rennwagen? Natürlich nicht! Ein langstreckentaugliches Auto? Auch nicht! Ein City-Flitzer! Genau das! Und den Job macht er auch gut! In der Stadt von A nach B! Schnell mal hier rein und wieder raus! Einparken ist ein Kinderspiel, vor allem weil man die Abmessungen sehr gut abschätzen kann. Die Lenkung ist leichtgängig, die Rückmeldung ist eher so ein Griff ins Sofakissen und das Fahrwerk poltert auch zwischendurch mal die Symphonie der Schlaglochvernichtung. Bewährte, günstige Technik – die vor allem im Unterhalt keine bösen Überraschungen beherbergen dürfte. Auto lenkt, Bremse bremst und wenn ich mich so durch das 5-Gänge Menü schalte, dann fehlt mir zwischendurch a) etwas Leistung und b) ein 6. Gang – denn er ist dann schon etwas laut zwischendurch. Aber in der Stadt ist mir das vollkommen egal. In der Stadt fällt auch nicht auf, dass die Lampen da vorne eher Funzeln sind. Kein Witz! Ich bin ausgestiegen und habe nachgesehen ob die kaputt sind. Gut, es mag sein, dass meine Augen von den LED-Scheinwerfern der letzten Testwagen einfach verwöhnt waren, aber gerade bei der Kombination: Nässe & Dunkelheit konnte der Panda hier nicht punkten was die Ausleuchtung betrifft.
Reden wir noch schnell über die Preise! Los geht es mit dem aktuellen Panda ab 10.990 Euro! Mit dem Motor, der City-Cross Ausstattung usw. geht es los ab 13.040 Euro und unser Testwagen hier liegt fast bei 16.000 Euro! Listenpreis! Auf dem freien Markt gibt es das alles immer etwas günstiger.